SOA, AU, NZ, SA

Reisezeit: Oktober 2008 - September 2009  |  von Tanja S.

Argentinien: Mendoza, Malargue

Ich hab mich gerade totgelacht, als ich mein "Karpitel" mit "r" gesehen habe. Jaja, der Wein war gut... Ausserdem hab ich die letzte Frage vergessen aufzuschreiben, die da heissen sollte: "Kann man sich Staedte eigentlich schoen trinken?". Die Antwort kenn ich mittlerweile - ja, man kann!!!

Erstmal kurz: Die Fahrt ueber die Anden war echt spektakulaer, allerdings sass ich auf der falschen Seite im Bus und konnte keine tollen Fotos schiessen.

Aber nun zu Mendoza. Mehrere Leute haben mir erzaehlt, wie toll denn Mendoza ist. Fuer mich war es nach Santiago nur eine weitere Stadt. Die Contaminacion ist hier auch nicht viel besser als in Santiago.

Hier macht man so Sachen wie Wine & Bike. Fahrrad leihen und sich Weinberge (ich kann bald gar keine Sprache mehr, wie heisst das denn auf deutsch?) und die Verarbeitung anschauen. Ich hatte mir Natur erhofft, deshalb hab ich´s gemacht. Leider faehrt man da auch nur an der Strasse her und ich musste noch lange auf meine Natur warten.

Wie man sieht ist auch hier Smog, aber schon wesentlich beeindruckender als Santiago.

Wie man sieht ist auch hier Smog, aber schon wesentlich beeindruckender als Santiago.

Altes Museum zur Weinherstellung

Altes Museum zur Weinherstellung

Wo wir schon bei Wein sind: Ich finde es ja hoelle gefaehrlich in Mendoza - der Hauptstadt des Weins. Also betrunken nach Hause gehen kann hier echt fatal enden...

Ausserdem hatten wir zu Anfang ein beschissenes Erlebnis. Bin mit Pia und Max aus Santiago angekommen und wir haben uns ein Zimmer in einem tollen Hostel geteilt. Sind dann dekadent Essen gegangen "All-you-can-eat" und als wir zurueck kamen sagt der Betreiber: Morgen muesst ihr umziehen in Dorms oder ihr sucht euch ein anderes Hostel. So schon mal gar nicht! Also haben wir gepackt und sind gegangen. Dickhead!!! Die wollten in die City, ich nicht, da stand ich dann nachts um 11:30 in Argentinien in einem komischen, dunklen Viertel. Herzlichen Glueckwunsch!

Das Essen war echt gut - und viel...

Das Essen war echt gut - und viel...

Auf die tollen Autos hier bin ich ja schon zu sprechen gekommen. Hier fuer Hanno Unwurst die Fotos (geiler Name, kenn ich dich?).

Argentinien!!!

Argentinien!!!

Also weiter nach Malargüe. (Oh, toll, hier gibt´s Pünktchen auf der Tastatur, ich kann wieder ö´s usw schreiben-juhu).
Hab mir meine Route so ausgesucht, dass es immer ländlicher wird und hier haette ich in ein Eco-Hostal in der Natur gekonnt. Das sollte aber so schnell auch nicht sein. Da ist nämlich das Dach weggeweht und ich musste noch 3 Tage in die Stadt. Touren konnte ich auch nicht machen, da es keine anderen Touristen gibt. Und die Busse in meine Richtung fahren auch nur 2x die Woche. Alles nicht so einfach hier! Hier lerne ich auf jeden Fall "Geduld". Es hat ja alles Vorteile ohne andere Touristen, man ist allein im Zimmer, aber dieses Gefühl von Festsitzen ist echt doof.

Also hab ich das Hitchhiken wieder angefangen. Was ich ja eigentlich in Südamerika nicht machen wollte. Schon auf dem Weg zur Strasse stellte sich das geliebte Gefühl der Freiheit wieder ein. Und dann hatte ich meinen ersten tollen Tag in Argentinien.

