The holy cow: Auf der suche nach dem "ich" in Indien!

Reisezeit: Juli / August 2007  |  von Fleur und Wilma

Delhi

Mit etwa einer Stunde Verspaetung kamen wir um 4 Uhr in Delhi an. Der Flug war zwischendurch etwas holprig, ansonsten waren wir aber positiv ueberrascht von der Air India. Wichtig: Unser Gepaeck kam mit uns zusammen in Delhi an, juhu! Am Flughafen haben wir gleich Claude getroffen, eine Deutsche, die aber in Nordindien Tibetisch studiert. Sie konnte uns gleich einige Tipps geben zur Reise. Nach dem Geldwechselen haben wir uns einen Voucher beim Prepaidtaxistand gekauft. Dies soll (angeblich) sehr sicher sein. Da wurden wir aber eines besseren belehrt. Wir wollten zum Kashmere Gate, einem Busterminal, um uns gleich Tickets fuer die Weiterfahrt zu kaufen. Als der Taxifahrer in kleine Seitenstrassen einbog, hatten wir jedoch schon ein etwas merkwuerdiges Gefuehl. Er hielt vor einem Turistenbuero und meinte, er gehe nur schnell was abgeben. Kurz darauf ging immer wieder der Vorhang da ein Stueck auf und es haben Typen zu uns zum Taxi gestarrt. Ein Typ kam raus zum Auto und meinte, er koenne uns helfen mit den Bustickets. Spaetestens da war uns klar, dass wir einem Schlepper zum Opfer gefallen sind. Es folgte eine heftige Diskussion und wir mussten uns vehement verteidigen. Als wir den Reisebueroheini verscheucht haben, haben wir vom Taxifahrer verlangt, dass er uns zum Busbahnhof faehrt. Wir stellten uns die Frage, ob wir ihm ueberhaupt noch vertrauen koennen, denn er hat immer wieder nachgefragt, wohin wir fahren und behauptete, es gaebe drei Kashmere Gates. O wunder, schlussendlich kamen wir doch an. Das Beste war, dass der Fahrer noch Trinkgeld verlangt hat. Wir lachten und liessen ihn stehen. Im Bahnhof drin traff uns der erste Kulturschock. Der Bahnhof war von Reisenden leer, aber ueberall lagen halbnackte Menschen, Hunde streunten herum und ein furchtbarer Gestank trat uns entgegen. Wir fanden dann aber einen Schalter und konnten unsere Bustickets kaufen fuer den gleichen Abend nach Dharamsala. Als naechstes wollten wir unser Gepaeck loswerden, was etwa eine Stunde gedauert hat, da uns jeder eine andere Richtung angab. Schon morgens um 8 war eine bruetende Hitze und unsere Rucksaeck schienen immer schwerer zu werden. Nach dieser Huerde nahmen wir die Autorikscha nach Connaught Place um uns dort nach Flugtickets Leh-Delhi zu erkundigen. Das Office war noch nicht offen, dafuer standen davor meherer Schlepper, die uns zu einem anderen Ticketverkauf bringen wollten. Langsam wurden wir Meister darin, uns zu wehren, und das alles am ersten Tag! Beste Methode: einfach umdrehen, weggehen und nicht mehr beachten wenn man verfolgt wurde (und das konnte manchmal lange dauern!)Wir setzten uns in einen Park in der Naehe und die uns umzingelnden Maenner wurden immer mehr! An starrende Inder muessen wir uns hier wahrscheinlich einfach gewoehnen.Zurueck zum Flugoffice stellten wir fest, die Fluege sind viel zu teuer, also ab zum Sightseeing! Die Autorikscha wurde zu unserem beliebtesten Fortbewegungsmittel. Zum Verkehr in Delhi muessen wir hier wahrscheinlich nichts sagen (hup, hup, kreisch, gefuchtel, jeder faehrt, wie er will....). Zu unserem Sighseeingprogramm gehoerte das Lal Quida (das rote Fort). Ui ui ui, der Verkehr war um die Zeit noch mal heftiger und lauter. Im Fort gab es die reinste Erholung mit Park und Tempeln. Nur die Hitze war unertraeglich. 10 Meter laufen und dann braucht man erst mal ne Pause! Mit unserer geliebten Rikscha ging es in den Mahatma Gandhi Park, kaum zu glauben, dass das noch in Delhi ist, so eine himmlische Ruhe! Mitten im Park gab es einen kleinen quadratischen Garten. Man musste die Schuhe ausziehen, es gab einen Altar mit Blumen, Feuer und Raeucherstaebchen sowie Meditationsmusik. Da wurden wir fuer die letzten stressigen Stunden entschaedigt und es trat ein Wohlfuehlfaktor ein. Die Wege waren mit Matten ausgelegt, auf den Platten haette man unmoeglich laufen koennen, so heiss waren die. Wir wollten uns in den Schatten der Baeume setzten, wussten aber nicht, wie die Sitten da sind, da nur Maenner da sassen. Wir gingen die Gefahr ein, rausgeschmissen zu werden und setzten uns. Der Ordner hielt uns sogar die Maenner vom Leib, die uns zu nahe kamen, wie angenehm! Wir hatten unseren eigenen Baum (nur mit einem Streifenhoernchen mussten wir den teilen). Zurueck in die Stadt gings per Fahrradrikscha, da kein anderes Transportmittel zur verfuegung stand. Das haben wir recht schnell bereut. Das Gefuehl, dass sich jemand fuer uns abstrampelt, der sowieso schon kraftlos und unterernaehrt erschien, war schrecklich. Wir waren froh, als wir an der Moschee ankamen. Die Jama Majid ist die groesste Moschee Indiens und war sehr beeindruckend. In einem riesigen Hof von den Gebaeuden umringt gab es einen grossen Brunnen. Obwohl das Wasser darin sehr schmutzig war, tranken die Moslems daraus und haben sich damit gewaschen. Danach sind wir durch die Strassen Delhis gelaufen. Diese sind voller Menschenmassen, ueberall gibt es was zu kaufen und Essstaende, es ist alles dreckig und stinkig und unglaublich laut, jeder ruft einem etwas zu. Auch das Elend das man da sieht hat uns schockiert! Als wir darueber gesprochen haben, ging es uns besser, aber wir haben uns entschlossen, zum Bahnhof zu fahren, da etwas zu essen und unsere Rucksaecke abzuholen. Bei der Busabfahrt lernten wir einige Leute kennen und trafen auch wieder Claude mit ihrem Freund und einer Freundin. Die waren ebenfalls unterwegs nach Dharamsala. Mit dem Bus hatten wir unglaubliches Glueck, hatten einen Sleeperbus mit Klimaanlage. Nach 15 Stunden Fahrt (hatten zwischendurch noch einen leeren Tank ;op )kamen wir beim Dalai Lama an....

