Bhutan und Indien
Gujarat: Diu 1
28.11.08, Freitag, Diu
Vorgestern kamen wir auf dieser herrlichen "Insel" Diu an, die nur deswegen eine Insel ist, weil sie mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist. Diu ist das Highlight des ansonsten "trockenen" Gujarats, hier gibt es, wie in Goa, günstigen Alkohol, was auch die Inder zu schätzen wissen. Momentan scheint aber bzgl. Tourismus eher Flaute zu sein.
Am Busbahnhof gab es auch kein Gerangel der Rikschas um uns. Wir fragten einen Fahrer, der nannte uns einen passablen Preis und wir fuhren von Diu-Stadt an der Küste entlang bis zum ersten kleinen Resort. Dieser hat eine herrliche Lage, die Hüttchen haben eine große Veranda mit Blick über die Bucht und 50 Schritte bis zum Wasser.
Der Preis war auch der Renner: ca. 5 Euro. Der Nachteil: die Hütten sind alte Container, innen very basic, vor allem was das Bad angeht.
Wir entschlossen uns aber trotzdem erstmal zu bleiben, uns einen Scooter zu mieten (3 Euro pro Tag) und andere Unterkünfte am nächsten Tag zu erforschen.
Als Belohnung gab es abends chilled beer und Prawns Khadai, eine wunderbare Curryvariante.
Als dann gestern mein Scooter gebracht wurde, düsten wir ins Städtchen (2 km) und erfuhren im Internetcafe vom Terror-Desaster aus Bombay, entsetzlich. Das Leopoldcafe und das Taj Mahal Hotel hatten auch auf unserer 1-Tages-Besichtigungstour gestanden. Wir haben uns aber schon längst überlegt, nicht in Colaba sondern Nähe Airport zu übernachten, da wir am 5.12. schon um 4.30 Uhr einchecken müssen und haben uns ein Zimmer im Hotel Accord bei der Santa Cruz Trainstation bestellt. Kleine Einkäufe kann man auch dort machen.
Wir werden unsere Freundin Helga in Bombay nicht mehr treffen, sie erwartet dort ihren Partner und fliegt mit ihm gleich weiter nach Goa. Auf ihre Erlebnisse von Kalkutta, Varanasi und Agra, die sie als Alleinreisende mit viel Spaß hinter sich gebracht hat, müssen wir dann noch warten bis Ende Dezember.
Unterdessen erkundeten wir - mittlerweile hat jeder seinen eigenen Scooter - Diu Stadt, ein herrlich entspanntes Fleckchen und fuhren dann die Küste entlang, um uns weitere Unterkünfte und Strände anzuschauen. An den meisten Stränden gibt es gar keine Hotels (!) und der berühmte Nagoa-Beach war voller Inder, die in voller Montur baden gehen - also nichts für westliche Touristinnen im Badeanzug - da die Männer stark dazu neigen, einen stundenlang aus kürzester Entfernung anzustarren. Die Restaurants waren voller saufender Inder (nicht so was leichtes wie Bier), die meisten Unterkünfte lagen auch nicht direkt am Strand und kosteten teilweise das 5-fache. Da wußten wir plötzlich, was wir am Sunset Point schönes haben und strichen unsere eventuellen Umzugspläne.
Für Leute, die es nicht ganz so basic wollen, bietet Diu Stadt gute Unterkünfte, Restaurants und Bars, die schönen leeren Strände sind nah, und ein Scooter ist eh ein Vergnügen und Muss für die Unabhängigkeit. Da die Straßen gut und leer sind, ist es auch völlig ungefährlich. (Diu erinnert mich übrigens sehr an die Andamanen).
Die St. Thomas Church in Diu ist mittlerweile ein Museum, in dem nur Madonnensstatuen stehen, fungiert im oberen Geschoss als Guesthouse und der Verwalter mit seiner Familie bietet jeden Abend vor der Tür der Kirche BBQ an. War echt nett, dort zu sitzen, der gegrillte Fisch und die verschiedenen Beilagen waren sehr gut.
Heute am 28.11.08 fuhren wir wieder ins Städtchen, kauften auf dem Fischmarkt Riesenshrimps, die ich dann zu einem Familienrestaurant brachte, damit sie uns diese heute Abend zubereiten. Habe auch große Crab gesehen, ca. 2 Euro, die kaufe ich übermorgen. Sie sind schwierig zu transportieren, da die noch lebendige Crab nur mit einem Schnürchen zusammengebunden war, und ich wollte sie nicht in einer Hand auf dem Scooter halten.
Franks Scooter haben wir wieder abgegeben, da war die Batterie kaputt, und er mußte das Ding laufend antreten, nichts für diese Temperaturen und unsere laufenden (Foto-)Stopps.
Heute, am 29.11.08 standen wir früher auf und fuhren zu dem Fischerort Vanakbara, ca. 15 km von Diu Stadt entfernt, vorbei am Nagoa Beach zum westlichen Teil der "Insel" Diu.
Was eine tolle Atmosphäre dort - Hunderte von Fischerbooten, ein großer Fischsortiermarkt, und man konnte die unterschiedlichsten Weiterverarbeitungen von Frischfisch und Trockenfisch beobachten.
Aufbruch: | 24.10.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Bhutan