Licht der Provence
Departement Drôme: Valence - Großstadtflair im Norden
Valence liegt im mittleren Rhonetal auf der Hauptroute zwischen Nord und Süd; für uns nördlich unseres Quartieres.
Valence ist deutlich schon Großstadt und liegt über der Rhone. Sie hat sich stufenweise auf den Schwemmlandterrassen nach oben entwickelt. Zuerst war da wohl eine römische Kolonie im 1. Jh. vor Christus. Im Laufe der Jahrhunderte wurden zwei Ringmauern errichtet, deren äußere dann in der zweiten Hälfte des 18. Jh. abgerissen wurde. Der heutige Pracht-Boulevard Bancel wurde geschaffen und führt heute durch die Stadt. Wir parken am Parc Jouvet, müssen zwar ganz durch den Park, können dort aber schon die Silhouette der Stadt bewundern.
Am Boulevard Gambetta liegen große z.T. 20-achsige Häuser mit zahlreichen Verzierungen; so viele Kariatiden habe ich selten am Stück gesehen. Dahinter beginnt die Altstadt, die noch eine ganze Reihe Häuser aus der Zeit des ancien regime hat.
Bei unserem Rundgang fallen uns im Viertel um die Kathedrale insbesondere das 'Maison des Têtes' und das 'Hôtel Dupré-Latour' als Zeugnisse der Entwicklung im 16. Jh. auf, in deren Innenhof zahlreiche Skulpturen zu bewundern sind.
Die Kathedrale St. Appolinaire ist im romanischen Stil gehalten, an einigen Seiten stark verwittert, an der Südseite ist sie dagegen einschließlich des Turmes vollkommen restauriert. Nur das Zentralfenster der Apsis hat im romanischen Bogen zwei Spitzbogen.
Im Inneren ist der Rundgang um den Chor in schmalen hohen Rundbögen abgetrennt.
Ein langgestrecktes Gebäude (maurisches Haus) könnte man dem Jugendstil zuordnen, wenn nicht mozarabische Bögen eingebaut wären.
Weitere mittelalterliche Häuser sind in diesem Viertel zu finden.
Im 'Promenade Gourmande' hatten wir uns für heute ein Lokal ausgesucht, das uns auch gefällt. Im Bistrot de Clerc gibt es als Vorspeise eine Terrine de joue de boeufs, als Hauptgang Pintade bzw. Dorade und als Nachtisch Meringue mit Erdbeereis bzw. Tarte Tatin mit Zimteis.
Gestärkt setzen wir unseren Rundgang fort, der uns noch durch den moderneren Teil führt.
Interessant sind auch die Geschäftsstrassen, in denen nette Schaufenster zum Kauf einladen.
Je näher wir dem Hauptbahnhof kommen, umso häufiger begegnen wir Architektur vom Anf. des 20. Jhs. - vor allem Jugendstil.
Von diesem Viertel führt die platanenbestandene Avenue Pierre Semard direkt zum Champs de Mars, auf dem der Musikpavillon steht.
Durch den Parc Jouvet, in dem inzwischen die Hölle los ist - sogar das Schmalspurbähnchen ist in Betrieb - finden wir am späten Nachmittag zurück zu unserem Parkplatz.
Aufbruch: | 30.03.2007 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 14.04.2007 |