Mein Schottlandbericht

Reisezeit: Mai 2005  |  von Lena H.

Der 11.Tag-Isle of Skye/Dunvegan Castle

An diesem Tag wollten wir die westliche Küste der oberen Insel erkunden. Unser erster Weg sollte uns nach Dunvegan in das Dunvegan Castle führen, welches am gleichnamigen Loch an der Nordwestküste liegt.

Die Burg ist der ständige Stammsitz des Clans der MacLeods. Noch heute ist die Burg in deren Besitz und wird vom Sohn des Clanchief geleitet. Dunvegan Castle kann auf eine aufreibende Geschichte zurückblicken, da der Clan der MacLeods mit dem Clan der MacDonald von Armandale, welche auch ihren Sitz auf der Insel hatten, über Jahrhunderte blutige Kämpfe, um die Vorherrschaft der Isle of Skye ausfochten. Mit dem Bau der Burg soll im 13. Jh. begonnen worden sein. Normann, der 23. Clanchief ließ die Burg im 19. Jh. zur komfortablen Wohnstatt im viktorianischen Stil umbauen. Legenden um Feen und Kreuzfahrer ranken sich um das so genannte Fairy Flag, einen Stück Seide, welches wahrscheinlich Syrien oder Rhodos stammt und auf das 4. bis7. Jh datiert wird. Dieses alte Kriegsbanner wurde zum Talisman der MacLeods, der den Clan 2mal aus höchster gerettet haben soll. Vor der Burg sind die wunderschönen Gärten vom Dunvegan Castle. Die Gärten sind in "stone garden", "water garden" und "round garden" unterteilt. Alle sehr sehenswert, aber anscheinend hält der jetzige Clanchief nichts vom Unkraut jäten. Es war nämlich mehr als ansehnlich davon vorhanden. An der rechten Seite der Burg legt ein kleines Motorboot ab und bringt einen zu den vor der Küste gelagerten kleinen Inseln, auf denen sich die Robben ihr Mittagsschläfchen gönnen.

Wir haben diese Fahrt mit gemacht und waren total begeistert. Der Bootsführer brachte uns ganz nah an die Robben heran, so dass wir nur wenige Meter von ihnen entfernt waren. Die Fahrt mit dem Boot kostete pro Person 9 €. Am Eingang konnte man sich entscheiden, ob man nur die Gärten der Burg für 7,50 € besichtigen wollte, oder die Gärten und die Burg für 15 €. 15 € fand ich schon etwas happig. Wir nahmen deshalb die 30-minütige Fahrt zu den Robben und hatten danach noch die Gelegenheit die Gärten zu besichtigen. Diese Fahrt kann ich nur empfehlen, es absolut super und hat viel Spaß gemacht. Nach der Tour zu den seals, erkundeten wir noch die Gärten und kamen schließlich mit dem Wärter am Eingang ins Gespräch. Er war Zeuge Jehovas und erzählte uns von seinen Brüdern und Schwestern in Deutschland und der restlichen Welt. Er erzählte uns auch von seinen Geschichten, die er bei Urlauben in Deutschland erlebt und versuchte uns verständlich zu machen, welche großartige Geschichte unser Heimatland doch hat. Es war sehr interessant zu hören, wie Ausländer bzw. Schotten von den Deutschen dachten. Er sagte uns, dass die deutschen Jugendlichen einen besseren Ruf in Großbritannien haben, als die eigenen. Die deutschen gelten in Schottland als höflich, respektvoll, ordentlich und freundlich. Schön, so was zu hören. Nach ca. einer Stunde gingen wir zurück zu unserem Wagen und machten uns auf den Weg zurück zu dem Ort Dunvegan.

Von dort aus wollten wir den an der Westküste gelegenen Leuchtturm "Neist Point" anschauen.

Er liegt sehr abseits der Straßen und ist nur durch kleine Single Track Roads zu erreichen, ist aber ab Dunvegan ausgeschildert. Der Weg dorthin führt über die grünen Hügels Skyes. Ab und an sieht man mal ein Bauernhaus, aber eigentlich sind die einzigen Lebewesen, die einem dort Gesellschaft leisten, die Schafe und das in Hülle und Fülle. Auf dem Parkplatz des Neist Point angekommen, muss man nun viele hundert Stufen den Berg runter gehen. Danach überquert man eine Wiese in Richtung des riesigen Felsens. Auf der Wiese kann man schon an der linken und rechten Seite die wunderbaren Felsen und Klippen Skyes sehen. An dem Felsen angekommen, muss man nur noch um ihn herum gehen und schon hat man einen super Blick auf den Leuchtturm und den Atlantik. Zum Leuchtturm führen ab dort wieder viele Stufen. Wer einmal eine besondere Nacht verbringen möchte, der kann sich für eine oder mehrere Nächte in dem Leuchtturm "Neist Point" ein Zimmer mieten. Es stehen einige Zimmer zur Verfügung, die allerdings auch dementsprechend teuer sind. Preise habe ich leider nirgendwo finden können. Wir machten eine kleine Pause und setzten uns an die Klippen kurz vor dem "Neist Point". Die Aussicht war atemberaubend. Unter uns klatschten die Wellen gegen die Felsen und die Gischt spritze hoch. Auf der linken Seite sahen wir den Leuchtturm und vor uns lagen die Inseln der äußeren Hebriden Lewis, North Uist und South Uist.

Nachdem wir einige Zeit die wunderbare Landschaft und die Aussicht am Neist Point genießen durften, machten wir uns auf den Weg Richtung Campingplatz. Wir aßen abends in einem kleinen Seafoodrestaurant an der Promenade von Portee.

Es war sehr gemütlich dort und das Essen war auch gut, obwohl es etwas teuer war. Aber die britischen Inseln sind sowie teurer als das europäische Festland. Daran muss man sich wohl bei einem Schottlandurlaub gewöhnen.

© Lena H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Mai 2005 habe ich eine Rundreise mit einem Mietwagen und einem Zelt im Gepäck durch Schottland gemacht. Sind im Osten gestartet und durch den Norden in den Westen gereist. Vorbei an Wäldern, Seen, Hügeln, braunem Land, grauem Land, beigen Land und grünem Land...aber es war traumhaft und unvergesslich!!!!
Details:
Aufbruch: 03.05.2005
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 17.05.2005
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Lena H. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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