AB IN DEN SÜDEN
Ruhetag
Maputo, 07. September 2008
Planänderung. Ich bleibe noch einen Tag in Maputo. Denn erstens habe ich schlapp gemacht. Die zwei letzten Tage zu Fuß -abgesehen von der Sightseeing Tour mit dem Bus- haben mich mehr geschlaucht als ich dachte. Außerdem habe ich leichte Kopf- und Magenschmerzen. Aber vor allem, ich habe eine bessere Möglichkeit aufgetan, nach Norden zu kommen. Schräg gegenüber von meinem Hotel befindet sich das Base Backpackers, von dem aus ein Kleinbus direkt nach Tofo fährt. Allerdings erst morgen. So lege ich heute einen Ruhetag ein, kann mich schwer aufraffen, aufzustehen, verpasse das gute Hotelfrühstück und schlendere später durch das sonntäglich menschenleere Hafenviertel mit einigen schönen alten Häusern, neben vielen heruntergekommenen.
Dann schlage ich wieder die Richtung zur Avenida Nyerere ein, in der Hoffnung, dass dort etwas mehr los ist. Ansonsten kann solch ein Sonntag in einer verlassenen Großstadt ziemlich einsam machen. Morgen ist Nationalfeiertag, es ist also verlängertes Wochenende für die Einheimischen und man spürt das hier sehr deutlich. Viele Leute fahren raus aus der Stadt, ans Meer, aufs Land, Freunde besuchen.
Im Piri-Piri Restaurant bin ich wieder unter Menschen. Viele Expats sitzen bei strahlendem Sonnenschein draußen. Ich finde den letzten freien Tisch und esse köstliches Shrimps-Curry, dazu ein eiskaltes "2M", so heißt das beliebteste einheimische Bier. Mein Magen hat sich schnell erholt. Auf dem Mittelstreifen der breiten Straße haben sich Souvenirhändler mit ihrem Angebot an Holzschnitzereien und Batiken niedergelassen und feilschen mit ein paar potentiellen Kunden, Weiße wie ich.
Dann suche ich wieder das "Mundos" auf und habe Glück. Ich komme gerade richtig zur Live-Übertragung eines denkwürdigen Formel Eins-Rennens mit einer super spannenden Schlussphase. Raikönen führt, wird von Hamilton regelwidrig überholt, der lässt sich absichtlich zurückfallen, um sich keinen Vorteil zu verschaffen, überholt Raikönen wieder, es fängt an zu regnen, Raikönen baut einen Unfall, Massa ist Zweiter und Heidfeld schafft es in einer Runde von Rang 8 auf 3. Verrückt. Genauso verrückt sind die Gäste. Ein Gegröle und Gejohle bei jeder gelungenen Aktion. Das Lokal ist hälftig in Ferrari-Anhänger und Hamilton-Fans aufgeteilt. Letztere frohlocken. Dass ihr Held hinterher noch eine Zeitstrafe bekommt und auf Rang 3 zurückgesetzt wird, dürfte sie dann weniger gefreut haben.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich schon längst im nicht weit entfernten Polana Hotel, der nobelsten Unterkunft im Lande. Während der Kriegsjahre ziemlich herunter gekommen wurde es später von einer südafrikanischen Kette wieder hergerichtet und erstrahlt in neuem Glanz. Der Garten ist besonders schön, mit dem großen Pool und vielen Palmen sowie dem Blick von oben auf die Marginal, die Uferstraße, die sich unten am Wasser entlang schlängelt und natürlich mit toller Sicht auf den Indischen Ozean.
Aufbruch: | 25.08.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2008 |
Südafrika
Swasiland
Mosambik