Indien - Zwischen Wüste und Himalaya
Triund - Gipfelsturm light
Triund, 13 August
In Indien sollte ein Österreicher zwar andere Dinge tun, als auf Bergen hereumzusteigen, aber die Landschaft des Himachal Pradesh ist einfach zu genial. In den letzten Tagen habe ich wieder einige interessante Wanderungen unternommen, besonders aufregend aber war das Trekken in Dharamsala. Ich wollte das Dorf eigentlich schon verlassen, als aber eine sehr nette israelische Familie in unser Haus einzog, beschloss ich noch einige Tage zu bleiben. Vor allem mit Noam, dem Vater, habe ich mich auf Anhieb gut verstanden, wir haben viel Zeit miteinander verbracht und eine halsbrecherische Wanderung ueberlebt. Gemeinsam mit seiner Tochter haben wir uns in 3000m bei Nebel und Regen verlaufen und sahen uns ploetzlich inmitten eines rutschigen Steilhangs auf allen Vieren herumkriechen. Verzweifelt versuchten wir, uns an Wurzeln und Grasshalmen festzuklammern und wenigstens den Ansatz eines Weges zu erspaehen. Aber da war nichts, und so krochen wir
Meter fuer Meter den Hang entlang bis wir endlich -am Ende unserer Kraefte- einen Pfad erreichten. Meine israelischen Mitstreiter wollten nach diesem Erlebnis keinen Meter mehr weiter gehen, ich aber konnte so kurz vor dem
Ziel nicht umkehren (zumal ich am Vortag am selben Berg vor dem Gipfel aufgeben musste).
So wanderte ich dann alleine weiter und erreichte ohne weitere Probleme mein Ziel - der Rueckweg jedoch ging sich nicht mehr ganz aus. So habe ich die Nacht dann bei freundlichen Ziegenhirten verbracht, was zwar sehr schoen (diese unglaubliche Ruhe!) aber auch saukalt und ein wenig beaengstigend war (Kurz vor dem Einschlafen hoerte ich etwas in der Huette rascheln; Ziegenhirte: "Just the rats"....na dann...).
Jetzt bin ich in Manali, einem kleinen, touristisch leider voellig ueberlaufenen Dorf. Morgen gehts nach Kaza, von dort dann direkt in die Ki Gompa, eine tibetanisch-buddhistische Klostersiedlung inmitten der Gebirgswueste des Spiti Valley. Dieses Wuestental liegt im Regenschatten des Himalaya, und so hoffe ich sehr stark, dort (natuerlich neben beeindruckender Kultur) auch einige trockene Plaetze zu finden.
Ansonsten gehts mir gut, nur der permanente Regen und Nebel hier macht mir langsam zu schaffen. All meine Sachen sind feucht und ich habe seit einigen Tagen einen hartnaeckigen Schnupfen (eigentlich das letzte, mit dem ich in
Indien gerrechnet habe)
Aufbruch: | 10.07.2004 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 10.09.2004 |
Dharamsala
Manali
Spiti