The holy cow: Auf der suche nach dem "ich" in Indien!
Jaisalmer
Nach einer guten Dusche haben wir uns auf die Socken gemacht um Jaisalmer zu entdecken. Das ist eine Stadt mitten in der Tharwueste mit einem riesigen Fort im Herzen der Stadt. Das Fort ist bewohnt und heute befinden sich viele Hotels und Restaurants darin. Man sollte die Hotels im Fort jedoch als Turi nicht bewohnen, da das Fort bedroht ist und der Sandstein sich durch die Abwasser langsam aufloest (es gibt kein richtiges Leitungssystem). Aus dem Grund haben wir uns fuer die weniger romantische Variante entschieden und ein Hotel ausserhalb des Forts genommen. Wir haben uns gleich nach Kamelsafaris erkundigt und eine 3-Tagestour gebucht. Wir sind durch die Gassen des Forts gestreift, haben einen leckeren Mangosaft getrunken. Ploetzlich hat es geblitzt und gedonnert und wir haben uns ganz schnell aufgemacht Richtung Hotel, weil wir dachten, dass es gleich in Kuebeln regnen wird, darauf warten wir aber heute noch , war wohl nur eine Drohung. Eine Abkuehlung wuerde hier richtig gut tun, uns laeuft der Schweiss nur so runter! Wir rennen sogar schon wie alte Omas mit einem Schweisstuch rum, jederzeit bereit, uns den Schweiss vom Gesicht zu wischen . Es sind etwa 43 Grad hier...!
Heute haben wir uns trotz der Hitze zum Sightseeing aufgerafft und haben uns Tempel sowie den Palast im Fort angeschaut. Das war genial, eine Fuehrung mit Audio Guide durch den Palast, man konnte sich durch die Geschichten regelrecht in die Maharadscha-Zeit zurueckversetzten und sich die Stadt wie damals vorstellen!
Dann haben wir ein tibetisches Restaurant entdeckt und mussten natuerlich gleich zuschlagen, Wilma hatte Momo-Enzug (Sind tibetische Teigtaschen mit unterschiedlichen Fuellungen, extrem yumiyumi). Beim Rumlaufen in der Stadt haben wir in einem kleinen Laden Wasser gekauft und kamen da mit dem Besitzer (Natwer) ins Gespraech. Und schon sassen wir in seinem Laden auf der Bank, kriegten seinen speziellen Poison-Chai! Er bereitet die Gewuerze selber zu und ist auch selber ein Tausendsasse. In seinem kleinen Laden verkauft er, kocht, ist Entertainer, Doktor, Masseur, Lehrer fuer Hindi und Kochen und Zauberer. In den folgenden zwei Stunden hat er uns auf eine kleine Reise durch sein Leben mitgenommen, hat uns Zaubertricks beigebracht und Rechenraetsel gestellt. Ein total feiner Kerl, den wir sofort in unser Herz geschlossen haben.
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Kamelsafari in der Wueste...
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Nach der Safari haben wir uns erst wieder ein Hotel gesucht, haben ausgiebig geduscht, waren essen und fielen ins Bett. Am naechsten Morgen wollten wir in unserem Hotel fruehstuecken und begaben uns ins Restaurant auf dem wunderschoenen Dach. Der Angestellte empfing uns mit den Worten; "Breakfast available". Als Porridge bestellten, meinte er jedoch, das sei aus, da der Koch nicht da sei, der sei in die Wueste an die pakistanische Grenze in einen Tempel gefahren zum beten. Er kaeme erst im verlaufe des Morgens zurueck. Er koenne uns Brot oder Pancakes anbieten. Also Pancakes bestellt und gegessen, sehr lecker. Er kam ganz neugierig herbei und fragte, wies uns schmeckt. Meinte dann, er habe eben zum ersten Mal Pancakes gemacht. Wir mussten so lachen, weil er so suess war und uns nicht gesagt hat, dass er nicht kochen kann, sondern einfach mal probiert hat (Uns war dann auch klar, dass er einfach nicht wusste, wie er Porridge machen soll...). Und mit der Geschichte haben wir Arab kennengelernt.... Wir sind dann noch etwas on Tour gegangen, haben noch mal beim Natwer vorbeigeschaut und haben es uns im Hotel gemuetlich gemacht, Fleur beim Tagebuch schreiben und Wilma beim Doesen. Fleur setzte sich auf der Dachterasse auf Arabs Platz und bald kam Lucky dazu, der Koch des Hotels. Er erzaehlte von seinem Tempelausflug und kannte schon die Fruehstuecksgeschichte und hat sich halb tot gelacht deswegen! Er ist total ein lieber Mensch, sehr aufgeschlossen und gespraechig. Abends hat er fuer uns sein spezielles Thali gekocht, das wirklich Klasse war. Wir sassen total lange auf der Dachterasse, genossen den Wind, die Abenddaemmerung, haben Musik gehoert und erzaehlt und uns ueber deutsche Touris schlapp gelacht. Als der Lucky schlapp machte, gingen wir auch ins Bett und kriegten heute morgen dann schlussendlich doch noch unser Porridge. Wir haben uns wieder mal eine Massage gegoennt, die nach den bisherigen Erfahrungen aber eher enttaeuschend war. Wir haben auf dem Markt eine herrliche reife Wassermelone gekauft, die wir im Hotel zusammen mit Lucky geschlachtet haben. Ausserdem haben wir gelernt, wie man original indischen Chai kocht (freut euch also...!).
Und abends haben wir dann unsere erste Kochstunde gehabt!!!
Lucky hat mindestens genauso geschwitzt wie wir in seiner kleinen Kueche mit nur einer Kochplatte!!! Zumal am ende noch 6 weitere gaeste dazu kamen die bewirtet werden wollten...Wir sind jetzt Meister im Pakora und cheese Kofta kochen und werden unsere Kuenste daheim Vorfuehren!!
Und morgen gehts weiter nach Jodhpur... mal sehen, was uns da erwartet!
Bei Lucky auf der Hotelterasse bei seinem leckeren Thali
des kommt davon wenn man in der Wüste keinen Spiegel hat und net sehen kann wo des Tuch hängt...*hüstel*
Blick aus dem City Palace auf Jaisalmer
Mit Natwer in seinem kleinen Laden (zum Glueck hat Fleur den Kopf noch rumgerissen , der Scherzkeks!)
Fleur auf dem Fort unter der Fahne Jaisalmers
Nice city view...
Aufbruch: | 10.07.2007 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 29.08.2007 |