2005 - Griechenland
Sparta, Mystras, Halbinsel Mani
12. Tag / 9.6.05
Ab Leonido zieht sich die Strasse ins Parnon-Gebirge hinauf, wird schmal und steiler. Leonido ist Hauptort der Tsakonia, einer historischen Landschaft, in der viele ältere Leute noch die Tsakonische Sprache sprechen.
Leonido 2005 - byzantinische Kirche
Leonido 2005 - Flusslauf des Dafnon-Tals - oder was übrig geblieben ist, dient auch als Kieswerk
Beim Fotografieren hält ein Auto an; ich komme mit einem älteren Mann ins Gespräch, der mir erklärt, ich solle immer der Strasse entlang halten und bei der ersten Linksabbiegung einfahren! Dort würde ich ein kleines Kloster aus dem 16. JH. finden!
Kloster Elonis 2005
Griechenland 2005 - das Kloster Elonis inmitten einer wunderbaren Berglandschaft
Kloster Elonis 2005 - Ruhe und stille Einkehr in einer phantastischen Landschaft
Einziger Ort während der nun folgenden 32 km langen Fahrt durchs Parnon Gebirge ist das in 1150 m Höhe gelegene Kosmas.
Ich unterbreche die Fahrt hin und wieder, um Blumen zu fotografieren oder den schönen Ausblick in die Landschaft zu genisssen.
Nach dem Bergdorf Kosmas befindet sich die Grenze zwischen Arkadien und Lakonien. Die Strasse führt nun hinunter nach dem Städtchen Geraki, das vom Tourismus noch völlig unberührt ist.
Parnon-Gebirge 2005 - Leomobil
Parnon-Gebirge 2005 - andere Verkehrsmittel
Sparta
Sparta ist eine junge Stadt mit langer, ruhmreicher Geschichte. 1834 wurde sie neu gegründet, nachdem im Mittelalter das benachbarte Mystras, Spartas Stelle eingenommen hatte. Schön ist Sparta nicht gerade, sodass ich gleich weiterfahre.
Mystras
Mystras 2005
Mystras 2005 - Pandanassa-Kloster
Mystras liegt vor der Hauptkette des Taygettos-Gebirgszuges und davor liegen viele steile Hügel und Felsen, die tiefe Schluchten trennen.
Kurz zur Geschichte: Nach der Eroberung von Konstantinopel im Verlaufe des 4. Kreuzzuges 1204 und der weitgehenden Zerschlagung des Byzantinischen Reiches war der Peloponnes an den fränkischen Kreuzritter Geoffrey de Villehardouin gefallen. Zur Sicherung des Gebietes liess Sohn Guillaume 1249 die Burg Mystras bauen. Mystras fiel aber wieder an Byzanz zurück, da Guillaume 10 Jahre später von den Byzantinern gefangengenommen wurde. Als Lösegeld musste er die Burg Mystras und Monevassia an Byzanz abtreten.
Nun verliess die Bevölkerung Spartas die Stadt in der ungeschützten Ebene und gründete am Hang unter der Burg eine neue Stadt, die schnell zur Metropole des Peloponnes aufstieg. 1460 fiel Mystras den Türken in die Hände. Sie blieb aber noch bis Mitte des 19. JH. bewohnt.
Mystras 2005 - die Burg
Mystras 2005
Mystras 2005 - Pandanassa-Kloster
Mystras 2005 - die neue Stadt
Mystras 2005 - hübscher Gartensitzplatz
Nach einer ausgiebigen Rast geht der Weg wieder Richtung Süden, auf die Halbinsel Mani.
Sie ist eine der rauhesten und auch der eigenartigsten Kulturlandschaften Greichenlands. Ihr hervorstechendstes Merkmal sind die hohen Wohn- und Wehrtürme aus unverputztem Naturstein. Sie sind meist im 18. und 19. JH. entstanden und erheben sich auf Hügelkuppen oder ziehen sich Felskämmen entlang, selten stehen die Türme allein in der Landschaft, meist bilden sie burghaft anmutende Dörfer.
Grosse Teile der Mani sind wasserarm und steinig, die Halbinsel ist nur über zwei Passstrassen erreichbar. Sie war für Eroberer kein verlockendes Ziel, wohl aber ein hervorragendes Rückzuggebiet für Flüchtlinge.
Sich vor fremden Kriegsherren oder Piraten zu schützen, konnte deshalb nicht der Grund sein für den Bau solcher Wehrtürme. In der abgelegenen Region, in der Wasser und fruchtbarer Boden sehr knapp waren, kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen den einzelnen Familien-Clans. Der eisern befolgte Ehrenkodex der Blutrache führte zu weiteren Streitigkeiten und zu jahrelangen Auseinandersetzungen. Man beschoss sich von Wehrturm zu Wehrturm.
Mani 2005 - Wohn- und Wehrtürme
Mani 2005
Vahtia 2005 - ein herrlicher Strand lädt zum Bade ein
Vahtia 2005
Vahtia 2005
Von der Terrasse des Restaurants geniesse ich den wunderbaren Sonnenuntergang, während der Koch des Hauses für mich einen wunderbaren Fisch zum Nachtessen zubereitet.
Selbstverständlich wurde mir gestattet, an der Strasse im Leomobil zu übernachten. Mit der Serviererin, einer perfekt deutsch sprechenden Rumänin, unterhielt ich mich über die Gegend.
Es war ein sehr ruhige Nacht mit sternenklarem Himmel!
13. Tag / 10.6.05
Die Gegend ist so schön und ruhig gelegen, dass ich hier einen zusätzlichen Ruhetag einlege.
14. Tag / 11.6.05
Zuerst fahre ich nach Porto Kago, auf der gegenüberliegenden Seite von Vahtia. Vor hier aus wäre es noch ca. eine halbe Stunde bis zum Leuchtturm Akrotiri Tenaro - dem südlichsten Punkt des Balkans. In der Antike befand sich hier eine Siedlung mit einem Poseidon-Heiligtum.
Porto Kagio - einsame Kirche
Porto Kagio 2005 - guter Ankerplatz für alte und moderne Piraten- und Kriegsschiffe; von hier aus evakuierte die Royal Navy zahlreiche britische Soldaten nach der Besetzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht.
Mani 2005 - blühende Kakteen
Mani 2005 - hübsche Blüten trotz trockener Böden
Aufbruch: | 29.05.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.06.2005 |
Igoumenitsa
Finikounda
Pilos