LET'S GO TO SOUTHEASTASIA

Reisezeit: Juli - Dezember 2010  |  von Simone Steffen & Urs Bucher

Indonesien 2: Sulawesi, Rantepao 03.10.2010 - 06.10.2010

Nach einer mehr oder weniger bequemen 10stuendigen Busfahrt kamen wir in Rantepao an, unser Ausgangspunkt zur Erkundung des Tanah Toraja Landes. Anfangs des 20. Jahrhundert sind die ersten chritlichen Missionare ins Toraja Land gekommen und es gelang ihnen etwa die Haelfte der Torajas fuer sich zu gewinnen. Die andere Haelfte haengt auch heute noch ihrer Religion Aluk Todolo an. Aber auch die christianiserten Toraja haben ihre alte Religion nicht ganz abgelegt, gerade beim Totenkult mit vielen Tieropfern ist dies deutlich zu sehen. Aber nicht nur die alten Traditionen und Zeremonien und Graeber sind interessant, sondern auch die wunderschoenen Landschaften mit Karstmassiven, Reisterrassen oder auch die grandiosen Toraja Haeuser mit ihrer speziellen Architektur. Wir sind drei Tage mit Guide und einen ohne durchs Toraja Land gewandert und gefahren und konnten uns an diesen Landschaften gar nicht sattsehen.

Wappen vom Toraja Land

Wappen vom Toraja Land

Spaziergang durch Reisfeld

Spaziergang durch Reisfeld

Mit unserem Guide machen wir eine Wanderung durchs Toraja Land, die fuer uns alleine wohl nicht moeglich gewesen waere. Zuviele kleine Abzweigungen und Pfade fanden wir vor, wir haetten uns wohl ewig verlaufen

Wir machen Rast in einem kleinen (etwa 3 Haeuser) Dorf und werden sofort bewirtet. Wir muessen (duerfen, aber sie draengten uns schon ) mit der Familie essen und Palmwein trinken.

Wir machen Rast in einem kleinen (etwa 3 Haeuser) Dorf und werden sofort bewirtet. Wir muessen (duerfen, aber sie draengten uns schon ) mit der Familie essen und Palmwein trinken.

Blick ueber Reisfelder

Blick ueber Reisfelder

Zu untenstehendem Bild muessen wir kurz etwas erklaeren: Ueberall in Toraja gibt es solche Bestattungsfelsen, die von Lemo sind wohl von den eindruckvollsten. Vierzig Meter ist die Wand hoch und man sieht die eingehauenen Steingraeber mit Figurennischen. Die Figuren werden so originalgetreu wie moeglich der verstorbenen Person nachgeschnitzt, die Haende der Figuren sind ausgestreckt, weil sie Gaben von ihren Familienangehoerigen erwarten (man sieht auch allerlei am Boden rumliegen ) Jetzt kommt aber der eigentliche Hammer: Die Toten werden oft erst Jahre nach ihrer Hinscheidung beerdigt, die Beerdigungen im Toraja Land sind naemlich sehr kostspielig. Oft liegen die Toten jahrelang (mumifiziert) im Haus der Familie und gelten nur "als schwer krank" bis genug Geld fuer die Beerdigung zusammengekratzt wird. So erstaunt es nicht, wenn sich zwei verheiraten wollen, dass auch gefragt wird ob noch Grosseltern vorhanden sind, dies ist eindeutig ein finanzieller Nachteil. Wie gross die Beerdigung wird haengt dann auch davon ab welcher Kaste (es gibt drei) der Verstorbene angehoert hat. Sklaven (die es immer noch gibt) werden oft nur in eine Schlucht geworfen.

Felsengrab von Lemo

Felsengrab von Lemo

In diesen Miniaturhaeusern werden die Toten zu dem Grab getragen

In diesen Miniaturhaeusern werden die Toten zu dem Grab getragen

Auch Lemo

Auch Lemo

Manche Toten werden auch in Hoehlen "gelagert"

Manche Toten werden auch in Hoehlen "gelagert"

Auch in den Hoehlen gibt es Figuren von den Toten

Auch in den Hoehlen gibt es Figuren von den Toten

Und Holzsaerge

Und Holzsaerge

Der Ausgang der Hoehle ist sehr schmal

Der Ausgang der Hoehle ist sehr schmal

Typische Reisspeicher

Typische Reisspeicher

Typisches Toraja Haus eines Dorfchefs

Typisches Toraja Haus eines Dorfchefs

Wasserbueffel. Diese werden meistens als Opfertiere oder als "Kampfbueffel" gehalten.

Wasserbueffel. Diese werden meistens als Opfertiere oder als "Kampfbueffel" gehalten.

In !!! diesem Baum wurden Babys, die noch keine Milchzaehne haben begraben. Dazu wird ein Loch in den Baum gehauen und dann waechst der Baum wieder zu.

In !!! diesem Baum wurden Babys, die noch keine Milchzaehne haben begraben. Dazu wird ein Loch in den Baum gehauen und dann waechst der Baum wieder zu.

Tausendfuessler, giftig

Tausendfuessler, giftig

Holzpuppe eines Dorfchefs

Holzpuppe eines Dorfchefs

Manche Toten werden auch in haengenden Saergen in den Felsen bestattet. Hier sind ein paar heruntergefallen.

Manche Toten werden auch in haengenden Saergen in den Felsen bestattet. Hier sind ein paar heruntergefallen.

Haengende Saerge

Haengende Saerge

Ente im Reisfeld

Ente im Reisfeld

Wir haben den traditionellen Wochenmarkt inklusive Viehmarkt besucht. Der Markt war riesig und sehr interessant, wie aber zum Teil mit den Tieren umgegangen wurde hat uns nicht sehr gefallen.

