Auf nach Indien

Reisezeit: Juli - September 2010  |  von Elisabeth Helmich

Indien: Erholung in Shimla

Fahrt nach Shimla

Und wieder habe ich mein Reiseziel nach dem Erholungsfaktor gewählt. Denn ich will meine letzten Tage vor meiner letzten Station Dehli nochmal richitg Kraft tanken und ausserdem möchte ich eine Zugfahrt in den Bergen machen.

So geht's um 7 in der Früh in Amritsar los. Im Hotel wurde mir versichert, dass es einen direkten Bus nach Shimla gibt, der die Strecke in max. 7 Stunden schaffen sollte. Eingedeckt mit Cola, Keksen und Bananen mache ich es mir im Bus bequem. Ich habe gleich die erste Reihe gewählt, da ich ansonsten keine Platz für meine Füsse gefunden hätte oder ich wär mich blauen Knien wieder ausgestiegen. Auch wird es gleich ziemlich kuschelig, denn hier sind in den Bussen in einer Reihe nicht 2 x 2 Sitzplätze, sondern 3 + 2, obwohl der Bus nicht breiter ist. Man muss allerdings dazu sagen, dass indische Gesäße im Durchschnitt auch um einiges kleiner sind als durchschnittliche europäische
Auf jeden Fall gehts irgendwann los. Schon am Anfang der Fahrt merke ich, dass es meinem Magen wieder Mal nicht so gut geht. Seit Varanassi habe ich immer wieder Probleme damit. Tja, das ist auf einer Busfahrt gar nicht so lustig. So entschließe ich mich, erstmal aufs Essen zu verzichten. Doch als ich auch vom Trinken Magenkrämpfe bekomme, wird mir anders. Alles tut weh und hoffe nur, dass die Zeit schnell vergeht. Aber irgendwie sollte es nicht ganz mein Tag werden. Denn wie sich herausstellt dauert die Fahrt doch 11 Stunden. Oh nein, denn durch den seit ein paar Tagen immer wieder kehrenden Durchfall habe ich eh schon keine Energie mehr und die Magenkrämpfe tun ihr übriges dazu. Ich entschliesse mich somit tapfer zu sein und durchzuhalten.

Dieses Durchhalten wird mir aber gar nicht so leicht gemacht. So hört der Busfahrer, hinter dem ich gleich Platz genommen habe, sooooooo laut Musik, dass sich sogar die Dame neben mir bei ihm beschwert. Seine Antwort verwundert mich allerdings sehr: er muss die Musik so laut aufdrehen, denn die Passagiere in der letzten Reihe wollen doch auch Musik hören - ich sag nur autsch! Und dann bekomm ich wieder einmal die indische Mentalität zu spüren: es entwickelt sich im vorderen Teil des Busses eine riesige Diskussion um einen Sitzplatz - jeder mischt sich mittlerweile ein - so auch der Busfahrer. Der dann schließlich für geschlagene 20 Minuten stehen bleibt, bis alle auf ihn einreden bitte doch weiterzufahren. Ich bekomme als Antwort einfach nur: "that's India - we are so emotional!" Schräg - einfach nur schräg.
Nach 11 Stunden sehr anstrengender Fahrt möchte ich in Shimla einfach nur noch ins Hotel. Ich habe mir ein Hotel etwas abgelegen herausgesucht und möchte mit dem Taxi dort hin, weil einfach keine Energie mehr habe. So steige ich aus dem Bus aus und werde gleich von "Portern" (=Trägern) nieder geredet. Ich sage, dass ich ein Taxi suche um in dieses Hotel zu kommen. "Oh nein" wird mir eingeredet "dort kann man nicht mit dem Taxi hinfahren". Oh doch, widerspreche ich und versuche mir in der Menge an Menschen, die mich umrundet, einen Taxifahrer zu suchen. Endlich finde ich einen, doch der meint wieder "nein, dort sind keine Touristen und außerdem ist es so weit ausserhalb". Ja, aber ich möchte dort hin und will über den Fahrpreis verhandeln. Er aber will mir alles andere einreden und ich verliere langsam die Geduld. Alle versuchen mir verschiedenes einzureden und dabei will ich doch nur ein Bett in Ruhe, damit sich mein Magen endlich beruhigt. Nach ewig dauernden Diskussionen, bringt mich der Taxifahrer endlich zum Hotel, was ausgebucht ist - oh nein! Allerdings mache ich eine Reservierung für den nächsten Tag und ziehe ab in ein anderes Hotel. Schon wieder fängt die Diskussion mit dem Taxifahrer an, doch ich will einfach nur in ein von mir ausgewähltes Hotel. Da ich keine Kraft mehr habe, will ich mir nicht noch 5 andere Hotels seiner Freunde anschauen ... lasst mich doch alle in Ruhe! Irgendwann um 9 Uhr Abends habe ich endlich ein friedliches Zimmer gefunden und bin einfach nur froh ein paar ruhige Tage hier verbringen zu können!
Lange Rede kurzer Sinn: ich wollte hier nur kurz beschreiben, wie anstrengend es manchmal ist von A nach B zu kommen

