Zu Fuß von Genua zu den Cinque Terre
8 Tag: Von Moneglia nach Levanto
Wir kamen sehr zeitig raus, um 8.15 Uhr machten wir uns bereits mit den am Vortag in der Touristeninfo abgeholten Karten an den Aufstieg nach Deiva Marina. Der Weg war nicht der anstrengendste und bereits um 10.20Uhr saßen wir vor der Touristeninformation, um uns mit neuem Kartenmaterial zu versorgen. Dann kam allerdings ein Aufstieg, der es in sich hatte. Der Weg nach Framura war bei einer Länge von 3km den Wanderschildern zu folge auf 3 Stunden Wanderzeit ausgelegt. Der steile Aufstieg auf dem fast schon gebirgigen Untergrund mit den Rucksäcken auf dem Rücken war wahrscheinlich die schwerste Etappe des ganzen Urlaubs. Wir schwitzten so sehr, dass wir mit dem trinken gar nicht nachkamen entsprechend groß war die Freude und Erleichterung bei der Ankunft am höchsten Punkt der Strecke. Nun ging es eigentlich rechts ab nach Framura, allerdings zeigte ein Schild geradeaus nach Bonasolla. Die Idee, nicht wieder erst absteigen zu müssen und nachher wieder hoch, sondern auf dem Bergkamm nach Bonasolla zu gehen war zu verführerisch.
Am Eingang hingen Schilder, wonach jeden Sonntag und Montag in den Wäldern Wildschweine gejagt würden. Glücklicherweise hatten wir Samstag also gingen wir los.
Dann versperrten in immer kürzeren Abständen umgeknickte Bäume den Weg und man musste ganz genau hinsehen, um noch den Weg ausmachen zu können, er war teilweise schon komplett zugewachsen. Auf dem Boden lagen zudem alle 50 Meter Hülsen von Schrotgewehrpatronen.
Alle mit kurzen Hosen, gingen wir langsam durch den Wald auf dem, mit kniehohem Gestrüpp zugewucherten Weg, als plötzlich vorne etwas raschelte. Ich blieb stehen und sah links einen Meter vor mir eine giftgrüne, ca. 50cm lange Schlange davon huschen.
Was das für ein Exemplar gewesen war, konnte ich auch im Nachhinein nicht herausfinden, aber es hatte mir doch ein ungemütliches Gefühl bereitet und auf dem ganzen restlichen Weg hielt ich nur noch Ausschau nach der grellen grünen Farbe. Les und Toby hatten hingegen den ganzen Weg über, wie sie nachher sagten, Ausschau nach den besagten Wildscheinen gehalten, denn im Gegensatz zu den meisten Wanderwegen gab es auf diesem, sich selbst überlassenen Waldpfad nur sehr bescheidene Möglichkeiten, im Zweifelsfall das Weite zu suchen. Wir waren jedenfalls alle froh, als sich der Wald irgendwann wieder auftat und wir ca. 20 Minuten entfernt vor der Stadt Costa ins Freie traten.
In der Stadt angekommen wurde erst ausgiebig Rast gemacht, bevor es dann auf die Straße ging in Richtung Bonasolla/Levanto.
Für diese Strecke brauchten wir über 3-4 Stunden,
bevor wir durch die bergigen Serpentinen auf der fast unbefahrenen Straße ENDLICH gegen 17.30Uhr Levanto erreichten nach 9 ½ Stunden Fußmarsch.
An diesem Tag ging alles nur noch ganz langsam vor sich. Nach dem Zeltaufbau auf dem sehr empfehlenswerten Camping Aqua Dolce ging es runter in die Stadt auf eine Pizza. Dann wurden Biere geholt und die Schmerzen in den Füßen damit bis zum Ende des Abends betäubt. An diesem letzten wirklichen Wandertag lag einiger Stolz in der Luft darüber, eine Strecke geschafft zu haben, die das Fräulein an der Touristeninformation in Moneglia uns nicht zugetraut hatte (Die Rucksäcke hatte sie gar nicht gesehen). Natürlich hatte so eine Wanderung auch Nebenwirkungen:
Zu unserer Überraschung mussten wir feststellen, dass die Cinque Terre keine Campingplätze hatten, wir also in Levanto bleiben würden die letzten Tage. So bot sich die Gelegenheit, den relativ anstrengenden Urlaub ganz ruhig ausklingen zu lassen.
Aufbruch: | 04.08.2007 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 15.08.2007 |