Mosambik/Malawi Sommer 2006
Eine Campingsafari mit kleiner Gruppe, Start in Johannesburg/Südafrika - Ende in Lilongwe/Malawi und viel wunderschönes Mosambik unterwegs !
Johannesburg
Vorgeschichte und Tag 1:
Unbedingt wollte ich mal nach Mosambik ! Warum ? Erstens hatte mein damaliger südafrikanischer Freund mir viel davon erzählt (er ist als südafrikanischer Tourguide des öfteren dort), zweitens hatte mich eine Voxtours-Reportage neugierig gemacht, drittens bin ich Henning-Mankell-Fan (der lebt teilweise dort und hat auch einiges über Mosambik geschrieben) und viertens war (und ist es noch immer) Mosambik noch ein echter Reiseland-Exot.
Bürgerkriegsverwüstet, landminenverseucht, wirtschaftlich am Boden, politisch instabil - eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Land, das nach Erlangung der Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Portugal von einer Krise in die nächste getaumelt war. Nur, daß sich an diesem Zustand mittlerweile doch schon einiges geändert hatte , weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Nur die Südafrikaner haben´s schon längst gemerkt, daß der Nachbarstaat ein perfektes Urlaubsziel abgibt und strömen zu Ferienzeiten in Scharen an die noch weitgehend unberührten Traumstrände Mosambiks am indischen Ozean. In den ersten Reisekatalogen auch hierzulande tauchte Mosambik 2006 bereits auf, deswegen fand ich, es war höchste Zeit, hinzufahren, bevor die Massen kommen !
Natürlich wäre ich gern mit meinem südafrikanischen Freund dorthin gefahren, aber der hatte aus beruflichen Gründen leider keine Zeit. Allein und auf eigene Faust wollte ich es nicht wagen, deswegen suchte ich einen Veranstalter, der das ganze in Kleingruppengröße durchführte. In Südafrika wurde ich fündig. Die angebotene Tour startete in Johannesburg, führte über Swaziland dann nach Mosambik, weiter nach Malawi, Sambia und durch Botswana wieder zurück nach Johannesburg. Für die komplette Tour hatte ich nicht genügend Zeit, aber es war kein Problem, nur das erste Teilstück bis Lilongwe/Malawi zu buchen und von dort aus nach Johannesburg zurückzufliegen. Meinen Freund in Südafrika infomierte ich en detail über meine Pläne, aber er musste aus Zeitgründen passen. Natürlich war ich umso überraschter und erfreuter, als er mich wenige Tage vor Abreise telefonisch informierte, daß er ein paar Tage zwischen 2 Touren frei habe und die Zeit nutzen würde, um mich in Mosambik zu treffen. Die Details hatte er mit dem südafrikanischen Tourveranstalter meiner Reise bereits geklärt... wie cool !!!
Also flog ich am Abreisetag erstmal von Hamburg nach Frankfurt und von dort mit South African Airways nach Johannesburg, wo ich am nächsten Morgen eintraf. Daryl, Verwalter der Rhino Lodge - erwartete mich und fuhr mich in die Lodge außerhalb der Stadt.
Ich traf passend zum Frühstück ein und lernte dabei die beiden ersten meiner insgesamt 4 Mitreisenden kennen. Wie sich später, bzw. schon sehr bald, herausstellen sollte, hatte unsere Gruppe ein erhebliches Problem: Wir verstanden uns nicht wirklich alle miteinander. D.h. aus meiner Sicht war ein Mitreisender ganz ok, 2 andere waren mir gar nicht sympathisch, eine junge Schweizerin lieb, nett und lustig und der Tourguide ein Schatz, der jedoch unter den auftretenden Spannungen und der Weigerung oder Unfähigkeit zweier, englisch zu sprechen, sehr zu leiden hatte. Denn alle Mitreisenden waren deutschsprachig, aber die Tour war als englischsprachig angeboten und verkauft worden, also wußte eigentlich jeder, daß englisch angesagt war ! Ich werde im folgenden darauf verzichten, die teilweise wirklich irren Situationen, die dazu führten, die Gruppe in 2 Lager zu teilen, zu schildern. (Obwohl: Lustig wär´s schon ! Na, mal sehen...)
Egal, ich frühstückte, zog mich um, inspizierte mein tolles Zimmer und da ich eine Soweto-Tour machen wollte, ließ ich mich von Daryl nach Johannesburg zurückfahren, wo mich auf einem Parkplatz vor einem Mc Donalds mein Soweto-Fahrer/Guide abholte. Dieser Hell-driver fuhr mich und ein paar andere, die wir unterwegs noch einsammelten, ins township, eine riesige Stadt für sich.
Am Gedenkplatz für Hector Peterson, einem der vielen Opfer der Unruhen in Soweto in den 80ern. Ein Kind, das sterben musste, weil die Regierung mit brutalster Gewalt gegen die Anti-Apartheid-Demonstrationen vorging.
In diesem kleinen Haus, das in den 60er Jahren von Nelson Mandela bewohnt wurde, drängten sich massenweise Touristen aus aller Welt. Dieser charismatische Mann hat wirklich etwas bewegt und wird offenbar tatsächlich weltweit bewundert. Am noch immer von ihr bewohnten Haus von seiner Ex-Frau Winnie fuhren wir auch vorbei, eine Luxusvilla. Mr. Mandela residiert allerdings heutzutage auch in einer Luxusvilla, die ich auf einer früheren Südafrika-Reise bereits einmal sehen konnte, nur liegt die in Umtata in der Transkei.
Zurück in der Rhino Lodge machten wir weitere Bekanntschaften: Die 2 bisher fehlenden Reiseteilnehmer, unseren Tourguide E. und den sehr speziellen Eigentümer der Rhino Lodge, sehr spleenig, sehr eigen und sehr lustig !Wir versammelten uns ums Feuer und genossen unser erstes Braai. Nach einer Weile wurde es jedoch empfindlich kalt, ich war müde und zog mich in mein gemütliches, aber auch eiskaltes Zimmer zurück. Ich raffte alles an Decken zusammen, was ich finden konnte, kuschelte mich am Ende unter 2 Bettdecken+1 Wolldecke und schlief himmlisch.
Aufbruch: | August 2006 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | August 2006 |
Swasiland
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Malawi