Endlich Leben!

Reisezeit: Juli - Oktober 2008  |  von Kristina Beatrice Holler-Bouldin

Mattituck, NY; Providence, RI; Boston, MA

Am naechsten Tag in Mattituck gingen Liz, Phil, Chris, True, Lukas und ich erst zum Minigolf spielen - alle 6 gratis, dank eines Coupons - wo es uns aber in der Sonne bald zu heiss wurde. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Fast Food Tempel "Wendy's" ging es dann in die Spielhoelle zum "Laser Tag" spielen (mehr Infos dazu gibts bei Wikipedia unter "Lasergame"). Ich wusste, ich muss die Leute der anderen Mannschaft beschiessen und ich muss das gegnerische Ziel treffen. Bei den ersten zwei Runden kam ich dann nur auf die letzten Plaetze, in der Pause erklaerte mir Phil dann aber, dass ich beim Schiessen durchaus auf bestimmte Punkte zielen musste. In den naechsten zwei Runden schaffte ich dann Platz 4 und 5. Zwischendurch spielte ich noch eine Runde "Simon Says" und bekam als Ergebnis mitgeteilt, dass ich ein "Genius" sei. Ich habs doch immer schon gewusst! Am Abend ging ich noch eine halbe Stunde an den Strand, ein paar Runden schwimmen und die letzten Sonnenstrahlen geniessen, bevor es dann ein reichhaltiges Abendessen im Hause DeReeder gab. Am Abend gingen Liz, Phil und ich dann noch in eine der zwei Kneipen in Mattituck und ich muss zugeben, dass gleich eins der ersten Biere, die ich hier getrunken habe, ein sehr gutes war: Samuel Adams, ein Bier, das in Boston gebraut wird. Erinnert im Geschmack sehr an Becks, allerdings ein bisschen herber. Jedoch fuer ein amerikanisches Bier wirklich gut! Anschliessend gabs natuerlich auch ein Budweiser (baeh!) und noch ein anderes Bier, dessen Namen ich vergessen habe - war ganz ok, aber fuer ein Bier hat es zu fruchtig geschmeckt... Amis halt

Am Dienstag fuhren wir dann wieder zu Liz Grosseltern an den Strand, wo wir zum Muschelnsuchen mit dem Boot rausfuhren. Lukas, der wie ich zum ersten Mal nach Muscheln suchte, erweiste sich als Naturtalent. Er konnte mit seinem Rechen oft zwei oder drei Muscheln gleichzeitig ausgraben. Ich hatte nicht ganz so viel Glueck und hab wohl nur 10 Stueck insgesamt aus dem Boden gegraben. Geschmeckt haben sie dann aber wirklich total lecker! (es waren Venusmuscheln, die wir gesammelt haben) Am Abend haben Liz und ich unseren eigenen Perlenschmuck gebastelt, ich hab mir ein silbernes Armband mit Katzenkoepfen und Gloeckchen (jaaaa, ich mag Gloeckchen!), sowie ein silber-goldenes Halsband mit einem asiatischen Anhaenger gemacht. Ich hab auch schon neue Ideen fuer weitere Kreationen, aber noch keinen Laden gefunden, wo ich passende Perlen (keine grossen, bunten) haette kaufen koennen. Beading waere halt neben Lesen eine moegliche Beschaeftigung auf meinen kommenden langen Busfahrten!

Nanas und Pops Haus (Grosseltern) in Laughing Waters, Southold, NY

Nanas und Pops Haus (Grosseltern) in Laughing Waters, Southold, NY

Mit Phil fuhr ich am Abend auch noch zu Wal Mart, wo ich mir ein Handy gekauft habe. (In den USA kann man nicht einfach eine Sim Karte kaufen, aber es gibt guenstige Handys inklusive Sim Karte). Ich musste es uebers Internet freischalten, was leider nicht funktionierte, weil ich dafuer eine in den Staaten registrierte Kreditkarte gebraucht haette... Was also tun? Das wusste ich in dem Moment auch noch nicht, aber sollte es spaeter rausfinden.

Mittwoch mussten wir dann frueh aufstehen, ich musste meinen Rucksack wieder packen, denn es ging weiter nach Providence, Rhode Island. Liz und Phil brachten mich zur Faehre nach Orient (am oestlichen Ende von Long Island), wo wir gerade noch rechtzeitig ankamen. Bevor wir aus Mattituck losfuhren, regnete es ziemlich heftig. Der Regen legte sich aber wieder, als wir bei der Faehre ankamen und der Himmel war den restlichen Tag zwar bewoelkt aber ich, respektive mein Gepaeck, wurde nicht nass. Die Faehre brachte mich dann in kurzer Zeit nach New London, Conneticut, von wo aus ich den Bus nach Providence nahm. Dort angekommen machte ich mich auf die Suche nach einem Cafe, wo ich die Zeit verbringen konnte, bis Rebecca, mein Host, Feierabend hatte. Ich fand einen gemuetlichen Coffee Store, der auch eine ausgezeichnete Auswahl an Tees hatte. Rebecca holte mich dort gegen halb Sechs ab und sie machte mit mir erstmal eine kleine Stadtrundfahrt. Anschliessend bat ich sie, mit mir zu Wal Mart zu fahren, da ich das Handy umtauschen wollte. Ich wusste, ich kann das Handy auf jeden Fall zurueck geben, aber ob ich die erworbenen Prepaidminuten auch Retour geben koennte, war nicht sicher (es waren zwar "nur" 20 Dollar, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist).

