Thüringen - Vom Bauhaus zurück in die Hallstatt-Zeit
Jena am Ostersonntag
Ulrike hätte gerne Lamm zu Ostern! Daher suche ich im Netz ein gutes Restaurant in Jena, in dem wir sicherheitshalber einen Tisch reservieren.
In Jena angekommen, sind wir zunächst erstaunt, wie modern sich das Zentrum gibt. Wir parken am Optisches Museum und schauen uns zunächst das Abbe-Denkmal von van de Velde an, das dem Jenaer Physik-Professor Ernst Abbe gewidmet ist, aber natürlich geschlossen hat. Abbe war Mitte des 19.Jahrhunderts mit dem Chemiker August Schott und dem Mechaniker Carl Zeiss Mitbegründer der Optikgeschichte Jenas. Leider finden wir auch nicht heraus, was das Innere verbirgt.
Durch die neuerbaute Goethe-Passage bewegen wir uns Richtung Altstadt, von der durch Kriegszerstörungen jedoch nur sehr wenig übrig geblieben ist.
Auch wenn der 128 m hohe Jen-Tower wie ein supermodernes Gebäude aussieht, so ist er doch bereits fast 40 jahre alt, denn - 1972 erbaut - wurde er von der damaligen SED-Regierung dem Stararchitekten Hermann Henselmann als Zeiss-Forschungszentrum in Auftrag gegeben. Die Form des Gebäudes soll an ein Okular erinnern, wird jedoch von vielen auch 'Keksrolle' genannt. Wie der Tower zu DDR-Zeiten ausgesehen hat, habe ich (noch) nicht gefunden, denn um die Jahrtausendwende erhielt er das heutige Aussehen mit der supermodernen Glas-Beton-Fassade.
Am Rande des Eichplatzes ist eine Häuserzeile wiederhergestellt.
Auf dem zum Stadtmuseum treffen wir noch auf ein paar schöne restaurierte Gebäude
Erhalten gebleiebn ist in Jena der Marktplatz, dessen Gebäude teils saniert sind oder gerade werden. Daher ist das Rathaus als wichtigstes Bauwerk z.Zt. nicht fotogen.
Kann man erkennen, dass es sich hier um eine unechte Fassade handelt, hinter der gerade restauriert wird?
Das zweite bedeutende profane mittelalterliche Gebäude ist das 'Alte Göhre' genannte Fachwerkhaus, in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist. Hier findet 2009 auch die zu Jena gehörende Bauhausaustellung statt.
Der Titel der Ausstellung lautet 'in nachbarschaftlicher Nähe' und zeigt die Verbindungen von Weimar und Jena. Wenn auch das Jenaer Theater (1930 erbaut von Walter Gropius) nicht mehr existiert, so gibt es darüber einiges zu berichten. Außerdem existieren noch eine Reihe anderer Bauwerke aus der Bauhausperiode, die wir uns natürlich ansehen.
Die anderen Räume des Stadtmuseums zeigen die geschichte Jenas, das studentische Leben in Jena und im obersten Stockwerk eine höchstinteressante Sammlung von Fachwerkbau-Modellen (z.T. von Jenaer Gebäuden.)
Nach der ausführlichen Besichtigung der Bauhaus-Ausstellung und des Stadtmuseums meldet sich der österliche Lammappetit. In der historischen Gaststätte 'Zur Noll' - Oberlauengasse 19 - einer Seitenstrasse des Marktplatzes - gibt es sodann im Laubengarten bei herrlich warmem Wetter exzellenten Lammbraten mit Thüringer Rosé.
Bevor wir die anderen Bauhausobjekte in den Aussenbezirken anfahren, machen wir noch eine kleinen Rundgang durch die Stadt:
Das optische Museum hat leider nur di-fr geöffnet, so dass wir weder heute noch morgen unsere Bauhaus-Card zum Eintritt verwenden können.
Daher setzen wir uns ins Auto und fahren die kleine Liste von Bauhaus-Bauwerken ab:
Damit ist der jena-besuch kürzer ausgefallen als geplant, aber wir hätten eigentlich vorher erkennen müssen, dass das optische Museum heute (und morgen) geschlossen hat.
Mit der Bauhaus-Card können wir aber auch das etwas weiter südlich gelegene Schloß Burgk besichtigen. (siehe n. Kapitel)
Aufbruch: | 06.04.2009 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 17.04.2009 |