Bin nach Pincheira getrampt, wo man in den tollen Bergen eine kleine Höhle gucken kann und wenn es nicht so windig ist, auch auf den Bergen spazieren kann. Das ging bei mir allerdings nicht - viel zu windig. Als ich los bin von Malargüe (boah, ist das nervig mit den Punkten. Das mach ich jetzt nur für meine englisch-sprachigen Freunde, da google dann besser übersetzt), war es warm und sonnig. Als ich ausgestiegen bin musste ich den Menschen in Pincheira erstmal fragen, ob er noch ne Jacke und ne Mütze für mich hat.

Endlich, endlich, endlich wieder Natur. Das war soooooo nötig!!!

Endlich, endlich, endlich wieder Natur. Das war soooooo nötig!!!

Da mir die andere Seite des Flusses besser gefallen hat zum Laufen, bin ich da einfach weitergegangen in der Hoffnung eine Brücke oder einen schmale Stelle zu finden. Dabei musste ich mal wieder durch einen Zaun kriechen und hab dieses Haus entdeckt. Musste erstmal ein Foto machen und dachte schon, gleich steht ein Gaucho mit einem Gewehr vor mir. Pablo kam auch sofort angelaufen (allerdings ohne Gewehr) und hat mich zu einem Tee eingeladen. Äh, ok! Um die Tür aufzumachen musste er seinen Gürtel öffnen, was mir kurz zu denken gab. Es war aber echt sehr nett. Er hat sehr langsam und einfach gesprochen, so konnten wir uns auch unterhalten. Ich war bestimmt eine Stunde da, allerdings hab ich gelogen und erzählt, dass mein Novio in Deutschland auf mich wartet

Pablos altes Haus

Pablos altes Haus

...und ganz stolz vor seinem Neuen.

...und ganz stolz vor seinem Neuen.

..und seine Brücke. Was eine Arbeit!!!

..und seine Brücke. Was eine Arbeit!!!

Ricardo und Maria Amalia (die mir den Lift gegeben haben) haben mir angeboten, später ihre Mutter zu besuchen, was auch deren Begehren war. Also bin ich nach dem Tee bei Pablo dorthin gelaufen. Auf dem Weg haben noch 2 Leute angehalten und gefragt, was ich dort ueberhaupt mache. Also wieder mit meinem tollen Spanisch erklaeren, dass ich das Haus von Marias Mama suche um mit denen später zurück zu fahren.

Die Mama ist 78 und wohnt ganz allein auf einem riesigen geilen, alten Hof (die Häuser in the-middle-of-nowhere nennt man puesto). Dort wurd mir mein erster Matetee angeboten, sehr lecker. Ich fragte, ob ich ein bisschen weiter laufen kann und in einer Stunde zurück sein kann, als mir Ricardo anbot, mich im Auto rumzufahren. Ich erstmal versucht auf Spanisch zu sagen, dass das absolut nicht notwendig sei, da ich schon froh bin, nach Malargüe zurückzukommen (es gibt dort nämlich keine Autos). Aber er wollte es, und so sind wir in 2h 10km gefahren in der absolut geilsten Natur. Ich glaube, er denkt, er hat ein 4WD, hat er aber nicht. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass er sein Auto fuer mich schrottet!

Mama sieht gerade etwas traurig aus, sie ist aber voll fit und lustig! Nicht, dass ihr denkt, ich wollte dieses Foto. Die Argentinier fragen immer: Willst du nicht ein Foto machen, hier z.B. mit Matetee

Mama sieht gerade etwas traurig aus, sie ist aber voll fit und lustig! Nicht, dass ihr denkt, ich wollte dieses Foto. Die Argentinier fragen immer: Willst du nicht ein Foto machen, hier z.B. mit Matetee

Die Fahrt durch die Berge - stunning!!!!!

Die Fahrt durch die Berge - stunning!!!!!

Vor etlichen Jahren gab´s dort eine Mine, daher rühren wohl die ganzen Schilder ohne etwas drauf - so lustig!!!

Vor etlichen Jahren gab´s dort eine Mine, daher rühren wohl die ganzen Schilder ohne etwas drauf - so lustig!!!

