The holy cow: Auf der suche nach dem "ich" in Indien!
Chandigarh....Tobi kommt an Bord
Da sassen wir nun also, in einer Stadt die wir nicht kennen, morgens frueh im Dunkeln und von Schleppern umringt. Damit die Schlepper kapierten, dass wir zu keinem Hotel gebracht werden wollen, haben wir uns erst mal auf den Bordsteinrand gesetzt und gefruehstueckt ! Als dann einigermassen hell war und wir auch alleine da sassen, haben wir uns mal zu Fuss aufgemacht, bis wir eine Bank gefunden haben, auf der wir weiter gewartet haben! Um 8 haben wir ein Hotel gesucht, das war ne Arbeit! Alles ausgebucht oder sauteuer! Als wir endlich ein Zimmer hatten (3mal so teuer als die Zimmer die wir zuvor hatten), konnten wir zum Glueck gleich einziehen und legten uns gleich ein paar Stunden hin zum relaxen. Und hey, wir hatten sogar nen Fernseher und ne Klimaanlage. Und die brauchte man auch. Hier weiter im Sueden hat sich das Klima schlagartig veraendert. Es ist schwuel, staubig, stinkig und voll im Monsungebiet. Nach einer Dusche (haetten wir uns auch sparen koennen, einmal draussen ist man nach 10 Minuten so verschwitzt wie vorher schon liefen wir an die Bushaltestelle und trafen da Tobi, der sich fuer die naechste Zeit uns anschliesst. Wir schnappten uns eine Riksche und fuhren in den Rock Garden, ein Steingarten, der von einem Kuenstler aus Muell gebaut wurde (Aus Steckdosen, Porzellan, Armreifen, Kronkorken...). Etwas gewoehnungsbeduerftig, aber fuer Indien ganz interessant...
Wir haben danach Mayor getroffen, ein Nigerianer, der mit Tobi von Delhi im Bus sass und in Indien ein Praktikum macht. Suchten uns ein Taxi und liessen uns in den Mogulpark fahren, der etwa 10 Km von Chandigarh entfernt liegt (dafuer brauchten wir etwa 45 Minuten!). Im Park gab es Tempel, Brunnen und Springbrunnen (ohne Wasser , Baeume und Blumen. Kaum hingesetzt, waren wir wieder von starrenden Indern umringt, diesmal aber in maennlicher Begleitung. Aber kein Mensch sprach mehr mit uns. Die Inder haben sich mit Tobi und Mayor unterhalten, wahrscheinlich waers nicht aufgefallen, waeren wir gar nicht da gewesen. So ging es den ganzen Tag. Tobi wurde staendig von Indern angequatscht, wir wurden als unnoetiges Anhaengsel betrachtet. Soviel zur Stellung der Frau in Indien! Abends haben wir uns zum Essen verabredet, erst haben wir uns mit tiefgruenigen Gespraechn verquatscht und dann das Hotel von Tobi nicht gefunden und sind halb Chandigarh abgelaufen (Profil an den Schuhen ist weg.... Nachdem wir Tobi gefunden haben wurde der Abend noch richtig autentisch indisch (wir hatten das Privileg, als einzige Frauen in einem Maennerschuppen sein zu duerfen). Dabei handelte es sich um einen abgefuckten Weinladen, der in einem Hinterraum einige Tische hatte, alles total heruntergekommen, mit grossen Werbeplakaten an den Waenden und auf den Tischen. Aber.... das Essen war unbeschreiblich lecker, sie haben uns ihre besten Gericht aufgetischt und sich unheimlich um uns bemueht. Sollten wir noch mal in Chandigarh sein, wir kommen wieder...!
Dann ging es ab ins Bett zum schlafen und verschlafen! Sollten um halb 6 am Bahnhof sein, um viertel nach 5 sind wir aufgewacht (ok, es war Fleur, die aufgewacht ist, Wilma haette bis mittags weitergepennt!) Haben es zum Glueck trotzdem noch geschafft, der Bahnhof war auch nicht so weit entfernt...
Per Lokalbus ging es Richtung Dehra Dun. Davor wollten wir am Bahnhof noch auf die Toilette, den speziellen Touristenpreis! haben wir uns aber gespart und sind tapfer 5 Stunden (Wilma hat ein Konfirmantenblaeschen)nach Dehra Dun gefahren...
Auf der Fahrt selbst gab es viel zu sehen. Leute hielten die Koepfe zum Fenster raus um die Strasse mit Kotzfleckchen zu teeren mit leckeren Beigeraeuschen, am Strassenrand lagen verelendete Kuehe, ganze Affenfamilien huepften am Strassenrand entlang oder waren sich entspannt am entlausen. Wir fuhren durch stinkende Staedte und waren froh, dass wir nicht aussteigen mussten (obwohl Tobi meinte, er mag den Geruch!) und kamen schliesslich in Dehra Dun an...
Aufbruch: | 10.07.2007 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 29.08.2007 |