Thüringen - Vom Bauhaus zurück in die Hallstatt-Zeit
Weimar II - 5 Bauhausausstellungen
Am nächsten Morgen starten wir die Fortsetzung 'Bauhaus Weimar' mit dem Neuen Museum, in dem die Werkstätten des Bauhaus mit Exponaten und Skizzen (Keramik, Metall, Textil, Tischlerei, Bildhauerei, Weberei, Druckerei, Wandmalerei und Buchbinderei) vorgestellt werden, deren Produkte vielfach in die Designgeschichte eingegangen sind.
Die Ausstellung im Neuen Museum thematisiert ausserdem das
»Leben am Bauhaus« und die Gründungsgeschichte der Schule.
Mît audio-guide ist der Rundgang hoch-interessant, kostet aber auch seine Zeit, so dass wir erst spät am Vormittag hoch zum Neubaugebiet am Horn fahren, wo man versucht im Bauhaustil Einfamilienhäuser nicht uniform zu erstellen.
Sogar eine Ferienwohnung wird dort angeboten. Und eine zweite Adresse haben wir bei unseren Recherchen gefunden.
Später als geplant starten wir den 2. Teil unseres Bauhausrundganges in der Triererstr.. Dabei fallen wieder zahlreiche Jugendstilbauten auf (siehe Extrakapitel)
In der Steubenstr. werfen wir einen Blick auf das Haus Nr. 32, in dem Gropius gewohnt hat.
Danach suchen wir den passenden Eingang zum historischen Friedhof von Weimar, um das Denkmal der Märzgefallenen anzusehen, gelangen aber zunächst bis in den Vorort Gelmeroda, wo wir dann zunächst die Kirche, die zu Feiningers Lieblingsmotiven zählte, festhalten.
Auf der anderen Seite der Verbindungsstraße Weimar-Gelmeroda (Berkaer Str. 55) liegt ein experimentelles zweigeschossiges Holzhaus von einem der ersten Bauhaus-Schüler: Ernst Neufert (Studienabschluß 1920) baute es 1930 als Wohn- und Atelierhaus.
Ein weiterer Punkt der Bauhaus-Ort-Liste für Weimar ist das Märzgefallenen-Denkmal, das wir gestern wegen des nicht vorhandenen Eingangs zum historischen Friedhof von Weimar nicht besuchen konnten.
Es wurde am 1. Mai 1922 zum Andenken an die während des Kapp-Putsches in Weimar Ermordeten eingeweiht. An der architektonischen Ausarbeitung seines Entwurfs waren das Baubüro Gropius, die Werkstätten für Steinbildhauerei und Tischlerei des Bauhauses beteiligt.
Da wir nun einmal in den historischen Friedhof gefunden haben, (Eingang auf der Strasse nach Gelmeroda) können wir nun natürlich auch die russ-orthodoxe Kirche besuchen.
Wegen seiner moderaten Preise und angenehmen Atmosphäre war das 1914 eröffnete Gasthaus Ilmschlösschen sowohl bei den Meistern als auch den Lehrlingen des Bauhauses ausgesprochen beliebt. Neben verschiedenen Examensfeiern, Lampionfesten und Tanzabenden fand hier auch am 28. und 29. März 1925 der legendäre »Letzte Tanz« des Bauhauses statt, das Abschiedsfest der Schule vor dem Umzug nach Dessau.
Es gehört zu den aufgelisteten Bauhaus-Orte in Weimar. Daher wählen auch wir es für unser Mittagessen und bereuen es nicht.
Das Haus Hohe Pappeln war der Wohnsitz von Henry Van de Velde und seiner Familie. Es ist ein künstlicherischer Gesamtkomplex aus Wohnhaus, Atelier und Garten. Er erbaute es in den Jahren 1907/08 mit typischer Jugendstil-Inneneinrichtung. Wir können es im Rahmen des Bauhaus-Weges mit der Bauhaus-Card frei besichtigen.
Einrichtungsdetails
Wir verlassen das Stadtgebiet von Weimar und parken etwas nördlich der repräsentativen Belvederer Allee, welche als geradlinige Achse vom Stadtzentrum direkt bis zur Eichenleite (Anhöhe südlich von Weimar) hinauf führt. Der nicht unerheblich teure Parkplatz liegt zudem nur wenig näher zum Schloss. Der Eintritt ist für und als Bauhaus-Card-Inhaber frei!
Schloss Belvedere ist eine aufwendig gestaltete Lustschlossanlage mit zahlreichen Nebengebäuden sowie einem Landschaftspark mit Orangerie, erbaut als Residenz für Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar.
Da die Pflanzenausstellung in der Orangerie uns nicht anlacht, bleibt noch etwas Zeit, um im Weimarer Ortsteil Tiefurt das kleines Landschloss an der Ilm zu besuchen.
Schloss Tiefurt war der Sommersitz der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach. Zusammen mit dem Schlosspark Tiefurt gehört es seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch hier haben wir als Bauhaus-Card-Inhaber freien Eintritt!
Schloss Tiefurt - ursprünglich Pächterhaus des herzoglichen Kammergutes, ab 1776 herzoglicher Wohnsitz
Ulrike findet im Museumsshop noch ein paar nette Sachen und dann müssen wir uns beeilen, um noch ein paar Kleinigkeiten aus einem Supermarkt für die Ostertage einzukaufen. Wegen des opulenten Mittagsmahles gibt es nur ein Salätchen zu Hause.
Aufbruch: | 06.04.2009 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 17.04.2009 |