Endlich, ich erkunde den Indischen Subkontinent

Reisezeit: Oktober / November 2007  |  von Ines Oßwald

Der erste Tag..........Menschen ohne Ende

Die restlichen Stunden der Nacht war an Schlaf nicht zu denken, der Gestank, die Hitze hielten mich davon ab noch etwas Schlaf zu finden. Ich zog meine erstes Resümee............Indien unglaublich laut, viele Menschen, exotisch einfach so komplett anders als die Welt die ich bisher kannte.
Ich bin immer allein unterwegs, ohne Reisegruppe. Doch meine erste Zeit in Indien wollte ich nicht allein verbringen, so hatte ich mich einer Gruppe an geschlossen. Heute sollte ich den Rest der Truppe kennen lernen.
Am Morgen wurden alle eingesammelt und nach meinem ersten Frühstück, was ich in einem wunderschönen Garten eingenommen hatte, wurde ich abgeholt.
Wir waren 14 Leute, eine überschaubare Gruppe.
Und los ging es hinein in das Getümmel, in die bunte farbenfrohe und doch so arme Indische Welt.
Der Verkehr, die Armut , der Dreck..........ich war entsetzt, so dass ich zum ersten mal nicht die richtigen Worte fand. Entsetzt darüber das ich trotz des ganzen Chaoses so fasziniert war. Die Leute, waren sie auch noch so arm, hatten trotzdem ein Lächeln für mich.
Schon nach den ersten Metern war ich froh nicht allein unterwegs zu sein. Ständig hängt einem jemand am Rockzipfel und will entweder was verkaufen oder was erbetteln. Wie grausam spielt manchen das Leben. Selbst wenn ich alles gegeben hätte was ich besitze, hätte ich nicht mal ansatzweise irgend ein Leid lindern können.
Es war das schlimmste was ich bisher bei meinen Reisen gesehen hatte doch aufregend und spannend zugleich. Eine komplett andere Welt. Kinder die in Dreckhaufen, die mitten auf der Strasse liegen, sich gleichzeitig mit Kühen nach etwas Essbaren umsahen. Menschen die sich mitten auf dem Fußweg, in der Kanalisation wuschen, ohne nur in geringster Weise eine Art Privatsphäre zu haben. Zeltplanen mitten auf den Wegen und in der Mitte der Strassen, wo Menschen lebten, mit nichts weiter als was sie auf der Haut trugen. Männer, die jede Wand nutzen um zu urinieren oder sich teilweise sogar hinsetzten und sich des größeren Geschäfts hinzugeben.
Mir fehlten die Worte. Ich war einfach nur entsetzt, aber auch traurig das es heut zu Tage noch solches Elend geben muss.

Einfach nur traurig

Einfach nur traurig

  Der Lebensinhalt dieser Kinder ist einfach nur zu Betteln um den nächsten Tag zu überstehen.

Der Lebensinhalt dieser Kinder ist einfach nur zu Betteln um den nächsten Tag zu überstehen.


Wir fuhren aus Dehli raus, Richtung Agra. Die Stadt nimmt kein Ende und überall an jeder noch so kleinen Strassenkreuzung sind Märkte mit Tausenden von Leuten. Irgendwo müssen sie leben, die über eine Milliarde Inder. Der Fahrer macht bei jeder Kuh die auf der Strasse läuft eine Vollbremsung und das sind etliche. Nichts ist schlimmer als eine Kuh zu verletzen oder sogar zu überfahren.
Sind nicht genug Kühe und Menschen auf der Strasse kommen noch Affen, Hunde und Elefanten dazu. Ich sitz in meiner Glaskugel und suche Incredible India. Ja wo ist das Indien aus den Hochglanz Magazinen? Das Mystische, das Faszinierende. Ich habe es noch nicht gesehen. Nur Elend weit und breit. Man möchte helfen, den Leuten Trost oder anderes spenden. Nur wo anfangen wo weiter machen?

Familien Behausung mitten in Dehli auf der Strasse

Familien Behausung mitten in Dehli auf der Strasse

Sie hat eine Fress Quelle gefunden ......auch wenn es  
nur Plastik ist

Sie hat eine Fress Quelle gefunden ......auch wenn es
nur Plastik ist

In Dehli haben wir die große Moschee, das Hyman Grab und das Grab von Mahatma Gandhi besucht. Dort war es sauber und gepflegt. Schöne Parkanlagen und Gebäude. Teilweise wunderschöne Oasen in mitten des Elendes. Ein klein wenig sehe ich das schöne, das exotische Indien.
Doch sobald man die Kult Stätten verlässt holt das Elend einen sofort wieder ein. Es gibt kein schleichenden Übergang von schönen Plätzen zu Slums. Nein , vor der Kultstätte angekommen ist es da. Da kommen die Bettler, die Alten, die Gebrächlichen und die Krüppel in der Hoffnung es fällt etwas ab.

Affen gibt es auch

Affen gibt es auch

Endstation Strasse

Endstation Strasse

Auf dem Weg nach Agra weiter Hunderte von Slums. Ich mag schon an meinem zweiten Tag in Indien nicht mehr aus dem Fenster sehen. Es hat mich mitgenommen ich bin tief betroffen und ich bin glücklich hier nur reisen zu dürfen und nicht leben zu müsssen.

Treiben auf einer der zahlreichen Märkte in Dehli

Treiben auf einer der zahlreichen Märkte in Dehli

Trotzdem die Leute winken fröhlich hinterher. Wo nehmen sie diese Fröhlichkeit, diese Gelassenheit gegenüber ihrem Schiksal her?
Ich hoffe es bei meiner weiteren Reise heraus zu finden. Denn so schnell gebe ich mich nicht geschlagen. So lange Zeit wollte ich nach Indien jetzt will ich es auch geniessen. Das Land und die Leute und die fremde Kultur.

Irgendeine Werkstatt

Irgendeine Werkstatt

Am Nachmittag in Agra haben wir noch das Red Fort besucht. Diese Fort's gibt es hier überall. Ein sehr schöner Bau und in der Ferne kann man das Taj Mahal sehen............wenn der Smog nicht so ätzend wäre könnte man sogar ein anständiges Photo machen.

Kühe die im Abfall wühlen

Kühe die im Abfall wühlen

Mittagsschläfchen oder Obdachlos?

Mittagsschläfchen oder Obdachlos?

Milchverkauf auf der Strasse bei fast 40 Grad

Milchverkauf auf der Strasse bei fast 40 Grad

© Ines Oßwald, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das erste mal Indien und Nepal. Gespannt auf den für mich neuen Kulturkreis, mache ich mich auf den Weg.
Details:
Aufbruch: Oktober 2007
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2007
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Ines Oßwald berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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