Weltreise 2005

Reisezeit: Mai 2005 - April 2006  |  von Iris Lumetzberger und Stefan Pointner

Osterinsel - Rapa Nui

Sechs Stunden Flug brachten uns auf die bekannte und geheimnisumwobene Insel mit den Steinstatuen: Osterinsel oder Rapa Nui!! Wahnsinn, dass wir diese Insel auch besuchen!!
Rapa Nui ist der entlegenste, bewohnte Punkt auf der Welt. Mehr als 3700km bis zur chilenischen Kueste und bis zur naechsten bewohnten Insel sind es auch mehr als 2400km. Die Insel wurde zuerst von den Polynesiern ca. 400 - 1000 Jahre nach Christus besiedelt. Und abgeschieden vom Rest der Welt, haben die Menschen hier eine eigene Kultur entwickelt. Zur Bluetezeit wurden dann auch die bekannten Steinstatuen, die Moais, errichtet.

Moai

Moai

Die Moais standen auf sogenannten Ahus, dass sind eine Art Tempelanlagen mit einem Podest unter denen sie ihre Toten begruben. Die Moais wurden von Familien zu Ehren ihrer Verstorbenen und zum Schutz der Lebenden in Auftrag gegeben. Jeder Moai stand mit dem Ruecken zum Meer, den beschuetzenden Blick auf die Insel und die Menschen gerichtet. Manche trugen rote Huete und nur wenige hatten Augen aus Korallen und Obsidianen.
Da die kleine Insel nur begrenzte Rohstoffe hatte, wurde bald darum gekaempft. Und im Zuge dieser Kaempfe wurden dann auch alle Moais zu Fall gebracht. Viele Moais liegen daher mit der Nase auf dem Boden. Also alle Moais, die jetzt in aufrechter Position stehen, wurden nachtraeglich wieder errichtet und restauriert. Vielleicht kennt ihr den Film Rapa Nui von Kevin Costner. Angeblich stellt dieser die Geschichte der Insel mehr oder weniger gut dar. Es gibt keine schriftlichen Ueberlieferungen und daher ist alles etwas wage und vieles nur Vermutungen.

Wir waren noch nie solange in einem Museum wie hier auf der Insel. Es ist zwar nur ein grosser Raum, aber der ist so vollbepackt mit interessanter Information (sogar auf Deutsch). Zum Beispiel die Geschichte rund um den Vogelmann, die im Film dargestellt wird. Jedes Jahr entscheidet ein Wettkampf um das erste Vogelei der Brutsaison, welcher Klan / welche Familie das kommende Jahr die Insel 'regiert'. Bei dem Wettkampf klettern die mutigsten Maenner eine steile Klippe runter, schwimmen mehrere hundert Meter bis zur vorgelagerten Vogelinsel, suchen dort ein Nest mit Ei und versuchen dieses Ei unversehrt wieder zurueckzubringen. Wir sind dort an der Klippe gestanden und haben das wilde Meer rund um die Vogelinsel gesehen, unvorstellbar, wie man da ein kleines Ei heil rueber bringen kann...
Die Insel ist ja nicht gross, in den paar Tagen haben wir fast alles gesehen und dabei ist es sehr interessant, wenn man genau an den Plaetzen steht, wo vor mehreren tausend Jahren die Geschichten passiert sind.

Aber jetzt von vorne: der Empfang am kleinen Flughafen war sehr herzlich. Wir wurden mit einem Blumenkranz um den Hals begruesst - ja, das gibt es wirklich!!

Das Wetter war sehr mild, Sonne, Wolken und Regen wechselten sich immer wieder ab. Einige Teile der Insel haben wir zu Fuss erwandert und einen Tag waren wir mit dem Auto unterwegs.
Die meisten Moais stehen an der Suedkueste der Insel mit bis zu 15 Moais auf einem Ahu. 1960 wurden aber viele von einer 12 m hohen Tsunamiwelle umgeworfen und bis zu 100m ins Landesinnere gespuelt. Viele Ahus wurden nicht restauriert und verwittern langsam. Der groesste Moai war 10m hoch und wiegt mehr als 100 Tonnen. Aus den Felshaengen des erloschen Vulkankegels Ranu Raraku wurden die Moais in einem Stueck aus dem Felsen (Basalt) gehauen. Hier findet man mehrere Moais in den verschiedensten Entwicklungsstadien. Manche stehen schon fertig herum, wurden jedoch nie an die Kueste gebracht. Und keiner weiss warum, vielleicht waren sie nicht perfekt, vielleicht ist der Familie das Geld ausgegangen,...

Ranu Raruka, Moai-Werkstaette

Ranu Raruka, Moai-Werkstaette

Tangariki

Tangariki

Die einzigen 7 Moais, die im Landesinneren stehen mit dem Blick an die Kueste

Die einzigen 7 Moais, die im Landesinneren stehen mit dem Blick an die Kueste

Die roten Huete wurden an einem anderen Ort erzeugt und erst nachtraeglich auf die Moais gesetzt.

Orongo war ein Zeremonien-Ort des Vogelmannkultes auf dem dritten Vulkankegel der Insel. Von hier aus schwammen die Maenner um das erste Ei. In der Mitte gibt es einen sehr schoenen Kratersee mit Schilf.

Wir hatten Glueck mit Wind- und Wetterverhaeltnissen und konnten daher auch einen Tauchgang wagen. Wir hatten selbst im 'Winter' ca. 30m Sicht, klares Wasser, 20 Grad, schoene Korallen- und Felsformationen, viele Fische und sogar einen Moai.

Stefan

Stefan

Die Menschen hier sind sehr nett, wenn auch durch die vielen Touristen teilweise schon sehr genervt. Wir haben hier auf Selbstversorger umgestellt und jeden Tag Nudeln gekocht, da die Restaurantes unverschaemt teuer sind. Es muss ja bis auf Obst und Gemuese alles mit Flugzeug oder Schiff hergebracht werden.
Die paar Tage auf Rapa Nui waren so schoen, sehr interessant und entspannend!! Also auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn sie soo abgelegen ist!!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In einem Jahr um die Welt: Südostasien, Australien, Neuseeland, Mittel- und Südamerika, Afrika. Nur um zu sehen, ob die Welt wirklich rund ist ...
Details:
Aufbruch: 02.05.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.04.2006
Reiseziele: Ecuador
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Titikakasee
Südamerika
Neuseeland
Australien
Westküste Australien
Indonesien
Lombok
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Laos
Vietnam
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Weltweit
Der Autor
 
Iris Lumetzberger und Stefan Pointner berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Iris Lumetzberger und sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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