2005 - Griechenland
Von Lamia westwärts über den Karpenissi-Pass
6. Tag / 3.6.2005
Auch die Fitness sollte in diesem Urlaub nicht zu kurz kommen! Am frühen Morgen ein *Nordic-Walker*, da drehen auch die griechischen Fischer sich um, um zu schauen, was denn da daher stapft! Ein fröhliches hallo - und auf dem Rückweg kurz vorbeischauen, ob der Fang schon was gebracht hat, ein paar Wortwechsel im gegenseitigen Unverständnis der jeweiligen Sprache und sie wenden sich wieder ihren Fischereiutensilien zu! Ich werde selbst zum Fisch und drehe die ersten Schwimmrunden im Meer!
Die Stadt Lamia, am Fuss des Berges Othris, galt im Altertum als Heimat des homerischen Helden Achill. Sie zählt heute 42'000 Einwohner. Es ist nicht ganz einfach, das Strassengewirr in der richtigen Richtung zu durchqueren. Und ich bin echt froh, dass mein Leomobil eine Grösse hat, mit dem man auch enge Gassen gerade noch befahren kann. Doch irgend einmal schaffe ich es, dem Durcheinander zu entkommen, ich folge dem Flusslauf des Sperhios, resp. dem was davon noch übriggeblieben ist. Etwas weiter westwärts passiere ich ein für mich bis anhin unbekanntes landwirtschaftliches Produkt - eine Pistazienplantage.
Ich befahre die Bergwelt Evritanien, Hellas ärmsten Landkreis. Noch immer sind hier viele Dörfer nur über Pisten und manche sogar nur mit dem Maultier oder zu Fuss erreichbar. Noch immer gibt es in dieser Gegend Dörfer ohne Schule, Telefon und Elektrizität. In einem weiten Tal zu Füssen des auf 2104 m hoch gelegenen Tymvristos liegt auf 960 m Höhe Karpenissi, die Hauptstadt des Bezirks. Hier leben 10'000 Menschen. Besondere Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Hotels vermitteln Jeep-Touren, für Offroader ein wahres Eldorado, Mountain-Bikes und Reitpferde, organisieren River-Rafting, Drachenfliegen und Bergwanderungen. In den Wintermonaten lockt die Stadt mit ihren Hotels Skiläufer aus ganz Griechenland an, denn in 12 km Entfernung befindet sich ein moderne Skistation mit sechs Schlepp- und Sesselliften.
Karpenissi 2005 - bekannte Skiregion in Griechenland
Umgebung von Karpenissi 2005 - gute Strassen rauf und runter
Bergdörfer nur über Pisten erreichbar
Die Fahrt zieht sich hinauf bis auf 1250 m Höhe, vorbei an dem erwähnten Sikgebiet. Im Dorf Kalesmeno stehe ich nach der ganz engen Dorfeinfahrt plötzlich auf dem Dorfplatz - etliche parkierte Autos, doch wo geht's zum Dorfausgang? Tatsächlich muss ich zu Fuss zuerst den Weg erkunden! Die Weiterfahrt wird einsam, hin und wieder ein entgegenkommendes Fahrzeug, sonst nur das gutmütige Schnurren meines Leomobils! Es geht bergauf und bergab, eine echt kurvenreiche Fahrt! Die Fahrt geht jeweils zum Flussbett hinunter, dort über die Brücke und dann wieder steil den gegenüberliegenden Hang hinauf! Man hat fast das Gefühl, hier alleine zu sein, doch gefehlt ...
Bewohner der Berglandschaft kreuzen den Weg
und schon geht's wieder bergan
Gebirge in Griechenland 2005
Nach einer steilen Abfahrt öffnet sich das Tal mit einem wunderbaren Blick auf den Kremaston-See!
Kremaston See 2005 - elegante Brückenführung
Der Weg durch Agrinio ist gut ausgeschildert und schon bald befinde ich mich auf der Strasse nach Naftpaktas. Das Bergtal ist endgültig passiert, der Verkehr wird dichter.
Verständlich, ich nähere mich Velvina, dem Standort der sensationellen Brücke, die den Golf von Patras überspannt.
Die Brücke von Patras 2005 - elegant über die Meerenge geschwungen
Wieder einmal nicht aufgepasst und schon befinde ich mich auf der falschen Spur! Es gibt kein zurück mehr, ich muss entgegen meinem Willen über die Brücke! Der Spass in einer Richtung kostet immerhin € 15.50! Ich ärgere mich über mich selbst, und noch mehr über die Tatsache, dass ich nochmals falsch eingespurt auf der Autobahn Richtung Athen dahindüse. Bei der nächsten Ausfahrt also raus, das Ganze zurück!
Brücke von Patras - wirklich eindrucksvoll
Brücke von Patras - *one way* € 15.50 - ein teures Vergnügen für eine Fahrt in die falsche Richtung. Mein Ziel war nämlich Delfi!
Gleich nochmals verfahre ich mich in Nafpaktos an einer Baustelle! Für einmal fahre ich den Berg hoch - die Richtung hätte sogar gestimmt und das Ziel wäre auch erreichbar gewesen! Leider finde ich nirgends eine Tankstelle - und der dichte Nebel erleichtert die Orientierung keineswegs. Also wenden - erst mal tanken - noch zu einem angemessenen Preis von € -.85! Bei einbrechender Dunkelheit erreiche ich den Camping-Platz *Delphi-camping*! Uups, das waren geschlagene 500 km meist auf kurvenreicher Strasse!
Aufbruch: | 29.05.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.06.2005 |
Igoumenitsa
Finikounda
Pilos