Dieser Mann hat ein Schwein erstanden

Dieser Mann hat ein Schwein erstanden

Bueffel. Sie werden so brutal angebunden damit ihre Nackenmuskeln staerker werden und sie so die besseren Kaempfer werden.

Bueffel. Sie werden so brutal angebunden damit ihre Nackenmuskeln staerker werden und sie so die besseren Kaempfer werden.

Viele Schweine zum Verkauf

Viele Schweine zum Verkauf

Nach dem Markt muessen wir uns mit etwas Palmwein staerken...

Nach dem Markt muessen wir uns mit etwas Palmwein staerken...

... und dieser hier ist ganz frisch und schmeckt wirklich gut.

... und dieser hier ist ganz frisch und schmeckt wirklich gut.

Auch viele Fische gibts auf dem Markt

Auch viele Fische gibts auf dem Markt

Wir haben das Glueck einer grossen Beerdigungszeremonie (Frau eines Dorfchefs) beiwohnen zu duerfen, auf dem Markt kaufen wir noch unser "Geschenk" fuer die Familie, drei Saecke Zucker. Wir gehen mit unserem Guide, er kennt die Familie und stellt uns vor und sorgt auch dafuer, dass wir gute Plaetze bekommen. Was dann passiert ist schwierig mit wenigen Worten zu erklaeren: Je reicher die Toraja Bewohner im wirklichen Leben sind, desto mehr Gaben und Opfertiere muessen an ihre Beerdigung herangeschafft werden. Fuer sie ist das Leben nach dem Tod ein Abbild des irdischen Lebens. Bis vor kurzem wurden uebrigens sogar noch Sklaven geopfert, damit diese im Jenseits ihrem Herrn immer noch dienen koennen.

In diesem kleinen Dorf findet die Beerdigungszeremonie statt, die fast eine Woche dauert

In diesem kleinen Dorf findet die Beerdigungszeremonie statt, die fast eine Woche dauert

Der "Speaker" des ganzen Anlasses

Der "Speaker" des ganzen Anlasses

Die Trauergaeste kommen von ueberall her (z.B. kamen viele aus Papua), insgesamt waren es etwa tausend. Sie ziehen am Sarg vorbei und die Hinterbliebenen nehmen Geschenke der Gaeste entgegen. Schweine, Wasserbueffel, Huehner, Reisgarben etc. Ueber die Geschenke wird Buch gefuehrt, denn eines Tages muss Aehnliches bei gleichem Anlass zurueckbezahlt werden.

Die Tiere werden in den Kreis gebracht und spaeter, wenn die naechste Gruppe Gaeste kommt, wieder weggetragen. Es werden nicht alle aufs Mal geschlachtet, immer nur soviel um den Gaesten Fleisch zum Grillen mitzugeben, die rituelle Opferung erfolgt spaeter.

Die Tiere werden in den Kreis gebracht und spaeter, wenn die naechste Gruppe Gaeste kommt, wieder weggetragen. Es werden nicht alle aufs Mal geschlachtet, immer nur soviel um den Gaesten Fleisch zum Grillen mitzugeben, die rituelle Opferung erfolgt spaeter.

Die Gaeste werden auch bewirtet

Die Gaeste werden auch bewirtet

Eine neue Gruppe bringt Geschenke

Eine neue Gruppe bringt Geschenke

Diese "Temporaerhaeuser" wurden alle extra fuer die Beerdigung gebaut und werden danach wieder abgerissen

Diese "Temporaerhaeuser" wurden alle extra fuer die Beerdigung gebaut und werden danach wieder abgerissen

Alle Felsen sind potentielle Grabstaetten

Alle Felsen sind potentielle Grabstaetten

Blick uebers Toraja Land

Blick uebers Toraja Land

Typisches Dorf

Typisches Dorf

Wunderbare Architektur

Wunderbare Architektur

Diese Kinder sind waehrend eines Spaziergangs ca. eine halbe Stunde um uns rumgerannt und konnten sich fast nicht mehr erholen

Diese Kinder sind waehrend eines Spaziergangs ca. eine halbe Stunde um uns rumgerannt und konnten sich fast nicht mehr erholen

Urs im Reisfeld

Urs im Reisfeld

Einfach schoen...

Einfach schoen...

...aber harte Arbeit

...aber harte Arbeit

Riesenbambus

Riesenbambus

Hausgrab und Bueffel, typisch fuers Toraja Land

Hausgrab und Bueffel, typisch fuers Toraja Land

Reisterrassen

Reisterrassen

Diese Kinder haben eine Riesenfreude an ihren selbstgebastelten Bambuswaegelchen

Diese Kinder haben eine Riesenfreude an ihren selbstgebastelten Bambuswaegelchen

Ausblick von unserem Balkon

Ausblick von unserem Balkon

Wir haben uns fur die paar Tage eine sehr schoene Unterkunft gegoennt...

Wir haben uns fur die paar Tage eine sehr schoene Unterkunft gegoennt...

... Merci Nadja und Dinu Wir hoffen dies war in Eurem Sinne?

... Merci Nadja und Dinu Wir hoffen dies war in Eurem Sinne?

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schon bald dürfen wir wieder eine längere Reise antreten, es geht für mind. 5 Monate nach Südostasien. Genaue Pläne bestehen noch nicht viele, wie und wo und was und warum werden wir unterwegs entscheiden...
Details:
Aufbruch: Juli 2010
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: Dezember 2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Singapur
Der Autor