Zur Mitternachtssonne nach Finnland und Norwegen im Juni 2009
08.06.-09.06. Narvik
Mit dem Bus fuhr ich von Tromsö nach Narvik. Trotz der (schon wieder) mehrstündigen Busfahrt wurde mir nie langweilig. Es gibt einfach landschaftlich so viel zu sehen. Entschuldigt bitte die schlechtere Fotoqualität. Die nächsten Bilder sind durch die Scheibe des fahrenden Busses aufgenommen - in einem Land wie Norwegen kann man den Fahrer eines Linienbusses nicht bitten zu Fotostopps anzuhalten. Ich wollte Euch diese Bilder aber trotzdem nicht vorenthalten.
Dieses Mal führte die Strecke nicht nur unten an den Fjorden entlang sondern zog sich bis hinauf ins Gebirge. Aber seht selbst...
Nein, das sind keine schneebedeckten Dreitausender in der Schweiz - diese Berge haben nur eine Höhe von wenigen hundert Metern. Der "See" ist jedoch ein Fjord und liegt natürlich auf Meeresspiegelhöhe.
Erster Blick von der anderen Seite über den Narvikfjord. Den Berg in Bildmitte mit dem Stock (Funkturm) obendrauf habe ich am Abend desselben Tages noch bestiegen.
Narvik ist erreicht. Von hier ist es etwa genauso weit zum Nordpol wie in die Mitte von Deutschland - jeweils ca. 2.500 km
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich diesen Berg (1.006 m hoch) noch am selben Tag besteigen würde...
Zuerst musste jedoch eine Unterkunft gefunden werden. Ich hatte mich schon vorab im Internet über preiswerte Unterkünfte informiert und wusste, dass es in Narvik ein sogenanntes "Vandrerhjem" - Wandererheim - gibt. Das sind Unterkünfte, in denen man im Jugendherbergsstil in Mehrbettzimmern für ca. 30 Euro inkl. Frühstück übernachten kann. Es gibt Gemeinschaftsräume und meist auch eine Gästeküche, wo man selbst kochen kann.
...um dann gut gestärkt zu ungewöhnlicher Zeit um 17 Uhr zu meiner Bergtour zu starten. Aber ich wusste ja - die Sonne würde nicht untergehen und so konnte ich sogar auf die Stirnlampe verzichten.
Der Weg führte erst durch Narviks Villenviertel, dann mit immer schönerer Aussicht auf den Fjord immer höher hinauf.
Schließlich endete der Asphalt an einer Skipiste. Ab hier ging es auf einem gemütlichen Forstweg weiter. Je höher ich kam, desto spärlicher wurde der Wald und desto besser die Ausblicke.
Der erste Vorgeschmack auf das wunderschöne Farbenspiel der Mitternachtssonne - hier war es aber erst 17.46 Uhr.
Direkt am Weg gibt es eine kleine Eishöhle mit einigen interessanten Eisgebilden.
Die Hälfte des Weges ist geschafft. Es gibt auch einen Sessellift, dieser ist jedoch im Sommer nur vom 15.06. - 15.08. in Betrieb. So hatte ich den Berg und die Mitternachtssonne fast für mich allein.
Blick über den Narvikfjord aus fast 600 m Höhe - ganz links unten im Bild sind Stadt und Hafen zu erkennen.
Auf der zweiten Etappe wurde der Aufstiegsweg etwas anspruchsvoller - teilweise musste ich leichte Kletterstellen bewältigen und auch ein paar Schneefelder queren.
Ein "vorläufig" letzter Blick zurück auf den Fjord vor der Querung auf die Bergseite ohne Meerblick.
Der Gipfel des ca. 1.000 m hohen Berges ist erreicht - ein automatisch betriebener Funkturm, sonst nur Schnee und nacktes Geröll und entsprechend kalt und windig...
Eigentlich wollte ich ja bis Mitternacht an dieser etwas geschützteren Stelle rasten um die Mitternachtssonne von hier oben betrachten zu können, aber so ganz allein an diesem zugigen Berghang wurde es mir dann doch etwas zu ungemütlich und ich machte mich schon kurz nach 22 Uhr langsam wieder auf den Rückweg
Fünf Minuten vor Mitternacht streift der untere Rand der Sonne die Bergkette hinter dem Narvikfjord.
Letztes Bild der bisher schönsten Tour... für morgen ist ein Ausflug mit der Erzbahn zur schwedischen Grenze geplant.
Aufbruch: | 02.06.2009 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 13.06.2009 |
Norwegen