LET'S GO TO SOUTHEASTASIA
Indonesien 2: Sulawesi, Rantepao 03.10.2010 - 06.10.2010
Nach einer mehr oder weniger bequemen 10stuendigen Busfahrt kamen wir in Rantepao an, unser Ausgangspunkt zur Erkundung des Tanah Toraja Landes. Anfangs des 20. Jahrhundert sind die ersten chritlichen Missionare ins Toraja Land gekommen und es gelang ihnen etwa die Haelfte der Torajas fuer sich zu gewinnen. Die andere Haelfte haengt auch heute noch ihrer Religion Aluk Todolo an. Aber auch die christianiserten Toraja haben ihre alte Religion nicht ganz abgelegt, gerade beim Totenkult mit vielen Tieropfern ist dies deutlich zu sehen. Aber nicht nur die alten Traditionen und Zeremonien und Graeber sind interessant, sondern auch die wunderschoenen Landschaften mit Karstmassiven, Reisterrassen oder auch die grandiosen Toraja Haeuser mit ihrer speziellen Architektur. Wir sind drei Tage mit Guide und einen ohne durchs Toraja Land gewandert und gefahren und konnten uns an diesen Landschaften gar nicht sattsehen.
Mit unserem Guide machen wir eine Wanderung durchs Toraja Land, die fuer uns alleine wohl nicht moeglich gewesen waere. Zuviele kleine Abzweigungen und Pfade fanden wir vor, wir haetten uns wohl ewig verlaufen
Wir machen Rast in einem kleinen (etwa 3 Haeuser) Dorf und werden sofort bewirtet. Wir muessen (duerfen, aber sie draengten uns schon ) mit der Familie essen und Palmwein trinken.
Zu untenstehendem Bild muessen wir kurz etwas erklaeren: Ueberall in Toraja gibt es solche Bestattungsfelsen, die von Lemo sind wohl von den eindruckvollsten. Vierzig Meter ist die Wand hoch und man sieht die eingehauenen Steingraeber mit Figurennischen. Die Figuren werden so originalgetreu wie moeglich der verstorbenen Person nachgeschnitzt, die Haende der Figuren sind ausgestreckt, weil sie Gaben von ihren Familienangehoerigen erwarten (man sieht auch allerlei am Boden rumliegen ) Jetzt kommt aber der eigentliche Hammer: Die Toten werden oft erst Jahre nach ihrer Hinscheidung beerdigt, die Beerdigungen im Toraja Land sind naemlich sehr kostspielig. Oft liegen die Toten jahrelang (mumifiziert) im Haus der Familie und gelten nur "als schwer krank" bis genug Geld fuer die Beerdigung zusammengekratzt wird. So erstaunt es nicht, wenn sich zwei verheiraten wollen, dass auch gefragt wird ob noch Grosseltern vorhanden sind, dies ist eindeutig ein finanzieller Nachteil. Wie gross die Beerdigung wird haengt dann auch davon ab welcher Kaste (es gibt drei) der Verstorbene angehoert hat. Sklaven (die es immer noch gibt) werden oft nur in eine Schlucht geworfen.
In !!! diesem Baum wurden Babys, die noch keine Milchzaehne haben begraben. Dazu wird ein Loch in den Baum gehauen und dann waechst der Baum wieder zu.
Manche Toten werden auch in haengenden Saergen in den Felsen bestattet. Hier sind ein paar heruntergefallen.
Wir haben den traditionellen Wochenmarkt inklusive Viehmarkt besucht. Der Markt war riesig und sehr interessant, wie aber zum Teil mit den Tieren umgegangen wurde hat uns nicht sehr gefallen.
Bueffel. Sie werden so brutal angebunden damit ihre Nackenmuskeln staerker werden und sie so die besseren Kaempfer werden.
Wir haben das Glueck einer grossen Beerdigungszeremonie (Frau eines Dorfchefs) beiwohnen zu duerfen, auf dem Markt kaufen wir noch unser "Geschenk" fuer die Familie, drei Saecke Zucker. Wir gehen mit unserem Guide, er kennt die Familie und stellt uns vor und sorgt auch dafuer, dass wir gute Plaetze bekommen. Was dann passiert ist schwierig mit wenigen Worten zu erklaeren: Je reicher die Toraja Bewohner im wirklichen Leben sind, desto mehr Gaben und Opfertiere muessen an ihre Beerdigung herangeschafft werden. Fuer sie ist das Leben nach dem Tod ein Abbild des irdischen Lebens. Bis vor kurzem wurden uebrigens sogar noch Sklaven geopfert, damit diese im Jenseits ihrem Herrn immer noch dienen koennen.
Die Trauergaeste kommen von ueberall her (z.B. kamen viele aus Papua), insgesamt waren es etwa tausend. Sie ziehen am Sarg vorbei und die Hinterbliebenen nehmen Geschenke der Gaeste entgegen. Schweine, Wasserbueffel, Huehner, Reisgarben etc. Ueber die Geschenke wird Buch gefuehrt, denn eines Tages muss Aehnliches bei gleichem Anlass zurueckbezahlt werden.
Die Tiere werden in den Kreis gebracht und spaeter, wenn die naechste Gruppe Gaeste kommt, wieder weggetragen. Es werden nicht alle aufs Mal geschlachtet, immer nur soviel um den Gaesten Fleisch zum Grillen mitzugeben, die rituelle Opferung erfolgt spaeter.
Diese "Temporaerhaeuser" wurden alle extra fuer die Beerdigung gebaut und werden danach wieder abgerissen
Diese Kinder sind waehrend eines Spaziergangs ca. eine halbe Stunde um uns rumgerannt und konnten sich fast nicht mehr erholen
Aufbruch: | Juli 2010 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2010 |
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