Wie erwartet war es kein Problem, das Handy umzutauschen und nach ein bisschen Betteln nahmen sie die ungebrauchten Minuten auch zurueck. Ich holte mir dann ein anderes Handy, von dem Phil mir gesagt hatte, dass ich hierzu keine Kreditkarteninformation brauchen wuerde, sondern nur irgend eine Postleitzahl angeben muesste. Das klappte dann nicht nur einwandfrei, sondern sparte mir insgesamt auch 10 Dollar, zudem hatte ich 300 Minuten bereits inklusive. Ich bin also ab sofort unter der Nummer +1 (631) 506-6649 erreichbar. Mein deutsches Handy habe ich zwar dabei, aber es ist einfach viel zu teuer, es hier zu benutzen. SMS koennt ihr mir dorthin aber gerne schicken!

Providence, RI State House

Providence, RI State House

Mit Rebecca und ihrer Mitbewohnerin Idia (ich weiss nicht, ob ich das richtig geschrieben habe) hatte ich dann noch einen angenehmen Abend in ihrer wirklich schoen eingerichteten Wohnung. Nach dem eher fettigen, aber nicht minder guten Essen bei Liz" Familie, war es eine schoene Abwechslung, mal ein eher Fettfreies Abendessen zu geniessen: Huehnerbrust mit Brokkoli.

Donnerstag machte ich mich dann auf, Providence zu erkunden. Erst besuchte ich das State House, das vom Baustil her sehr der Peterskirche im Vatikan aehnelt. Leider konnte man die Kuppel nicht besteigen, da die Treppe in den letzten Jahren angeblich sehr baufaellig geworden ist. Immerhin war der Eintritt kostenlos und man konnte viele Raeume besichtigen, inklusive den Zimmern der Repraesentanten und Kongressabgeordneten und dem Raum, der fuer offizielle Anlaesse genutzt wird. Anschliessend machte ich mich auf den Weg in Richtung Brown University Campus und kam am Rhode Island School of Design (RISD) Museum vorbei, die Kunst aus verschiedenen Zeiten ausstellen. Von antiker Kunst aus Aegypten und Rom ueber Gemaelde aus dem 17. und 18. Jahrhundert bis hin zu modernen Kunstinstallationen war dort einiges zu entdecken. Nach dem Museum machte ich mich auf den Weg ueber den Campus, wo unter anderem eine Statue von Marc Aurel steht (eine Kopie der Statue, die in Rom auf dem Kapitol steht). Am Nachmittag traf ich mich dann nochmal mit Rebecca auf einen Drink, bevor ich mich dann auf den Weg nach Boston machte.

RISD Museum of Art

RISD Museum of Art

Nach einer etwa einstuendiger Zugfahrt kam ich in Boston an, wo mich Richie, mein Host, an der South Station abholte. Auch er machte mit mir eine kurze Stadtrundfahrt mit dem Auto. Zum Abendessen gabs dann lecker fettige Pizza mit viiiiiiel Kaese (so, wie Pizza eben sein soll). Am Freitag nahm mich Richie, der in Boston als Tourguide arbeitet, dann mit auf eine etwa 6 stuendige Stadtrundfahrt, wo ich die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten Bostons kennenlernte. Wir fuhren den Freedom Trail entlang, vom State House zur USS Constitution, es ging nach Cambridge und Harvard und wieder zurueck zur Faneuil Hall. Zum Abendessen gingen wir in ein amerikanisches Restaurant, wo ich zum ersten Mal Bisonfleisch ass. Schmeckt richtig gut! Am Abend sahen wir uns die Eroeffnungsfeier der olympischen Spiele an.

Am Samstag schlief ich dann erstmal richtig aus (bis etwa 12 Uhr) und verbrachte dann einige Zeit am Computer (MacBook Pro.. ich will auch so ein Teil haben...). Ich kam endlich dazu, mir die "Last Lecture" von Prof. Randy Pausch auf Youtube anzusehen, eine Vorlesung ueber die Erfuellung von Kindheitstraeumen. Randy Pausch war Professor fuer Virtuelle Realitaet und war an seiner Uni sehr beliebt. Bei den Last Lectures sollen die Professoren eine Vorlesung halten, als sei es ihre Letzte. Fuer Randy Pausch war es die Letzte, denn er erkrankte vor einiger Zeit an Bauchspeicheldruesenkrebs. Trotz seiner Erkrankung strotzte seine Vorlesung nur so vor Lebensfreude und es war wirklich sehr bewegend, sich diese etwa einstuendige Vorlesung anzusehen. Randy Pausch ist Ende Juli verstorben. Ich kann jedem nur empfehlen, sich dieses Video anzusehen! (Ueber Wikipedia gibt es glaube ich auch einen Link zu dem Video mit deutschen Untertiteln).

