Quarter World Trip II - Südamerika
Buenos Aires: Casa grande- verrücktes Studentenleben
Die meisten stellen sich unter Studentenleben ein einziger Mix aus Parties, lange schlafen, viele Freunde, eine tolle City, ein bisschen gemütlich Uni und einfach ganz ganz viel LEBEN vor! Die Realität sieht zu Zeiten des Bachelors und Burn-Out von Studenten in Deutschland heute in vielen Unis doch ziemlich anders aus - nicht aber in Buenos Aires in einem Semesterprogramm organisiert von einer norwegischen Organisation "Kulturstudier" zusammen mit der Universidad de Buenos Aires - denn die letzten 3 Monate waren für mich einfach Studentenleben pur ... das Studium hat verdammt Spaß gemacht, die Stadt ist einfach genial und furchtbar aufregend - es ist immer irgendwas los und die Parties dauern bis Sonnenaufgang - und ich lebe zusammen in einem wunderschönen alten Haus im Toskanastil mit Säulen und ganz viel Sonne mit 30 trinkwütigen Wikingern - Norwegern und Schweden...
Im Zimmer war ich mit 2 anderen Mädels, was echt verdammt lustig war und erstaunlich gutgegangen ist, auch wenn ich als Trampel nachts immer zu laut war (ich dachte argentinischer Wein verleiht Flügel!) Dennoch weiß man deutschen Luxus und ein eigenes Zimmer dann wieder umso mehr zu schätzen wenn man seine Hausarbeiten zwischen chilenischer Musik, schwedischen Konversationen und grölenden Norwegern versucht auf seinem kleinen Bett zu schreiben...
Im Haus ist einfach immer was los und man ist nie alleine - wenn man nicht will! Von Weinproben, über ganz ganz viele Grillabende (wir sind schließlich in Argentinien), Tangokursen (nach und nach haben wir aber fast alle aufgegeben, ist einfach zu schwierig und viel zu ernst - für mich zumindest J ), Kostümparty, Filmnächten bis hin zu schwedischen Meatballs - uns wars nie langweilig!
Das Studium in der berühmten UBA, der Universidad de Buenos Aires war auch richtig spannend und abwechslungsreich. Corporate Social Responsibility, was von Management tools über verantwortungsbewussten Konsum und Globalisierung bis hin zu Medien und UN alles beinhaltete hat mir eindeutig alle Chancen genommen, meine Augen zu verschließen vor den Problemen, die wir in Deutschland nur allzu gerne verdrängen - die Armut auf der Welt ist immens, alleine in Argentinien, eigentlich einem eher "europäischen" Land in Südamerika, leben 33% der Menschen in Armut und wenn wir weiter so konsumieren, brauchen wir bald 3 Erden damit auch unsere Kinder auf diesem wunderschönen Planeten weiterleben können... Anyway, auf jeden Fall hat mir als immer suchende und fragende Philosophiestudentin eine konkrete Jobperspektive gegeben - auf in die Höhle des Löwens, ich will in der Wirtschaft arbeiten, wo's die meiste Macht gibt, und dort versuchen, etwas zu verändern...
Auf jeden Fall waren diese 3 Monate mit einem Haufen super netten Schweden und Norwegern in dieser vor Leben nur so strotzenden Stadt die beste Studentenzeit die ich mir vorstellen kann - so jawla bra, (verdammt gut) wie man auf schwedisch sagt!
Der "corporate social responsibility course" - allesamt geniale Menschen! Da hab ich keine Angst mehr um die Zukunft der Welt!
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 06.08.2009 |
Uruguay
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Brasilien
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Bolivien