Quarter World Trip II - Südamerika
Geheimtipp Tupiza
Doch das verborgene Highlight sollte bis zum letzten Tag in Bolivien auf mich warten: Tupiza. Zufällig hatte mein französischer Reisebegleiter mich darauf gebracht, hier noch einen Stop einzulegen, da er dort - zum ersten mal in seinem Leben - auf einem Pferd sitzen wollte. Tupiza war nämlich im Reiseführer als Paradies für (Mehr)tagestouren mit Pferden angekündigt. Da mein Leitspruch schon seit Kindesbeinen an "Das größte Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde" war, ließ ich mich gerne zu diesem Abstecher überreden.
Doch wir hatten nicht mit der Leidenschaft der Bolivianer für Festtage gerechnet. Gerade heute war das Fest des heiligen Santiago, auch Schutzheiliger für Pferd und Reiter. Was eigentlich ein Grund zum Feiern sein sollte war für uns erst mal große Enttäuschung, denn an diesem heiligen Tag sollten natürlich auch die Pferde mal ruhen dürfen. Nach einigem Grübeln bedingt durch unseren straffen Zeitplan entschieden wir uns schließlich doch auf den nächsten Tag und unseren Ausritt zu warten. Derweil hatten wir ja wunderbaren Zeitvertreib - wir durften erleben was "Festzug" auf bolivianisch bedeutet. Nach dem Zug mit Tänzen und vielen Heiligenstatuen gings dann auf die "Feria", eine Art Kirchweih mit allen möglichen lustigen Ständen (das "Riesen"rad wird zum Beispiel noch per Hand angeschoben.)
Fussball in schwindelnder Hoehe
Doch dem war nicht genug - am Nachmittag stand dann das mit Spannung erwartete Fußballspiel, die Jugend von Tupiza gegen La Paz, die Hauptstadt und somit Favorit. Eine Fußballwette musste natürlich her und ich wettete, da ich die netten (hübschen) Jungs von La Paz schon in unserem Hostel kennenlernen durfte, für die Favoriten... und was für uns ein riesen Spaß zu erleben war, war für die Armen Jungs von Tupiza bald nicht mehr lustig. Das Ganze endete ungefähr 7:1 . Ich hatte also meine Wette und ein Bier am Abend gewonnen - nur hatte ich irgendwie übersehen, dass ich beim Jubeln im falschen Fanblock gesessen hatte...
Nachts hatten wir dann noch unseren Spaß bei lustigen Standardtänzen in der kleinen Disco von Tupiza - was mir schon den ganzen Tag aufgefallen war wurde nun bestätigt. Wir waren in dieser wunderschönen kleinen Stadt die einzigen Touristen - und sicherlich auch die einzigen weißen! Aber das hielt uns nicht davon ab mit unseren neuen bolivianischen Freunden die ganze Nacht zu feiern.
Dennoch saßen wir, wie geplant am nächsten Morgen einigermaßen frisch auf dem Rücken unserer zwei (wilden) Rösser. Auch Vincent, mein französischer Begleiter, schlug sich für seinen ersten Ausritt tapfer, und so galoppierten wir rasant mit unserem 12jährigen Guide auf einem kleinen verrückten Pony durch eine Landschaft, die mehr als atemberaubend war. Wer hätte wohl gedacht, dass Bolivien aussieht wie der wilde Westen. Und ich Wette, hier in Tupiza ist es vielleicht sogar noch einen Tick schöner...
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 06.08.2009 |
Uruguay
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Bolivien