Der Sonne hinterher: 6 Monate - 3 Kontinente - 1 Traum

Hallo ihr Lieben,

hier kommt mein letzter Reisebericht von unterwegs. In ein paar Stunden geht es zum Flughafen und meine 6 monatige Reise geht zu Ende. Es war sehr sehr aufregend, wenn auch nicht immer ganz stressfrei.

So auch meine letzte Woche. Ich war gleich in drei verschiedenen Laendern unterwegs. Von Kambodscha aus musste ich, um nach Hong Kong zu kommen, einen Zwischenstop in Kuala Lumpur (Malaysia) einlegen. Das hab ich natuerlich gleich ausgenutzt und bin dort einen Tag beblieben, um mir die Stadt und ihr Wahrzeichen, die Petronas Towers anzusehen.

Aber nun erstmal zurueck nach Kambodscha. Das Visum war hier kein Problem. Einfach 20 USD am Flughafen in Siem Reap zahlen, Passfoto, Formular und Reisepass am Schalter abgeben und nach 5 Minuten ist man schon durch. Ich hab mich in Siem Reap mit der chilenischen Familie wiedergetroffen, die mit mir zusammen auch schon auf dem Boot im Mekong Delta in Vietnam war.
Am ersten Tag hab ich mir mit der juengsten Tochter, auch 27 Jahre alt, ein Tuk Tuk (das ist ein Autorikscha) geteilt und wir haben uns das nur wenige kilometer entfernte Angkor Wat, die groesste Tempelanlage der Welt zum Sonnenaufgang angesehen. Danach sind wir beide zu etwas enfernteren Tempeln geduest und haben dort den ganzen Tag verbracht.
Am naechsten Tag musste ich dann alleine losziehen. Die Chilenen hatten leider nur einen Tag fuer die Tempel eingeplant - was meiner Meinung nach viel zu wenig ist. Ich hab mir dann einen Motorroller inklusive Fahrer gemietet, Fahrrad fahren waere natuerlich auch eine Alternative gewesen, aber 30 Kilometer alleine auf dem Rad, waren mir dann doch zu einsam.

Es ging zuerst los zum Bayontempel mit seinen dutzenden Gesichtern - echt toll und danach zu den umliegenden Tempeln. Der Tempel Ta Prohm hat mich besonders fasziniert. Dort befinden sich ganz viele Baeume mit riesigen Wurzeln, die sich durch die Anlagen schlaengeln und diese teilweise umschlingen. Nach 2 Tagen Tempelbesichtigung war es aber trotz aller Faszination genug. Es ging also fuer den letzten Nachmittag in Kambodscha in die Hauptstadt Phnom Penh. Viel Zeit hatte ich ja nicht, mir die Stadt anzugucken, allerdings war das auch ok. Ich fand Phnom Penh leider ziemlich bedrueckend. Kambodscha gehoert zu den aermsten Laendern Asiens und das spiegelt sich auch in der Hauptstadt wieder. Die Vergangenheit des Landes ist ebenfalls ziemlich traurig. Da ich mir nicht wieder Tempel ansehen wollte, ging ich ins Tuong Sleng Museum. Eine ehemalige Schule die aber von den Roten Khmer damals als Gefaengnis und Foltereinrichtung umfunktioniert wurde. Insgesamt forderte die Regierung von Pol Pots zwischen 1,4 und 2,2 Millionen Opfer, vor allem Beamte, Intellektuelle und buddhistische Mönche wurden in etwa 100 Vernichtungslagern gefoltert und hingerichtet. Ich war am naechsten Morgen jedenfalls sehr froh Phnom Penh verlassen zu duerfen, zudem mein Hostel alles andere als gemuetlich war. Es ging nach Hong Kong allerdings mit Zwischenstop. Ich habe einen ganzen Nachmittag und einen ganzen Morgen in Kuala Lumpur (Malaysia) verbracht. Klar ein bisschen kurz, aber eigentlich hat es gepasst, da ich das Wichtigste gesehen habe, naemlich eines der hoechsten Gebaeude unserer Welt - die Petronas Towers! Die weltbekannten Zwillingstuerme sind 452 Meter hoch und vom Mineraloelkonzern Petronas zwischen 1992 und 1998 erbaut worden. Ich bin morgens schon um 7 Uhr gestartet, um mich dann um halb 8 Uhr in die Schlange zur Besichtigung der Skybruecke einzureihen. Um 9 Uhr ging dann der Ticketverkauf los und um 9.40 Uhr stand ich dann endlich auf der Bruecke, die die beiden Tuerme miteinander verbindet. Fuer genau 15 Minuten! Dann mussten wir naemlich wieder mit dem Lift nach unten, der fuer 41 Stockwerde nur Sekunden benoetigt. Ansonsten hab ich mir in Kuala Lumpur noch den Central Market und ein paar weitere Sehenswuerdigkeiten (siehe Fotos) angesehen.

Mir hat die Kuala Lumpur ganz gut gefallen - ein Mix aus arabischer, asiatischer und westlicher Kultur. Seit vorgestern Abend bin ich nun wieder in Hong Kong. Ich durfte auf eine hongkong-chinesische Geburtstagsfeier. Kits Mama hat mich zum Geburtstagsabendessen eingeladen. War total super und sehr lecker - auch wenn ausser Kit, ihrem Bruder und dem Onkel niemand Englisch konnte, hatten wir viel Spass und ich bin mehr oder weniger dann nach Hause gerollt.

Heute war ich noch auf Hong Kongs groesster Insel: Lantau Island. Dort sitzt die groesste freistehende Buddhastatue der Welt. Zum Kloster und Buddha kommt man uebrigens mit Cable Cars also mit einer Seilbahn. Es war heute einer schoener Abschluss meiner Reise. Wie schon erwaehnt geht es jetzt gleich zum Flughafen und nach einem langen Flug mit Zwischenstop in Doha komme ich morgen gegen Mittag in Muenchen an.

Ich freu mich, dass so viele meine Berichte gelesen und meine Reise verfolgt haben. Ich hoffe, dass ich eure Reiselust wecken konnte und vielleicht spielt ja nun der ein oder andere mit dem Gedanken selbst so eine Reise zu machen.

Viele Gruesse und bis sehr bald!