Indien - Zwischen Wüste und Himalaya

Reisezeit: Juli - September 2004  |  von Daniel Rössler

Thar Desert - Mit Kamelen durch die Wüste

Jaisalmer, 28 Juli

Endlich bin ich wieder in der "Zivilisation". Habe die letzten 4 Tage auf Kamelen in der Wüste verbracht- es war schön und aufregend, vor allem aber anstrengend. Am Samstag gings los: 8 Kamele, 3 Kameltreiber und wir fuenf greenhorns (Dirk und Klaudia aus Deutschland, Orieta und Ygis aus Mexico).

Bis mittags sind wir meist geritten (obwohl das gemächliche Dahintraben dieser mehr als nur gemütlichen Tiere schwer als Reiten im eigentlichen Sinne verstanden werden kann), haben dann im Schatten grosser Baueme 4 bis 5 Stunden Rast gemacht, gegessen und geschlafen. Die restliche Zeit bis zum Sonnenuntergang verbrachten wir dann wieder auf den
Kamelen, um dann abends völlig erschoepft einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Dort wurde dann Lagerfeuer gemacht, (fantastisches) Esssen zubereitet, gesungen und geredet. Es ist wirklich wunderbar, einfach nur dazuliegen und den beeindruckenden Sternenhimmel zu bewundern, nachdem man
sich sein Bett selbst gebaut hat (man glaubt gar nicht, wie gemuetlich man in Sand schlafen kann). Lediglich die Vorstellung, dass irgendwelche giftigen Tiere (theoretisch) ueber dein Gesicht krabbeln koennten, mindert
den Genuss ein wenig.

Wir haben ueberhaupt sehr viele Tiere gesehen (von den meisten wusste ich gar nicht, dass es sie gibt) und auch sonst ist es verwunderlich, wie belebt die Wueste ist. Man trabt stundenlang dahin, und ploetzlich- mitten im Nirgendwo- tauchen aufeinmal einzelne Strohhuetten auf. Ich frage mich wirklich, was die Menschen hier den ganzen Tag machen (soviel Einsamkeit ist- sogar fuer mich- nur schwer nachzuvollziehen).

Na ja, nach den vier Tagen bin ich jetzt aber wirklich froh, wieder fliessendes Wasser zu haben (und nicht stundenlang einen Brunnen suchen zu müssen). Ich wollte morgen eigentlich in den Norden Indiens fahren, um dort im Hochgebirge fuer einen Monat von Dorf zu Dorf zu ziehen und die kühle Luft und die schoene Landschaft zu geniessen. Das werde ich aber fuer eine Woche verschieben, denn die Zeit hier in der Wueste hat in mir den Wunsch nach Meer und Strand immer staerker werden lassen. Deshalb fahre ich heute Nacht Richtung Sueden, in die kleine Kuestenregion Diu. (gar nicht so leicht vorzustellen...heute sitze ich hier im staubigen Wuestensand, morgen um die gleiche Zeit liege ich am strand unter Kokuspalmen...)

Auch sonst gehts mir gut, weder gesundheitlich noch finanziell gibts Probleme (ich zahle im Moment einen Euro fuer ein riesiges Zimmer mit Balkon). India rules!!!

© Daniel Rössler, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zwei Monate mit dem Rucksack durch Indien!
Details:
Aufbruch: 10.07.2004
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 10.09.2004
Reiseziele: Indien
Dharamsala
Manali
Spiti
Der Autor
 
Daniel Rössler berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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