Dharamsala
Dharamsala - Inexil
Dharamsala, 8 August
Ich bin endlich in den Bergen!
Und im Moment bin ich an einem ganz besonderen Ort. Nicht nur, dass das kleine Doerfchen Dharamsala, im Hochgebirge des Himachal Pradesh gelegen, dem Besucher durch seine beeindruckende Landschaft den Atem raubt, nein,
seine Besonderheit beruht auf der Anwesenheit einer ganz bestimmten Person: denn hier lebt niemand Geringerer als der Dalai Lama! Es ist schon ein aufregendes Gefuehl, hier zu sitzen und Seine Heiligkeit nur ein paar Meter entfernt zu wissen. Ich hoffe wirklich, dass ich ihn in den naechsten Tagen zu Gesicht bekomme- er haelt woechentliche Audienzen fuer ein ausgewaehltes Publikum, und angeblich ist es mit einem europaeischen Pass nicht so schwer, zu den "Auserwaehlten" zu zaehlen. Aber auch sonst ist Dharamsala durch und durch buddhistisch gepraegt und wirkt sehr tibetisch.
Das liegt daran, das Dharamsala das Exil der Tibeter ist, in das der Dalai Lhama mit einem Grossteil seines Volkes nach der Besetzung der Chinesen fluechtete, um sich
hier dann ein "neues Tibet" aufzubauen. So gibt es in Dharamsala auch fast keine Inder, sondern hauptsaechlich tibetische Fluechtlinge und Moenche. Ich geniesse die Zeit hier sehr sehr, denn die Hitze der Wueste hat mir mit der
Zeit schon etwas zugesetzt. Noch angenehmer ist jedoch, dass ich nun endlich herumspazieren kann, ohne staendig angesprochen zu werden. Auch wenn mir das am Anfang noch viel Spass gemacht hat, so war es am Schluss fast nicht mehr auszuhalten. Es ist einfach so anstrengend, keine 3 Minuten alleine sein zu koennen. Dieses Problem hab ich hier ganz und gar nicht, die hohen Berge und weiten Taeler sind so malerisch und ruhig...hier werde ich endlich meine Seele ein wenig baumeln lassen koennen.
Heute und morgen jedoch wirds noch etwas lustiger zugehen, ich hab im Bus Michel (Daenemark) und Ronni (Israel) kennengelernt und wir verbringen nun die Tage in Dharamsala gemeinsam.
Danach moechte ich unbedingt weiter hinauf, es gibt da einige Doerfer in 4000m Hoehe, die nur zu Fuss erreichbar sind und einfach fantastisch sein sollen. Hier in Dharamsala ist mir sowieso viel zu viel los- Massen von Touristen schlendern zwischen den unzähligen Souveniershops umher, die Verkommerzialisierung des Dalai Lama manifestiert sich in allen nur denkbaren Varianten (T-Shirts, Statuen, Poster, Uhren). Traurig...das kleine Städtchen ist letzlich zerstört.
Aufbruch: | 10.07.2004 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 10.09.2004 |
Dharamsala
Manali
Spiti