2010 - Rumänien
Donaudelta: im Donaudelta
Tulcea - hier kann man Boote für Ausflüge und Angelkähne mieten. Originell sind die Hotelschiffe, die um die zehn Zimmer zur Verfügung haben und die für eine Woche oder länger durch das Delta kreuzen.
Einen Ausflug ins Delta wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir legen die Route fest, verhandeln mit einem Bootsführer und werden uns einig. Doch zuerst wird in einem nahe gelegenen Hotel gefrühstückt.
Das Donaudelta ist mit 5000 Quadratkilometern nach dem Wolgadelta das zweitgrösste Flussdelta Europas. Von den drei Hauptarmen der Donau, die das Delta gebildet haben, ist der südlich verlaufende Sfantu-Gheorghe-Arm der ursprünglichste und längste. Er windet sich durch das Schwemmland und sucht sich ständig neue Wege. Der mittlere Sulina-Arm wurde stark kanalisiert und begradigt, da er für die schnelle Anbindung an das Schwarze Meer und für die Passage von Seeschiffen gedacht ist.
Der nördlichste Chilia-Arm ist als Grenzfluss zur Ukraine am wenigsten befahren.
Das grösste Naturschutzgebiet Rumäniens ist eine Welt für sich. Im grösstenteils unberührten Netzwerk aus Flussläufen, drei Deltaarmen, den Seen, Sandbänken, Inseln und Auwäldern findet sich eine einzigartige Artenvielfalt. Vor allem für Vögel scheint das Delta als Wasserparadies eine magische Anziehung zu haben.
Je nach Jahreszeit leben hier 325 Vogelarten, von denen die meisten ihren Nistplatz im Delta haben.
Zu den seltenen Arten gehören, die andernorts vom Aussterben bedrohten Silberreiher, Seeadler, Rothalsgans, Seidenreiher, Stelzenläufer, Löffler und der sehr scheue Krauskopfpelikan.
Im Unterwasserbiotop des Deltas tummeln sich über 90 Fisch- und 12 Schlangenarten. Vor allem in den Kernzonen des Reservats finden sich Zander, Hecht, Wels, Barsch und Karpfen.
Dort wo der Mensch das Delta nicht betreten darf, leben die meisten Schleien, Karauschen, Plattfische, Aale und der grosse Stör.
Im grünen Korridor des Deltas hat sich die weltweit grösste Schilflandschaft entwickelt. Im Frühling dominieren die Farben Gelb und Grün, denn dann erblühen die Sal- und Silberweiden, es leuchten Sumpfwolfsmilch und Wasserraps. Die Wälder der Inseln und Sanddünen verleihen dem Delta im Sommer mit ihren dichten Weidenbüschen, Ureichen und Lianen fast einen subtropischen Charakter. Farbige Tupfer setzen dann die lilafarbigen und weissen Blüten der zahlreichen Seerosen und der Wasserminze.
Natürlich leben auch andere Tiere im Delta. Neben zahllosen Libellen, Schmetterlingen und Bisamratten, Seeottern und Marderhunden streunen auch Füchse und Wildschweine durchs Schilf. Selbst der Wolf hat sich schon im Delta blicken lassen.
Sehr selten geworden sind die maurische Landschildkröte und die Kletternatter. Die europäische Hornotter ist sehr selten anzutreffen - sie ist die giftigste Schlange Rumäniens.
Aufbruch: | 29.07.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 25.08.2010 |
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