The holy cow: Auf der suche nach dem "ich" in Indien!
Leh
Beim Auschecken kriegten wir dann "komischerweise" ploetzlich ein billigeres Zimmer angeboten (der Beweis dafuer, dass der Schlepper wirklich daran beteiligt war). Wir haben guenstigeres Zimmer gesucht, was gar nicht so einfach war, alles war sehr teuer. Haben dann was gefunden mit einer Kuh direkt vor unserem Fenster ) Das Zimmer ist sehr dunkel und schmutzig, Fleur war ganz schoen geschockt )! Aber Wilma konnte sie ueberzeugen und mittlerweile haben wir das Zimmer richtig lieb gewonnen, zumal wir uns nur nachts da aufhalten. Die Besitzer sind super nett und es hat einen wunderschoenen Garten zum sitzen, Tagebuch schreiben, lesen und Melone essen )! Jetzt sind wir schon seit 5 Tagen hier und lassen es uns richtig gut gehen, es gibt feine Restaurants, schnucklige Cafes, supernette Leute und einen Schatten, von dem wir spaeter noch berichten werden.
Am ersten Tag haben wir uns hier erst mal orientiert und uns von der anstrengenden Fahrt erholt. Haben den Schatten kennengelernt, ein kurrliger alter Deutscher, der eigentlich ganz interessant waere, aber sich mittlerweile so an uns festklammert, dass wir fast keinen Schritt mehr alleine unternehmen koennen. Der wuerde noch mit uns auf die Toilette kommen, wenn er koennt )!
Am Dienstag waren wir in Shey, einem kleinen Dorf in der Naehe mit einem Kloster, um dort ein buddhistisches Festival zu besuchen. Dort haben wir Lara kennengelernt, eine Deutsche, die hierher ausgewandert ist und Lodo, ein supersuesser buddhistischer Moench. Die Atmosphaere beim Tempel war ganz besonders, mitten in einer Art wueste, von riesigen Bergen umringt. vor dem Tempel auf der Treppe sassen bestimmt 300 Moenche,alle warteten auf die Zeremonie. Wir haben uns dazugesetzt und waren gleich umringt von kleinen Moenchen, die alle unsere Bilder auf der Kamera bestaunen wollten. Wir waren erstaunt, dass die jungen Moenche recht weltlich erzogen werden, Spielzeug und Eis hatten und die waren total neugierig und spielerisch. Als die Zeremonie begann, wurden wir von der Treppe mit den Moenchen hinuntergeschickt, es wurde total lange geredet und war eine bruehtende Hitze. als die Taenze und der Gesang losging, haben sich alle Leute nach vorne gedraengelt und wir konnten nichts mehr sehen. Lodo hat Fleur nochmal auf die Treppe geholt. Sie konnte sehen, wie Moenche und Frauen in Trachten getanzt haben.
Wegen der grossen Hitze haben wir unseren Schatten gesucht und haben die Rueckreise nach Leh angetreten. Wie schon auf der Hinfahrt haben wir den lokalen Bus genommen, traumhaft, umringt von vielen Einheimischen. Maedchen in Trachten und voller Laeuse im Haar, aeltere Leute mit vielsagenden Gesichtern und immer am schwatzen und lachen. Abends haben wir Lara wieder getroffen und haben mit ihr gegessen. Der Schatten kam spaeter nach und hat unsere Teller leergegessen! Sind dann totmuede von der Hitze ins Bett gefallen und uns viel nicht mal mehr auf, dass wir keine Matratze, sondern nur ein Brett hatten. Wieder ein Zeichen dafuer, dass man eigentlich nichts braucht.
