Passatsegeln in der Karibik

Reisezeit: Februar / März 2009  |  von Manfred Sürig

Inselerkundung auf Dominica

Das Ankerbier schmeckt heute wieder hervorragend, auch, wenn wir ausnahmsweise an einer Muringtonne vor der Hauptstadt Rousseau festmachen. Dominica ist viel dünner besiedelt als Martinique, nirgends soll es in der Karibik so viel Wald und ungestörte Natur geben wie hier. Unser Ziel ist die Siedlung der Kariben, die einzigen noch in der Karibik lebenden "Ureinwohner", Nachkommen der Indios, die lange vor Kolumbus von Südamerika aus hierher eingewandert sind. Sie leben hier in einem Reservat von dem, was ihnen die Natur bietet und von den Touristen, die sie besuchen und ihre Korbwaren und Souvenirs kaufen.

Alles hand made in the Commonwealth of Dominica !

Alles hand made in the Commonwealth of Dominica !

Tatsächlich ist hier alles so traumhaft, wie man sich die Karibik vorstellt, aber gut, dass man die Leute auch bei ihrer Handarbeit beobachten kann, da scheint dann schon die Realität mit hindurch, und die heißt: harte Arbeit für geringes Entgelt. Kunstvolle Korbwaren aus heimischen Gräsern - handgeflochten, Keramiken aus Kokosnussschalen, handgeschnitzt und handbemalt, Schmuck aus Muscheln, hochglanzpoliert und auf Halsbänder gezogen.

Die Gemeinschaftshäuser des Indianerdorfes

Die Gemeinschaftshäuser des Indianerdorfes

Aber sie leben frei auf genossenschaftlicher Basis, etwa 3000 Einwohner, die sich selbst unterhalten können und damit offenbar recht zufrieden sind, das will in der Dritten Welt schon etwas bedeuten.
Immer wieder sind wir erstaunt über die Freundlichkeit, mit der uns die Insulaner begegnen. Natürlich will der eine oder andere etwas verkaufen, uns ein Taxi vermitteln oder die Insel zeigen. Aber wenn wir freundlich abwinken, verabschiedet man sich mit einem "Welcome, have a nice day" und läßt uns in Ruhe.
Jemand hält dem Skipper sein Handy ans Ohr mit der Bitte zu sprechen. Am andern Ende meldet sich Joe, wer auch immer das sein mag, und freut sich, dass wir morgen abend in der St.Rupert Bay sein wollen. Als wir am nächsten Tag dort einlaufen, werden wir schon von Joe in seinem Fischerboot begrüßt, der mit uns ins Geschäft kommen will. Man kann frische Brötchen, Obst "and all other you will need" bestellen. Wir lehnen dankend ab, er lacht und fährt winkend davon.

Der Landgang in der Prince Rupert Bay könnte karibischer nicht sein: Der Strand voll von Wracks der Schiffe, die hier bei Hurricanes gestrandet sind, der Ort Portsmouth besteht aus Bretterbuden, deren Holz von den Wracks geholt worden sein mag. Eigentlich Dritte Welt, wie sie schlimmer kaum aussehen könnte, dennoch sieht man nur fröhliche Menschen unterwegs. Täuschen wir uns ?

Stromverteilung karibisch. Nach jedem Hurrican wird neu improvisiert.

Stromverteilung karibisch. Nach jedem Hurrican wird neu improvisiert.

© Manfred Sürig, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
zum dritten Mal hatten wir uns bei Sigi angemeldet, dieses Mal für 4 Wochen, damit wir nie in Zeitdruck kommen sollten. Den gabs bei dieser Altherrenfahrt auch nie, was aber nicht heißen soll, dass es irgendwann mal langweilig wurde, dafür sorgten schon die "äußeren Bedingungen".......
Details:
Aufbruch: 05.02.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.03.2009
Reiseziele: Martinique
Dominica
Guadeloupe
Antigua und Barbuda
Montserrat
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.