Und dann war endlich die Zeit für mein Eco Hostel gekommen. Anita hat alles versucht mich in irgendwelche Touren zu stecken, damit ich was von der Umgebung sehe, aber nix - keine anderen Leute. Muchas Gracias Anita!!!

Als ich schliesslich dort ankam wusste ich, warum ich unbedingt dorthin wollte. So was Schönes!

Am ersten Abend ist sie dann noch vorbeigekommen und wir hatten Abendessen bei Nelson nebenan, was ein echt toller Abend war. Die haben (auf Spanisch natürlich) über Globalisation, Economy Crises usw diskutiert und ich habe sogar ganz viel verstanden!!!

Dann bin ich mal wieder losgelaufen um die Pampa zu erkunden. Auf dem Weg hab ich noch gedacht: Ach, wie gern würd ich mit den Gauchos durch die Pampa reiten....

Da man dort die ganzen eingezäunten Felder überqueren muss, hab ich Sergio gefragt, wo das denn möglich ist. Er hat mich erstmal auf nen Matetee eingeladen. Da er viele Pferde hat und wir uns über seine Pferde und Preise unterhalten haben (die mich erstmal umgehauen haben, die verdienen nichts an einem Pferd!) hat er mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte mit ihm ein bisschen zu reiten. Wie geil ist das denn? Und Leute, ob ihr es glaubt oder nicht, auf dem Weg durch die Pampa kamen uns auch noch Gauchos entgegen, die gerade die Rinder auf die Weiden (haha, dort ist alles Weide - weiss Gott wohin) trieben und wir haben sie ein Stueck begleitet. Real Argentina!!!!! Er mich wieder gefragt, willst du nicht ein Foto machen? Leider hatte ich meine Kamera aber in seinem Haus gelassen, da ich nicht wusste, ob ich vom Pferd falle. Es war echt cool - mit Fluss durchqueren und so )

Diese Gelbtöne hier hauen mich echt um

Diese Gelbtöne hier hauen mich echt um

Dann hab ich noch eine tolle Wurzel gefunden, die jetzt als Geschenk in der Eco Lodge liegt

Dann hab ich noch eine tolle Wurzel gefunden, die jetzt als Geschenk in der Eco Lodge liegt

Ganz allein in-the-middle-of-nowhere - I love it!!!! Die Sonne ist übrigens echt hart. Auf meiner rechten Backe ist jetzt ein weisser Streifen - sehr hübsch.

Ganz allein in-the-middle-of-nowhere - I love it!!!! Die Sonne ist übrigens echt hart. Auf meiner rechten Backe ist jetzt ein weisser Streifen - sehr hübsch.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

-Mittlerweile kann ich auch schon wieder halbwegs die Strasse ueberqueren. Das war am Anfang echt ganz schoen gefaehrlich nach 4 Monaten Linksverkehr. Das gleiche Spiel auf dem Buergersteig, laufe staendig auf der linken Seite und die Leute sind verwirrt.

- Ich weiss wirklich nicht warum, aber ich koennte hir jeden Tag Wein trinken. Nicht das es den nicht auch in Australien und Neuseeland gegeben haette...

-An meinem betrunkenen Abend hab ich ploetlich deine Lache gehoert, Armin. Aber du warst nicht zu sehen, da hab ich mich ganz schoen einsam gefuehlt.

- Die Leute im Campo sehen hier ganz schoen alt aus, Pablo ist z.B. erst 52. Da sieht man das harte Leben.

-Leider haben die Pappeln hier suedlich von Mendoza schon ihre gelben Blaetter verloren, sonst waer es glaub ich eine Wucht hier.

- Da ich in der Eco Lodge so viel Zeit hatte, hab ich mein ganzes Schulbuch in kuerzester Zeit durchgearbeitet und echt viel gelernt. Zur Belohnung hab ich ein deutsches Buch gefunden, mein erstes Buch nach 2 Monaten Spanisch lernen - ich bin im siebten Himmel!

© Tanja S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einmal um die Welt... Mal schauen, was sie fuer mich bereit haelt :-)
Details:
Aufbruch: 01.10.2008
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 30.09.2009
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Singapur
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Peru
Bolivien
Spanien
Der Autor
 
Tanja S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.