Quarter World Trip II - Südamerika
Von der Sonneninsel unter alle Berge
Da der beruehmte Titikakasee genau zwischen Peru und Bolivien auf ueber 3000 Metern Hoehe liegt (was man an seinem erhoehten Herzschlag mit jeder Treppenstufe neu zu spueren bekommt) war mein erster Stopp von Peru kommend das Doerfchen Copacabana, das idyllisch an diesem riesigen See, oder besser Meer liegt (der groesste Suesswassersee auf dieser Hoehe). Von dort aus geht es mit dem Boot auf die Isla del Sol, auf der den Inkas nach ebendiese, die Sonne geboren sei. So fanden auf dieser heiligen Insel auch Opferungen (unter anderem junge Maedchen) fuer diesen Gott Inti (=Sonne) statt. So grausam es klingen mag, man spuert dennoch die unglaubliche Energie dieses bizarren, trockenen Ortes in jedem Stein. Die Inkas wussten sehr gut um besondere Plaetze!
Sonnensicht- Isla del Sol
Danach gings nach La Paz, der Hauptstadt Boliviens und noch einige hundert Meter hoeher. Auch wenn ich mich langsam an die Hoehe gewoehnt hatte, war diese Stadt eine Herausforderung: Da sie in einem Talkessel liegt fuehrt so gut wie jede Strasse nach oben. Das Gute ist dabei: auf den vielen Aussichtspunkten, auf die mich meine bolivianischen Freunde, die in La Paz leben, wandern liessen hat man einen gigantischen Blick auf diese sympatische Stadt, die vom Flair eher einer Kleinstadt gleicht, in der jeder jeden kennt. Einfach zum dableiben...
Friedlich zwischen den Gletscherbergen
Doch die Uhr tickte und so setzte ich mich wieder einmal in den Nachtbus und erwachte in einer noch seltsameren, trockener en Landschaft: In Potosi. Diese durch Silberabbau ehemals reichste Stadt der Welt lebt noch heute von den unzaehligen Minen. Und so liessen wirs uns nicht nehmen, eine davon von innen kennenzulernen.
Und was man in Deutschland als wohlgeplante Tour in stillgelegten Minen, gesichert in kleinen
Waegelchen kennt, wurde hier regelrecht zum Abenteuer. Nein, es war kein Witz, als unser Guide sagte wir sollten diese Leiter senkrecht 30 Meter hinabklettern (ungesichert versteht sich). Langsam begriff ich, warum ich bei dieser Tour das einzige Maedel war, und die andere Franzoesin die Mine nach 50 Metern wieder verlassen hatte.
"Und jetzt bleiben wir hier stehen, damit wir die Sprengungen nebenan besser hoeren", an diesem Punkt konnte mich unser Guide bereits mit nichts mehr schocken. Und doch war dieser "Ausflug" ein unuebertroffener Hoehepunkt meiner Bolivienzeit. Neben Minenarbeitern in meinem Alter zu stehen und mit ihnen zu reden, zu sehen was sie dort unten jeden Tag leisten, im Wissen wie viele wegen diesen Gesundheitsrisiken schon sehr jung sterben und gleichzeitig unser doch so "hartes" westliches Leben zu schaetzen lernen!
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 06.08.2009 |
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Peru
Bolivien