Die Strassen Delhis von einer Rikscha aus. Und wenn man genau hinschaut, mit Baby auf dem Motorrad!

Die Strassen Delhis von einer Rikscha aus. Und wenn man genau hinschaut, mit Baby auf dem Motorrad!

Fleur, Herrin der Autorikscha

Fleur, Herrin der Autorikscha

Im Red Fort in Delhi...

Im Red Fort in Delhi...

Unsere Oase in Delhi, ein ruhiger Park mit Altar, Musik und....

Unsere Oase in Delhi, ein ruhiger Park mit Altar, Musik und....

...suessen Streifenhoernchen...

...suessen Streifenhoernchen...

Muslims am Waschen in der groessten Moschee Indiens, der Jama Majid.

Muslims am Waschen in der groessten Moschee Indiens, der Jama Majid.

Jama Majid

Jama Majid

© Fleur und Wilma, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem Fleur den Inhalt ihres Rucksackes halbieren musste (Wilma hat sie dazu genötigt :-)), gehts morgen endlich ab nach Indien! Wir fliegen nach Dehli, alles weitere wird spontan entschieden! Ausgestattet mit Reiseführern und einer grossen Portion Gelassenheit! Werden vorwiegend den Norden erkunden, wenn es die Zeit zulässt, schreiben wir euch, was wir so erleben und wie es uns geht! Wir freuen uns über Gästebucheinträge aus der Heimat... Namaste :-)
Details:
Aufbruch: 10.07.2007
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 29.08.2007
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Fleur und Wilma berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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