Vom Reisetraum zur Traumreise
Suedinsel: Letzte Woche Nordinsel
Sehr spaet kamen wir in Wellington an. Wir wollten um 23.00 Uhr keinen Campingplatz mehr ansteuern. Auch war uns nach dem ruhigen und beschaulichen Reisen auf der Suedinsel die Gegend um Wellington, obwohl kurz vor Mitternacht, zu rege. Die Lichter der Stadt und der Verkehr liessen erkennen, wieviel Leben um diese Uhrzeit noch herrscht. Darauf hatten wir einfach keine Lust. Wir wollten das Suedinselgefuehl nicht so schnell mit Grossstadtrummel vermischen.
Wir erinnerten uns bei der Rueckfahrt an den huebschen Ort Hunterville, an dem wir 3 Wochen zuvor zufaellig vorbei kamen, dass es dort einen legalen Platz fuer Camper "Overnight" gab. Die ganze Strecke entlang, cirka 2 Stunden Fahrt, haette es sowieso kein Fleckerl gegeben wo wir so einfach haetten stehenbleiben koennen. Es war ein kleiner, mit Schattenplaetzen nett angelegter Park. So gesehen hatten wir jetzt unser "Wildcampen"! Wenn auch erlaubt. Die oeffentlichen Toiletten, wie fasst ueberall, gepflegt und diese sogar mit Warmwasser. Dusche fehlte noch zu Edith's Glueck.
Das Fruehstueck in Hunterville war eine reine Herausforderung. Wir bestellten normales englisches Fruehstueck. Das beinhaltet normalerweise: Speck, Ei, kleine Wuerstchen, Schinken, Bohnen und gegrillte Tomaten. Alles in normalen Portionen. Was dann kam sah einer Fleischplatte, irgendwo bei uns am Land, aehnlich. Pommes und Salat waren auch noch dabei. Leider, vor lauter "Oh- mh- oje - wie kriegen wir das runter- ups - haben wir das ueberhaupt bestellt? - fangen wir mal an, damit wir auch fertig werden-, vergass ich voellig das Fleischfruehstueck zu fotografieren. Schade, das waere sehenswert gewesen. Wer jedoch unsere Portionen in so manchen Landgasthaeusern kennt, der weiss, wovon wir sprechen. Gut war es, der Bauch schmerzt heute noch. Bis zum naechsten Tag war zumindest das Thema Essen erledigt.
Napier
Der Weg fuehrte uns durch die einsamste Gegend von Neuseeland. Es gab nichts ausser Felder, Weite und zeitweise Schafe und Kuehe. Ab und an ein Haus. Sicher nicht mehr als drei oder vier Farmen auf 120 Kilometer Einsamkeit. Faszinierend diese Weite.
Angekommen in Napier sah man gleich, dass sich dieser Abstecher fuer uns gelohnt hat. Ein Highlight an der Ostkueste. 1931 wurde Napier durch ein starkes Erdbeben zerstoert. Die restlichen Haeuser, die dem Erdbeben Stand hielten, wurden vom Feuer, das durch austretendes Gas entstand, abgefackelt. Die Stadtvaeter samt der Bevoelkerung liessen sich nicht unterkriegen und bauten die Stadt neu auf. Der europaeischen Stroemung folgend, wurden Architekten beauftragt eine Art-Deco-Stadt entstehen zu lassen. Das Ergebnis, so finde ich, kann sich sehen lassen. Vielleicht ein bisschen zu Bunt, aber graue Staedte gibt es genuegend. Wir marschierten durch die Strassen, bedauerten dass das Fruehstueck noch immer im Magen lag. Einige Lokale haetten uns fuer den einen oder anderen Happen schon verfuehren koennen. Jedoch, wo nichts geht, geht nichts.
Mein Wunsch war noch einmal am Lake Taupo, auf unseren "Campingplatz" (Weihnachten) zu naechtigen. Die Besitzerin erkannte uns sofort wieder, freute sich, dass wir den Weg zu ihr nochmal fanden. Fragte uns nach unserer Reise aus, meinte, das wir wieder kommen sollten. Ja, das meinen wir auch! Wir fuehlten uns sofort wieder wie zu Hause.
Am naechsten Tag besuchten wir das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. So nennt sich die spektakulaerste Thermalzone von Rotorua. Mehrere Krater mit Schwefelausgluehungen, heissen Quellen und kleinen Seen in allen Farben werden von uns bestaunt. Besonders angetan hat es uns der Champagnerpool. Ein heisser See von 60 Meter Durchmesser, der Rand ist durch Mineralien (Schwefel, Gold, Silber und Antimon) rostrot eingefaerbt. Sieht einladend zum Baden aus, wenn man gekocht werden moechte. Eine heisse Angelegenheit.