der Bus: zwar relativ sauber, allerdings sehr kuschelig!

der Bus: zwar relativ sauber, allerdings sehr kuschelig!

In Shimla

Die erhoffte Erholung blieb bei meinem 4 Tagesaufenthalt nicht aus. Das Wetter war angenehm kühl: es hatte meistens so zwischen 15 und 20 Grad und ab und zu nieselte es. Zwar wollte ich ein paar Wanderungen machen, doch noch immer kann ich nicht wirklich Essen und hatte keine Energie. Somit begnüge ich mich mit Erkundungsspaziergängen im weitgestreckten Shimla. Das kleine Städtchen, genauso wie Darjeeling eine ehemalige Sommerresidenz der englischen Kolonialherren, hat Charme und bietet eine ruhige Atmosphere. Auch sind viele indische Touristen im Städtchen, was für mich noch interessanter macht.
Abends saß ich dann stundenlang im sehr gemütlichen "Wohnzimmer" des kleinen Hotels und laß ein Buch nach dem anderen Hier machte ich nach dem Andamanen das 2. Mal Urlaub

Ausblick von Shimla auf die umliegenden Berge

Ausblick von Shimla auf die umliegenden Berge

und auch in Shimla selber gibts ein ziemliches Gefälle

und auch in Shimla selber gibts ein ziemliches Gefälle

Stadtbild Shimla

Stadtbild Shimla

So ein ganz und gar nicht indischer Baustil

So ein ganz und gar nicht indischer Baustil

Die Bahnfahrt

Unbedingt wollte ich mit dem "ToyTrain" (=Spielzeugzug) durch die Ausläufer des Himalayas in die Ebene Richtung Delhi fahren. Voll gepackt mit in- und ausländischen Touris gings im Schneckentempo zu einer 5 Stunden fahrt los. Die Bahntrasse wurde 1903 von den Briten eröffnet und inkludiert an die 90 Tunnel! Das schräge darin ist, dass es auf der Busfahrt den Berg hinauf keinen einzigen Tunnel gibt! Schön langsam und gemächlich ging's den Berg teilweise in Serpentinen hinunter - einfach herlich und beruhigend

zwar leider keine Dampfmaschine mehr, doch von der Geschwindigkeit das selbe

zwar leider keine Dampfmaschine mehr, doch von der Geschwindigkeit das selbe

von Station zu Station

von Station zu Station

mit herlicher Aussicht

mit herlicher Aussicht

je näher man der "Ebene" kommt, desto tropischer wird es

je näher man der "Ebene" kommt, desto tropischer wird es

und einer der unzähligen Tunnel

und einer der unzähligen Tunnel

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wieder Asien - diesmal werde ich Indien besuchen. Ich bin schon sehr gespannt, was mich so erwartet - da lass ich mich sehr gern ueberraschen! Reiseplaene gibts ausser dem Beginn keine konkreten. Ja dann mal los!!!!!!!
Details:
Aufbruch: 07.07.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 09.09.2010
Reiseziele: Katar
Indien
Der Autor
 
Elisabeth Helmich berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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