Mein Schottlandbericht
Der 1. Tag-die Lowlands
Der Anreisetag, Dienstag, der 03.05.:
Der Flieger sollte um 17.20 Uhr abheben. 2 Stunden vorher sollte der Check-in starten. Wir kalkulierten 2 Std. Fahrtzeit ein, 2 Std. waren zwar wirklich sehr hoch gerechnet, aber es ist ja auch bekannt, dass Ryanair nicht auf verspätete Fluggäste wartet. Es ging also um viertel nach eins los. Wir erreichten den Flughafen Niederrhein Weeze allerdings schon um viertel vor 3 und hatten demnach noch genug Zeit in Ruhe einen Parkplatz zu suchen und schoben unser Gepäck Richtung Flughafengebäude.
Der Check-in hätte problemlos über die Bühne gehen können, hätten wir uns vorher die Informationen von Ryanair durchgelesen und bemerkt, dass wir "nur" 15 kg Gepäck mitnehmen durften, anstatt wie von uns angenommen 20 kg pro Person. Da hieß es von der Dame hinter dem Schalter "das sind 6 kg Übergewicht pro Koffer, das macht 12 kg Übergewicht insgesamt und kostet somit 84,00 €". Mir fiel die Kinnlade runter...so viel hatten wir noch nicht mal für den gesamten Flug hin und zurück bezahlt. Koffer zur Seite und aussortieren. Wir schafften es 8 kg mehr oder weniger überflüssiges aus den Koffern zu sortieren und unsere 4 kg Übergewicht wurde dann netterweise von der Dame akzeptiert. Der Flug verlief sehr ruhig und dauert grade mal 1 Std. 35 Min.. In Glasgow Prestwick angekommen, "bezogen" wir unseren kleinen Flitzer, den wir ohne unnötige Wartezeiten von dem Autoverleih ausgehändigt bekamen. Das Personal von Alamo war überaus freundlich. Der kleine Flitzer war ein Renault Clio 4-türig mit Schiebedach und Klimaanlage und doch nicht so klein, wie wir zu Anfang vermuteten. Ich hatte das Prospekt von Alamo noch in der Tasche und verglich die Kategorien. Wir hatten einen Wagen 4 Kategorien über den von uns gebuchten bekommen und im Endeffekt 120,00 € gespart. Mittlerweile war es 19.00 Uhr (man beachte die eine Stunde Zeitverschiebung).
Im Flugzeug hatte ich schon die erste Station unserer Reise gesucht. Es sollte das Culzean Castle sein, welches wenige km südlich von Ayr und dem Flughafen Prestwick lag. Direkt daneben war auch ein Campingplatz eingezeichnet auf dem wir die erste Nacht in Schottland und in unserem Zelt verbringen konnten. Wie sich herausstellte gehörte der Campingplatz zum Camping- and Caravaningclub, ein Verein, der in ganz Schottland Campingplätze unterhält. Man kann bei diesem Verein eine Mitgliederkarte erwerben, beispielsweise für 3 Monate, diese würde ca. 15,00 € kosten. Mit dieser Karte kann man dann auf jedem Campingplatz des Camping- and Caravaningclubs übernachten und muss nur die Gebühr für jede Person in Höhe von 7,50 € bezahlen. Erwirbt man diese Karte nicht, muss pro Übernachtung zusätzlich eine Gebühr für "non-members", also Nicht-Mitglieder in Höhe von 7,50 € bezahlt werden, d. h. dass man die Gebühr für die Mitgliedskarte bereits nach 2 Übernachtungen wieder raus hat. Da wir das vorher nicht wussten mussten wir die Gebühr für non-members zahlen und der Betrag für die Übernachtung auf dem Campingplatz betrug 22,50 € für 1 Zelt mit 2 Personen. Der Campingplatz war aber sehr sauber, ordentlich und man hat einen wunderschönen Blick auf das Meer und die vor der Küste gelagerten Inseln der inneren Hebriden. Die Sanitärenanlagen waren ebenfalls sehr sauber und wurden jeden Tag von 11.00 bis 12.30 zur Reinigung geschlossen. Es gab auf dem Campingplatz ebenfalls einen Wasserhahn mit Trinkwasser und eine Art Mini-Shop, in dem man Süßigkeiten und Kartuschen für Campingkocher erwerben konnte. Wir hatten keinen Campingkocher, aber mein Freund hatte seinen Bunsenbrenner von zu Hause mitgenommen, damit wir uns Wasser kochen konnten. Als Ständer sollten ein paar Ersatzheringe vom Zelt dienen.
Nachdem wir unseren Platz bezogen und das Zelt aufgebaut hatten, gingen wir den ca. 1 km langen Fußweg zum Culzean Castle.
Da der dazugehörige Park bereits geschlossen war, konnten wir ohne zu bezahlen durch den Park zu dem Schloss gehen und den wundervollen Sonnenuntergang beobachten. Das Schloss ist noch sehr gut erhalten und scheint auch noch bewohnt zu sein, jedenfalls sah man noch Licht brennen. Mittlerweile musste es fast 22.00 gewesen sein. Wir gingen zurück zum Zelt und schmierten uns Brote und machten uns eine Suppe, um uns etwas aufzuwärmen. Nachdem wir gegessen hatten und mein Freund mir Wasser für meine Wärmflasche warm machte (ein bisschen Luxus muss sein), fiel ich halb tot auf unsere Luftmatratze und schlief sofort ein. Die Nacht war sehr stürmisch, die Lage unseres Zeltes direkt an der Küste begünstigte das laute Flattern unseres Zeltes nur noch. Es kam auch noch hinzu, dass die Temperatur unter die 5°-Marke fiel. Ich schlief sehr unruhig, da ich die ganze Zeit an die K-fee-Werbung mit dem grünen Monster denken musste (die Landschaft war nämlich fast identisch).
Blick auf das Meer
Aufbruch: | 03.05.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2005 |