AB IN DEN SÜDEN
Ein weiblicher Dorfchief
Mlilwane/Swaziland, 02. September 2008
Heute habe ich volles Programm. Am Vormittag geht es in das Mlilwane Wildlife Sanctuary, den kleinsten der drei Nationalparks Swazilands, zur Safari. Die anderen
haben interessantere Tiere aufzubieten, sind aber ohne eigenes Gefährt schwer zu erreichen. Mlilwane liegt nicht weit weg von meinem Hotel. Ich muss aber ein Taxi bestellen, das wegen der schlechten Straßen Richtung Reservat einen großen Bogen fährt und mich am Eingang des Reservats absetzt. Von hier muss ich zu Fuß mitten durch den Park zum Park Hauptquartier, wo meine Tour startet. Einerseits ist es für die Safari schade, dass es keine gefährlichen Tiere gibt. Wenn man hier mutterseelenallein unterwegs ist, wirkt dieser Umstand aber eher beruhigend.
Mit Guide und Jeep geht die Fahrt los. Wir sehen Nyalas, Impalas, Springböcke, Kudus, Zebras, zunächst einzeln und halten dann an einer freien Fläche, auf der viele Arten zusammen grasen. Es ist ein wunderbar friedvolles Bild. An einem See mitten im Park steht ein Nilpferd im Gras. Es sieht aus wie ausgestopft und Krokodile gleiten langsam durchs Wasser.
Nach einer Mittagsrast fahren wir, d.h. unser Guide, 5 Australier und ich, an den Parkrand in ein traditionelles Dorf mit Rundhütten. Es wird als "Cultural Experience" angekündigt, und wir treffen den Dorfchief. In diesem Fall ist es eine ältere Frau, die auf Swasi erst einmal eine längere Rede hält -unser Guide übersetzt ins Englische- und uns auch einige Swasi-Worte beizubringen versucht. Ohne großen Erfolg.
Sie erzählt über das Leben im Dorf, die Arbeiten, die zu verrichten sind, zeigt die Geräte, die dafür benutzt werden und wie die Feldarbeit aussieht. Kinder finden sich ein und singen die Lieder zur Arbeit. Ich erkenne einige Melodien wieder vom gestrigen Einzug der Reed Dance Mädchen. Wir Touris werden dabei einbezogen, nach Geschlechtern getrennt, und müssen mitmachen. Ich habe den Eindruck, dass es den Swazi-Männern gar nicht so schlecht geht. Jedenfalls haben die Australierinnen den eindeutig schlechteren Part abbekommen. Sie müssen mittanzen, Getreide stampfen und mahlen, Gegenstände auf dem Kopf balancieren.
Die beiden Australier und ich dagegen lernen, wie man aus einer Kalebasse selbst gebrautes Bier trinkt und wie man sich als Swazimann nach einem anstrengenden Tag richtig schlafen legt.
Aufbruch: | 25.08.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2008 |
Südafrika
Swasiland
Mosambik