Zu Fuß von Genua zu den Cinque Terre
6 Tag: Von Rapallo nach Lavagna
Die Nacht war verhältnismäßig unbeständig gewesen, sodass die gewaschenen Klamotten noch immer nass waren am nächsten Morgen. Dann jedoch brach sich gegen 8.30 Uhr sie Sonne Bahn und eine Stunde später war alles getrocknet.
Um 10.30 Uhr ging es dann los, erst nach Rapallo in die Innenstadt und dann der Küstenstraße folgend nach Zoagli. Durch das raue Wetter der letzten 36 Stunden war auch das Meer entsprechend aufgebraust, so dass die Wellen in Zoagli nun ordentlich gegen die Brandung dreschten.
Von einer Reling einen Meter über dem Wasser schauten wir uns das Schauspiel an. Als es dann langsam Zeit war weiter zu gehen meinte Toby, der eine neue Welle erblickt hatte: "Wartet, die nehmen wir noch mit". Und wie wir sie mitgenommen haben. Wie in einer schlechten Komödie waren wir nur 5 Sekunden länger stehen geblieben doch das hatte gereicht, die Welle war hoch geschwappt und wir waren nass von oben bis unten.
Von Zoagli ging es nun abgekühlt und in neuer Frische weiter an der Straße entlang nach Chiavari.
Die Stadt kam uns wenig einladend vor, erinnerte ein wenig an eine Mailänder Vorstadt. Nach einer Mittagspause auf der Promenade gingen wir nur noch über eine Brücke und schon standen wir in Lavagna. 5,6 Mal mussten wir Passanten nach dem Weg zum Campingplatz fragen, da dieser mit keinem einzigen Schild ausgewiesen war. Sogar vor der Hauptauffahrt stand nur ein Wegweiser, der in Richtung des 1,5km entfernten Konkurrenten in Chiavari deutete. Um 16Uhr kamen wir auf dem Campinggelände an und zu unserer Überraschung war der Campingplatz so gut wie voll, scheinbar handelte es sich um lauter Stammgäste, wie das fortgeschrittene Alter und die vielen fest installierten Campingwagen vermuten ließen, man beäugte uns kritisch. Auch war an der Rezeption niemand des Englischen mächtig, es handelte sich offensichtlich um einen Ort für eingeweihte italienische Rentner.
Nach dem Zeltaufbau machte es sich Les auf einer Isomatte gemütlich und erholte seinen bereits angeschlagenen Füße. Seine Schuhe waren schon in den letzten Tagen von den Märschen arg in Mitleidenschaft gezogen worden, die Welle in Zoagli hatte Ihnen jedoch den Rest gegeben, das in der Sonne schnell verkrustete Salz hatte sie erst porös gemacht und dann schnell auseinander fallen lassen.
Ich und Tobi machten uns auf zum Strand.
Die Wellen waren so stark, dass das Hinausschwimmen zu einem Kraftakt geworden wäre, außerdem wehte ein kalter Wind, es war ungemütlich. Trotzdem waren wir 2 bzw. 3 Mal im Wasser, die Wellen machten einfach zu viel Spaß. Wir blieben ca. 1 Stunde bevor wir wieder zurück gingen. Die Duschen lieferten nur warmes Wasser gegen den Einwurf von 50 Cent... an diesem Tag sparten wir uns alle drei das Geld... ein sehr belebender Geiz. Dann setzten wir uns in der Nähe des Campingladens in einer gemütlichen Ecke hin und spielten Poker. Hier waren wir nun als Ausländer eindeutig in der Minderheit, einen Campingplatz, der so erfolgreich die Klientel aussortiert, habe ich noch nie gesehen, wobei ich auch im ganzen restlichen Ort haben keinen Deutschen oder einen der vielen Holländer gesehen bzw. gehört habe. Schlimm fand das jedenfalls keiner von uns, ganz im Gegenteil.
Abends ging es zeitig in die Kojen, der nächste Tag, das wussten wir, würde anstrengend werden, weil wir nicht wussten, wie weit wir kommen würden und der nächste Campingplatz erst wieder in Camogli war.
Aufbruch: | 04.08.2007 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 15.08.2007 |