Chilereise 3 Monate
Navimag Puerto Montt- Puerto Natales
Wir haben uns nach laengerer Debatte dafuer entschieden die Strecke von Puerto Montt nach Puerto Natales mit der Navimag Faehre zu ueberbruecken. ( Eike wollte das sowieso!)
Da Chile leider nicht komplett auf dem Landweg von Norden nach Sueden zu bereisen ist, bzw. keine Strassen ueber die Suedamerikanische Eisplatte verlegt wurde, mussten wir uns entscheiden, ob wir die abenteuerliche, speaktakulaere, atemberaubende Carretera Austral mit einem unglaublichen Gelaendewagen bereisen und anschliessend ueber einen Zwischenflug Punta Arenas erreichen koennten, oder ob wir lieber mit einer Faehre durch die Fjorde Patagoniens reisen.
Beides gut. Wie zu erwarten gewann meine Frau und wir sind mit der Faehre gefahren.
Mit dem Wetter hatten wir waehrend der Reise leider nur bedingt Glueck. Man konnte jedoch zumindest jeden Tag auf das Aussendeck und fuer eine Weile die Landschaft geniessen. Nach einer Weile haben wir uns jedoch darauf verstaendigt die Landschaft nicht mehr neblig und regnerisch, sondern mystisch zu nennen. Das macht die Sache spannender.
Angenehm an dieser Art zu reisen, ist dass man zum Schauen "verurteilt" ist, man sitzt da und kann die Fjorde und die Inseln anschauen.
Das Rahmenprogramm an Bord war gut, es gab Vortraege ueber die Gletscher und Patagonien, die Ureinwohner Puerto Edens und eine Bar. So fand jeder was er mochte.
In der 2. Nacht an Bord wurde das offene Meer ueberquert. Das Boot ist als Faehre fuer 2-3 m hohe Wellen nicht unbedingt ausgelegt. Ein Grossteil der Passagiere auch nicht, so wurde es eine aufregende Nacht. Da wir jedoch von Natur aus geizig sind, haben wir alles bei uns behalten und die Nacht gut ueberstanden. Bei 6 Windstaerken nicht schlecht.
Ausserdem wollten wir Staerke zeigen und haben die fuer 500 Pesos in der Bar angebotene Pille verweigert. Ab 23 Uhr haben wir in der Embryonalhaltung das Bett der Bar vorgezogen und es wurde gleich viel besser.
Der Tag nach der unruhigen Nacht war fuer uns sehr aufregend. Erst haben wir Wale gesehen (diverse Buckel- und einen Blauwal) und danach ging es an einem Schiffswrack vorbei nach Puerto Eden und zu einem Gletscher.
Der Kapitaen dieses Schiffes hat die Ladung (Zucker) seines Bootes im Hafen verkauft und danach sein Boot auf Grund gelegt. Leider ging es nicht unter und eine Erklaerung wo die Ladung bzw. zumindest die Zuckersaecke sind, konnte er nicht abgeben. Was fuer ihn ziemlich bloed war (2 Jahre Knast). Das Wrack wird heute als Leuchtturm und Nistplatz genutzt.
Puerto Eden war vor 50 Jahren noch vollkommen von der "Zivilisation" unberuehrt. Die Einwohner haben vom Fischfang gelebt und sind mit Fellen bekleidet herumspaziert. Innerhalb von 50 Jahren, wurde ihr Lebensstil angepasst und es gibt nur noch 8 "reinbluetige" Puerto Edener.
Aufbruch: | 20.11.2008 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 30.01.2009 |