Am naechsten Tag in alter Frische ging es in aller Fruehe mit einem vorher organisierten Taxijeep nach Hemis, wo weitere buddhistische Zeremonien stattfanden. Unter anderem wurde ein Museum eroeffnet. Mit uns mit fuhr natuerlich unser Schatten ), Lara, Lodo der Moench, Monika, auch eine Deutsche mit ihren Geschichten. sie haben wir, nicht nur wegen ihrer berliner Schnauze, in unser Herz geschlossen. Und Annika, eine Schwedin und Schweizerin, welche ebenfalls vorhat, hier in Indien zu bleiben. In Hemis kamen wir puenktlich zu einem Umzug mit maskierten und verkleideten Moenchen und Leuten in ihren Trachten. Alle erwarteten gespannt den Abt des Klosters, der das Museeum eroeffnen sollte. Als sein Auto angefahren kam und er ausstieg, draengelten alle um das Auto herum und haben sich betend verbeugt und wollten ihn beruehren. Schlimmer als bei Tokyo Hotel )! Unter einem Sonnenschirm und mit Musik wurde der Abt ins Kloster begleitet. Im Klosterinnenhof haben wir nicht viel mitbekommen, da wir nichts sahen und der Abt stundenlange Reden schwang. Umso interessanter war es jedoch, die Leute zu beobachten. Es hatte viele Moenche, Tibeter und Inder in ihren Saris. Und wir traffen die Laeusemaedchen vom Vortag im Bus wieder, die bettelnd im Innenhof umherliefen.Wir spazierten etwas rum, gingen aufs Dach des Klosters und in die Gebetshalle, in der die Einheimischen in Schlangen an den Buddhafiguren vorbeigingen und Geld zusteckten. Nach der Zeremonie gab es umsonst ein riesen Mittagsbuffet, an dem sich alle bedienen konnten. Das Essen war super lecker! Da war es schon wieder Zeit zum Taxi suchen um nach Leh zu fahren. Wie auch die Abende zuvor, schlich unser Schatten hinter uns her, versuchte uns zu beeinflussen und uns seine Meinungen aufzudruecken. Er wollte uns wieder mal davon abhalten, nach Manali zurueckzufahren. Wir haben uns dann in unser Zimmer zurueckgezogen, welches wir richtig mochten unterdessen. Haben bis 1 Uhr nachts Karten gespielt, Wilma hat natuerlich immer gewonnen (gar nicht wahr, es war 3:1 und Wilma hat Fleur nicht gewinnen lassen!) Eingepennt und wieder aufgewacht.
Haben gestern den Tag genutzt zum Planen. Haben unsere Rueckreise organisiert und wollten eigentlich einen kurzen Trekk machen. Fleur hat Schlapp gemacht. Das haette geheissen, Wilma mit dem Schatten ganz alleine in einem verlassenen Tal! Das hat dann aber nicht geklappt und auch unser Alternativprogramm, einen Ausflug zum See, ging baden, da wir ein Permit gebraucht haetten, das aber zu spaet beantragt wurde. Haben uns dafuer auf einen Tag mit Schatten und Monika eingestellt, um ein weiteres Kloster zu besuchen. Wir konnten unseren Schatten abends abhaengen und endlich wieder einen Abend alleine verbringen. Haben uns gleich zwei riesige Stueck Torte reingezogen zum Trost und mit leckerstem Lemon Tea runtergespuelt.Eigentlich wollten wir noch eine Kartenrevanche machen (Wilma muss Fleur ja noch mal eine Chance geben )), haben statt dessen die halbe Nacht durchgequatscht (in unser kuscheliges Bett gekuschelt )).
Sind heute (yeah, endlich sind wir auf dem neusten Stand!) mit dem lokalen Bus bis nach Karu gefahren (den Schatten natuerlich im Schlepptau und zum Glueck auch Monika!) um ein Kloster zu besuchen. Haben uns fuer die letzten 10 Kilometer ein Taxi genommen. Beim Kloster konnten wir den Innenhof und zwei Gebetsraeume besichtigen, die tollen Wandmalereien anschauen und unzaehlige Treppen rauf und runter latschen. Und das bei bruehtender Hitze. Der Taxifahrer hat zum Glueck gewartet (na ja, der schatten hat ihn quasi genoetigt, auf uns zu warten!) und wir fuhren nach Karu zurueck, um den Bus nach Hause zu nehmen. Weil wir da einen Tee getrunken haben, haben wir den Bus verpasst und nach ueber einer Stunde warten viel uns auf, dass der naechste erst am Abend vorbeifahren wuerde. Wir suchten uns einen Jeep, der vorbeifuhr und konnten da zum Glueck mitfahren und das fuer wenig Rupien. Nachdem wir den Schatten (der in Karu seinen Stock vergessen hatte) wieder los waren, haben wir gemuetlich Melone gegessen im Garten in unserem Hotel und waren dann lecker Reis und Nudeln verzehren in einem Restaurant. Und jetzt sitzen wir also im Internetcafe und sind endlich mit unserem Reisebericht im Jetzt angekommen )!!! Wir brechen jetzt auf um unseren Nachtisch zu geniessen.
Danke, dass ihr so viel an uns denkt und uns so fleissig schreibt! Fortsetzung folgt...
Kleine freche Moenche in einem Fenster im Kloster von Hemis. Sie juxten die Leute, indem sie Steine in die Menge runterwarfen. Die Freude, die sie dabei hatten, kann man in den Gesichtern lesen...
Aufbruch: | 10.07.2007 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 29.08.2007 |