Mein Schottlandbericht
Der 12.Tag-Eilean Donan Castle/Fort William
12. Tag, Samstag, der 14.05.
Heute sollte unser letzter Tag auf der wunderschönen Isle of Skye sein. Am Morgen fuhren wir in den südlichen Teil der Insel und kurze Zeit später schon über die Brücke auf das Festland. Die nächste Station sollte das meistfotografierteste Schloss ganz Schottlands sein, das Eilean Donan Castle.
Es liegt wenige km südlich von Kyle of Lochalsh, am Loch Duich in der Nähe von Dornie vor der malerischen Kulisse des Berges Beinn a Chuirn. Es befindet sich auf einem kleinen Felsen in diesem See, nur wenige Meter vom Land entfernt. Man kann es über einen Steindamm betreten, aber vorher muss man in dem vor der Brücke liegenden Besucherzentrum die Eintrittskarte kaufen. Da das Schloss in Privatbesitz ist und somit nicht dem National Trust of Scotland gehört, konnten wir dort nicht mit unserem Explorerpass hinein. Der Eintritt betrug pro Person 6 €, welche sich aber wirklich lohnen. (Öffnungszeiten: Ostern - September 10.00 - 18.00) Die Anfänge des malerischen Schlosses gehen auf das Jahr 1220 zurück, später übernahmen die MacKenzies of Kintail das Castle, heute hat der Clan MacRae hier seinen Stammsitz. Die Geschichte wird sehr anschaulich und gut verständlich in dem kleinen Kellergewölbe zu Anfang des Rundganges durch die Burg dargestellt. Während der Jakobiteraufstände wurde der Großteil der Burg 1716 von den Kanonen eines englischen Kriegsschiffes zerstört. Erst 1912 - 1932 erfolgte eine Restaurierung. Die kleine Ausstellung widmet sich den Jakobiteraufständen und der Geschichte des Clans der MacRae. Es liegen in jedem Raum, den man besichtigt, Besucherkarten mit allen Erklärungen zu den wichtigsten Dingen auf mehreren Sprachen aus. In jedem Raum befinden sich auch Angestellte, die aufpassen, dass nichts angefasst oder verschmutzt wird. Diese Leute beantworten auch gerne jede Frage. So zeigte uns beispielsweise eine Dame in der großen Halle, die versteckten Gucklöcher, mit denen früher seltsame Besucher beobachtet werden konnten. In der Küche des Eilean Donan Castle wurde das Leben und der Arbeitsablauf in einer Großküche eines Schlosses in dem letzten Jh. dargestellt. Es war alles sehr interessant und ein absolutes Muss in einem Urlaub in Schottland.
Nach der Besichtigung fuhren wir die landschaftlich wunderschöne A87, auch genannt die Road to the Isles, Richtung Süden. An diesem Tag wollten wir noch Fort William und den in der Nähe gelegenen Ben Nevis besichtigen.
Wir fuhren zum Ben Nevis Besucherzentrum. Dort picknickten wir auf einem dafür vorgesehenen Rasen. Der Ausblick auf den Ben Nevis 1343 m war einfach wunderschön. Eine Frau hatte uns erzählt, dass es eine Besonderheit wäre, denn Ben Nevis nicht in Nebel gehüllt zu sehen, daher kommt auch der Name "Ben Nevis" = "von einer Nebelkappe bedeckt".
Wir hatten Glück, denn das Wetter war fabelhaft, es war strahlender Sonnenschein und das schon seit einigen Tagen. Die Bäume waren voller zwitschernder Vögel und es herrschte eine unglaubliche Stille, obwohl es sich bei dem Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens, um eine der Hauptsehenswürdigkeiten handelt. Wir entschlossen uns die Besteigung des Berges zu ersparen und fuhren nach dem ausgiebigen Essen weiter Richtung Fort William.
Fort William ist eine geschichtsträchtige Stadt an der Westküste Schottlands gelegen. Das Fort wurde im 17. Jh. von William of Orange erbaut. Dieses besteht leider schon lange nicht mehr, es musste einer Eisenbahnstrecke weichen und somit ist nur noch die Stadt vorhanden. In Fort William schauten wir uns nur die Einkaufsstraße an und hielten Ausschau nach einem Supermarkt. In der Nähe des Loch Linnhe wurden wir dann fündig. Nachdem wir unsere Reserven wieder aufgefüllt hatten, sollte die Fahrt weiter gehen zum Glen Coe. Dort wollten wir uns eine Unterkunft suchen, in diesem Falle einen Campingplatz. Zuerst fuhren wir zu der Stadt Glencoe, die am Südufer des Loch Leven liegt und dann nach der Stadt weiter auf der A82 Richtung Glen (Tal) Coe. Dort fanden wir nach kurzer Suche einen Campingplatz versteckt in einem Wald und an einem Fluss liegen. Wir bezahlte bei einer Person, die in einem Häuschen saß pro Person 9 € und suchten uns nun unseren Platz. Uns wurde gesagt, dass auf diesem Zeltplatz (es waren nur Zelte vorhanden) freie Platzwahl herrsche. Die grünen Flächen waren mit weiß lackierten Steinen eingefasst. Wir fanden einen Platz unter einigen Bäumen, direkt am See. Da es schon spät war, beschlossen wir nicht mehr irgendwo hin zu gehen, sondern auf dem Platz zu bleiben und uns dort etwas umzuschauen. Wir gingen also über den bewaldeten Platz, vorbei an diesen Dutzenden von Zelten, in dem teilweise sehr seltsame, hippieähnliche Menschen saßen. Dieser Campingplatz muss wohl der Treffpunkt, der alternativen Schottlandurlauber der Insel sein.
Als es dunkel wurde leuchteten auf einmal überall auf dem Zeltplatz Lagerfeuer auf. Nach einiger Zeit stieg eine Rauchwolke auf und blieb, da wir uns in einem Tal befanden, auch über dem Wald, in dem wir zelteten, hängen. Es roch widerlich nach Feuer und Rauch. Nach kurzer Zeit roch auch schon unsere Kleidung danach. Zum Glück hatten wir unser Zelt in der Nähe des Flusses aufgeschlagen. Der Fluss lag relativ frei und so konnte der Dunst etwas entweichen. Dieser Campingplatz ist nichts für Leute, die in frischer Luft und ruhiger Atmosphäre schlafen wollen.
Aufbruch: | 03.05.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2005 |