Haus von Henry Wadsworth Longfellow in Camebridge

Haus von Henry Wadsworth Longfellow in Camebridge

Am Nachmittag fuhr ich dann in die Stadt, wo ich mir am Bahnhof erstmal meinen Bus Pass fuer die naechsten 2 Monate besorgt habe. Ich kann jetzt 60 Tage lang mit den Greyhound Bussen ueberall hinfahren wo ich will. Das ist so ziemlich die guenstigste Moeglichkeit (neben Hitchhiking) von der Ostkueste zur Westkueste und zurueck zu kommen.

Im Anschluss an meinen Kauf machte ich mich auf den Weg zur Boston Public Library, wo ich mich durch ein paar Reisefuehrer lesen wollte. In Chinatown kam ich dann an einem Imbiss vorbei, wo ich mir ein schnelles Mittagessen goennte. Als ich dann auch noch an einer Kneipe vorbeikam, wo sie eine grosse Auswahl an deutschem Bier boten, machte ich auch hier noch einen Zwischenstopp um ein Muenchner Spaten "Optimator" zu trinken (Yummi!! Doppelbock!). Ich kam dann erst um 17 Uhr zur Buecherei, die gerade geschlossen hatte. War nun also nix mit Buecher stoebern.

Heute, Sonntag, machte ich mich dann wieder auf den Weg nach Downtown. Ich dachte, die Buecherei haette heute geoeffnet, die Sonntagsoeffnungszeiten gelten allerdings nur von Oktober bis Mai. Wieder Pech gehabt. So begab ich mich zum naechsten Starbucks (das ist hier ja sooooo guenstig, verglichen mit den Preisen in Deutschland ) um dort die heutige Tageszeitung zu lesen. Mir fiel auch das Kinoprogramm in die Haende und so beschloss ich, ins Kino zu gehen. Ich hatte ja schon lange darauf gewartet, endlich den neuen Batman Film zu sehen: "The Dark Knight". Ich kann ihn nur empfehlen! Ein SUPER Film. Sehr duester (nicht zu vergleichen mit den alten Batman Filmen mit George Clooney, Arnold Schwarzenegger und Uma Thurman), tolle Effekte, geniale Darsteller (Heath Ledger spielt als Joker alle an die Wand!!! Schon wegen ihm ist der Film sehenswert. Auch Michael Caine ist mal wieder sehr amuesant. Und Aaron Eckhart als Harvey Dent ist auch nicht zu verachten... nicht zu vergessen Gary Oldman) und spannende Story. Also, geht mal wieder ins Kino!

Nach dem Film war das Wetter dann nicht mehr ganz so gut, und als ich dann bei Richie aus der Ubahn stieg bekam ich von Oben erst einmal eine Dusche verpasst (obwohl ich heute doch schon geduscht hatte). Vorhin sahen wir dann wieder die Wettkaempfe an (es bleibt einem nicht viel ueber, Richie hat kein Kabel und nur 4-5 Sender zur Auswahl)... Erst gabs also Boden- und Geraeteturnen und anschliessend die Schwimmwettkaempfe. Michael Phelps wird im Fernsehen wirklich wie ein Nationalheld gefeiert! Er ist aber auch wirklich ein verdammt guter Schwimmer!

Morgen, Montag, geht es dann weiter nach Portland, Maine und am Dienstag nach Bangor, Maine, damit ich dort auch mal mehr sehe, als nur den Flughafen. Am Mittwoch fahre ich dann zurueck nach Boston, bevor ich dann am Donnerstag in Richtung Westen aufbrechen will (ueber die Niagara Falls nach Detroit).

Zum Lesen bin ich in der Zwischenzeit noch nicht gekommen, habe aber von Phil mein Buch (A small death in Lisbon) zurueck bekommen, das ich ihm im Dezember geliehen hatte.

Danke fuer das positive Feedback, das ich bisher fuer meinen Bericht schon bekommen habe. Nicht vergessen: Ich bin unter +1 631 506 6649 telefonisch und unter meiner deutschen Handynummer per SMS zu erreichen. Ansonsten einfach mal eine Email schicken oder einen Gaestebucheintrag schreiben.

Du bist hier : Startseite Amerika USA Mattituck, NY; Providence, RI; Boston, MA
Die Reise
 
Worum geht's?:
Fertig mit dem Abi. Was nun? Reisen, eine gute Möglichkeit, die Welt zu entdecken. Ich stehe noch ganz am Anfang, sehr gespannt, was mich erwartet!
Details:
Aufbruch: 01.07.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 29.10.2008
Reiseziele: Deutschland
Niederlande
Vereinigte Staaten
Der Autor