AB IN DEN SÜDEN
Keine Zeit für Gabs Teil 3
Auf uns wartet noch ein weiteres Abenteuer. Ab heute kann ich mich damit brüsten, Geparden, die schnellsten Landtiere der Erde, gestreichelt zu haben. Beweisfotos liegen bei. Allerdings, diese beiden Exemplare sind schon recht altersschwach und heute bereits ausreichend gefüttert wurden. So liegen sie nur faul im Schatten und schnurren behaglich, wenn man sie an der richtigen Stelle, nämlich am Hinterkopf, streichelt.
Zum Abschluss der Tour machen wir Rast an einem idyllisch gelegenen See, an dem dienstbare Geister bereits einen Tisch für uns gedeckt haben, mit leckeren Hähnchenteilen, Sandwich, Kaffee und Cola. Was für ein Service.
Mit der Tour bin ich sehr zufrieden, 4 Stunden lang, viele Tiere gesehen, Preis ca. 40 Euro. Für Beauty ist das sicherlich eine ganze Menge Geld. Jetzt, wo die anderen Gäste bereits wieder fort sind bzw. gerade unterwegs, ist es hier ruhig und idyllisch. Im Parkrestaurant kann man manchen der Tierarten, die wir draußen im Busch gesehen haben, in anderer Form wieder begegnen. Ich bestelle Kudusteak. Es schmeckt etwas zäh.
Für den Nachmittag aktiviere ich meinen persönlichen Chauffeurdienst, zumal Beauty für diesen Tag auch nichts weiter vor hat. Wir fahren in das Gaborone Game Reserve, einen Park, den man mit dem eigenen Auto befahren kann. Die Tiere muss man hier suchen, einige sehen wir aber doch, Warzenschweine, Zebras, einige Antilopenarten. Das Besondere an diesem Reservat ist, dass er fast mitten im Stadtgebiet liegt. Welche andere Stadt hat schon so etwas aufzubieten.
Anschließend bietet mir Beauty eine ausgiebige Stadtrundfahrt. Schöner wird sie dadurch nicht. Die Stadt, meine ich. Es bleibt bei dem eingangs erwähnten Negativurteil. Am Abend lade ich Beauty als Ausgleich für ihre Fahrdienste zum Essen ein. Wir gehen in das angesagteste Restaurant der Stadt, "Bull n Bush", ein großes Lokal mit Außenbereich.
Hier brauche ich zum ersten und einzigen Mal während des Urlaubs meine Jacke. Es wird langsam Frühling im südlichen Afrika mit für weiße Touris sehr angenehmen Temperaturen um die 25 Grad. Die Speisekarte zeigt das Mix, was mir ebenfalls während meines gesamten Urlaubs in vielen Restaurants noch begegnen wird und was hier offensichtlich mächtig "in" ist: Steaks, Burger, Pizza, Pasta. Dazu ein Bier. Windhoek aus Namibia und Castle aus Südafrika gibt es überall, das einheimische heißt hier "St.Louis".
Beauty ist sehr nett und intelligent. Dass es "Germany" gibt, weiß sie zwar, nicht aber wo es liegt. Ich male ihr, so gut es geht, die Europakarte auf eine Serviette. Sie erzählt, wie man in einer Kleinstadt in Botswana lebt. Wir streifen auch das Thema, was alle hier beschäftigt. Mir ist bewusst, dass ich in diesem Urlaub die Länder bereise, die in der AIDS-Statistik die Spitzenplätze einnehmen. Auch in ihrem Bekanntenkreis sind einige betroffen. Immerhin wird hier mit dem Thema offensiv umgegangen. Es gibt landesweite AIDS-Kampagnen und den Infizierten werden wenigstens kostenlose Medikamente verabreicht. Botswana kann es sich leisten. Die Zahlen sind trotzdem unglaublich. Ca 40% der erwachsenen Bevölkerung sollen den Virus in sich tragen und die durchschnittliche Lebenserwartung, die sonst auf über 60 Jahre gestiegen wäre, ein für Afrika sehr hoher Wert, beträgt derzeit 39 Jahre.
Aufbruch: | 25.08.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.09.2008 |
Südafrika
Swasiland
Mosambik