Chilereise 3 Monate
Tores el Paine- Los Glaciares
Unser naechster Abschnitt nach der Schiffsreise hat uns in den Nationalpark Torres del Paine gefuehrt. Bekannt als Traumziel aller Trekkingfreunde und fuer sein unvorhersagbares, rauhes Klima hat uns das natuerlich angelockt. Mit 2 ca. 113 kg schweren Rucksaecken in denen alles wasserdicht in Tueten verpackt war, ging es Freitag morgen um 7 mit dem Bus (und mehreren anderen "Trekkies") los.
Mit besagtem Katamaran muss man erst die wunderschoene blaue Lagune Lago Pehoe ueberqueren, bevor das Abenteuer beginnt. Am anderen Ufer angekommen, ist man fast schon mitten in der Natur und wurden mit dem 95 kmh starken patagonischen Wind bekannt gemacht, der uns ein ums andere Mal vom Weg gepustet hat. (Respektable Leistung uns Leichtgewichte wegzupusten)
Vom Ausgangspunkt sind wir am erstem Tag ca 15 km gewandert, ab der Haelfte konnte man auch schon einen Blick auf den Grey Gletscher werfen, der ein Teil des patagonischen Eisfeldes Hielo del Sur, dem drittgroessten Eisfeld der Welt, ist.
Die Wege fuehrten durch kleine Waelder, an Lagunen vorbei, immer mit wunderschoenem Blick, wenn man ihn mal vom Boden losreissen konnte. Als normalerweise Nicht-Wanderer mussten wir uns ja meistens aufs Laufen und den Gegenwind konzentrieren...
In der ersten Nacht campten wir kurz vor dem Gletscher, wo immer wieder mal Eisberge durch den See trieben. Wir hatten unterdessen unsere erste Pasta Lista gekocht und viele wertvolle Fachgespraeche ueber die wasserdichteste Verpackung und die Notwendigkeit von Regenkleidung im Park gefuehrt. Im Vorfeld wurde uns nahegelegt, keine Regenklamotten anzuziehen, da das Wetter eh schnellstmoeglich wechselt. Hat auch gestimmt.
Die Natur war unglaublich schoen. Manchmal kam man sich vor, als liefe man durch die Kulissen von Herr der Ringe, durchs Auenland.
Das Wetter hat uns auch so manche spektakulaere Sicht versperrt. Unten auf dem Bild kann man nur ansatzweise erkennen, wie maechtig diese Felsen vor uns standen. Hier haben wir einige Lawinen abgehen gesehen und vor allem auch gehoert.
Am 2. Tag wanderten wir ins Valle Frances, 20 km. Wie die Fuesse das gemacht haben weiss ich nicht mehr, auf jeden Fall haben sie sehr geschmerzt!
Am dritten Tag war eine Wanderung ohne Gepaeck vorgesehen. Bei stroemendem Regen gingen wir los, ueberquerten vorher nicht dagewesene Fluesse und gingen nach kurzem Aufenthalt am Aussichtspunkt im stroemenden Regen wieder abwaerts.
Am naechsten Morgen hat es so stark geschuettet, dass wir unsere Sachen im Zelt eingepackt, Zaehne geputzt und im Zelt abgespuelt hatten. Am liebsten haetten wir noch das Zelt im Zelt abgebaut, leider nicht machbar. Also haben wir das Zelt herkoemmlich abgebaut und sind aus dem Park gewandert.
Die Trinkwasserversorung, die im Vorfeld von uns als Problem betrachtet wurde, hat sich als einfachstes zu loesendes Problem dargestellt. Jeder Bach fuehrt Trinkwasser, bzw. wurde von uns als Trinkwasser eingestuft.
Da wir einen Tag frueher als geplant aus dem Park zurueck waren, haben wir uns noch eine besondere Gletschertour gegoennt.
Mit dem Bus 5 Stunden nach El Calafate in Argentinien, das hiess:
Chilenischer Grenzposten: Ausstempeln
Argentinischer Grenzposten: Einstempeln
2 Stunden Gletscher bestaunen
Argentinischer GP: Ausstempeln
Chilenischer GP: Einstempeln und nach Fruechten, Gemuese und Fleisch durchsuchen lassen
Alles in Allem hat das wahrscheinlich 1.5 Sunden in Anspruch genommen. Die Grenzer nehmen es sehr ernst mit dem Papierkram. (By the way: hatte ich schon mal erwaehnt, dass man hier sogar fuer die 200 Pesos fuers Baño einen Beleg bekommt?)
Die Fahrt nach El Calafate ging durch die einzige und wahre "Pampa". Alles kam uns noch groesser vor, die Wolken klarer, der Himmel blauer und der Horizont weiter als je gesehen. Eine wahnsinnig schoene Landschaft, deren Name leider eigentlich ganz schoen negativ belastet ist. Vorbei ging es an Ñandus, Guanacos und Seen mit Flamingos, wir haben die ganze Fahrt mit der Nase an der Scheibe geklebt.
Am Gletscher Perito Moreno haben wir uns wieder einmal von einem Naturschauspiel berieseln lassen. Immer wieder konnten wir beobachten und vor allem hoeren, wie Eisberge abbrachen und ins Wasser stuerzten. Ein Krach, als wenn eine Bombe explodiert.
Das gesamte Eisfeld ist ca. 14 km lang, wir konnten also nur einen Ausschnitt sehen. Teilweise war die Wand 60 Meter hoch.
Zusammenfassend waren wir 6,5 Stunden im Bus, 1,5 Stunden an den Grenzen (4 Stempel extra im Reisepass!)und 2 Stunden am Gletscher. Trotzdem war es eine unvergessliche Tour fuer uns.
Aufbruch: | 20.11.2008 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 30.01.2009 |