Danach ging es ueber Rotorua nach Papamoa. Willi's Grosscusine lebt dort seit zwei Jahren. Papamoa liegt an der Ostkueste Richtung Coromandel direkt am Meer. Hatten einen netten Abend mit BBQ, ein paar Glaeschen Wein und erfuhren mehr vom neuseelaendischen Leben. ( Dieses Land wird uns immer sympathischer ) Von Yvonne erfuhren wir, dass die Orkas bis in Strandnaehe kamen. Fuer uns leider einen Tag zu frueh, sonst haetten wir doch noch unsere Wale gesehen. Diesmal waere es gratis gewesen. Eine Untermieterin von Yvonne aus Deutschland, die bereits seit fuenf Jahren hier lebt, erzaehlte von ihren Erfahrungen aus der Arbeitswelt. Keiner von den Beiden moechte nach Europa zurueck. Die Lebensqualitaet wuerde ihnen abgehen. Das Leben bietet sowohl im Berufs- als auch im Freizeitbereich eine Menge Moeglichkeiten. ( ...und wo kann man Orkas quasi vor der Haustuere sehen...) Man verdient vielleicht nicht so viel wie in Deutschland oder Oesterreich, dafuer hat man aber mehr an Lebensqualitaet. Weniger Stress, die Menschen hier sind entspannter und freundlicher. Es erstaunte auch uns immer wieder wie freundlich, interessiert und hilfsbereit die Neuseelaender sind. Das Schoene daran, das diese Herzlichkeit der Neuseelaender eine ernstgemeinte und keine aufgesetzte ist, so wie in manch anderen Laendern. Von Buerokratie halten sie auch eher wenig - alles kein Problem - alles geht - mit wenig Aufwand und Humor werden die Dinge hier erledigt.
Zur Entspannung und Erholung stoppten wir noch einmal in Rotorua und besuchten dort das "Polynesian Spa" mit seinen Innen- und Aussenpools in allen Groessen mit Temperaturen von 36 bis 42 Grad. So einen Tag faulenzen, das war schon eine feine Sache.
Unsere letzte Station in diesem Land war Hobbiton. Wir duerfen darueber weder schreiben noch Bilder ins Netz stellen. Mussten sogar einen Zettel unterschreiben, dass wir das auch verstanden haben. Ausdruecklich wurde es uns allerdings genehmigt im privaten Bereich (Familie und Freunde) darueber zu erzaehlen, sowie Bilder zu zeigen. Sehr nett von ihnen!!
Also bitte noch etwas Geduld!
Wir verlassen dieses Land nicht gerne. Sechs Wochen moegen eine lange Zeit sein, so nicht fuer Neuseeland. Wir unterschaetzten die Groesse, Vielfalt und die Moeglichkeiten dieses Landes. Wenn man genuegend Zeit mitbringt, dann macht es nichts, wenn es mal drei oder vier Tage durchregnet. Oder an schoenen Plaetzen einfach mal die Zeit vergessen kann. Neuseeland liegt fuer uns nicht gleich mal um die Ecke, aber was sind schon dreissig Stunden Anreise in unserer schnelllebigen Zeit?
Hunterville
einsame herrliche gegend
...fast einsam
nichts weit und breit
neugierig, da sonst niemand vorbei kommt
leben wird sichtbar
Napier
dieses farbenspiel...
da oben laesst es sich sicher gut wohnen
lake taupo
der letzte blick auf den groessten see neuseelands, schluchz...
wonderland - mit tollen farben
champagnerpool
vorsicht heiss!!
....noch heisser...
die farben sind echt, nicht bearbeitet!
golfplatz in rotorua brennt...
BBQ bei Yvonne
auf farben stehen die hier
museum in rotorua, frueher eine badeanstalt
unser letztes selbstgekochtes essen, heul....
hoffentlich kriege ich da keine schwierigkeiten....
an der mission bay in auckland, sehr noble gegend
damen haben eigenen strand!!
cornwall park/auckland, australischer baum
one tree hill
blick in die city
nochmals mit sky tower
samoa wir kommen!!
Aufbruch: | 28.11.2010 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 20.02.2011 |
Neuseeland
Samoa
Vereinigte Staaten