Mein Schottlandbericht
Der 2. Tag-durch die Lowlands/Edinburgh
2. Tag, Mittwoch, der 04.05.
Am nächsten Tag frühstücken wir in Ruhe und fuhren weiter Richtung Edinburgh auf der A71. Die Fahrt ging relativ zügig, da die Lowlands noch gut mit Autobahnen ausgestattet sind. Wir fuhren ca. 1 bis 1,5 Std. Dort gab es allerdings nicht Spektakuläres zu sehen. Es sah fast so aus, wie in einigen Ecken von Deutschland auch.
In einem Bericht laß ich während der Vorbereitung der Reise, dass die Parkplatzsuche in Edinburgh anstrengend sein soll und dass so gut wie keine kostenlosen Parkplätze zur Verfügung stehen. Wir beschlossen also, nach einem Supermarkt Ausschau zu halten. 1. um einige Lebensmittel einzukaufen und 2. um dort unseren Wagen stehen zu lassen und mit dem Bus in das Zentrum der Hauptstadt Schottlands zu fahren. Auf der Strecke Richtung Zentrum sichtete ich nach kurzer Zeit schon einen MacDonalds mit einem großen Parkplatz, auf dem wir unseren Wagen parkten und direkt daneben befand sich ein Somerfield, wo wir einkaufen konnten. Unsere Wasserreserven waren langsam schon aufgebraucht.
Nachdem wir alle nötigen Lebensmittel für ein Frühstück und Snacks zwischendurch eingekauft hatten, machten wir uns auf den Weg zur nahegelegenen Bushaltestelle. Einige Minuten später kam auch schon der Bus, der uns zur Princess Street bringen sollte. Princess Street ist die Haupteinkaufsstraße in Edinburgh und verläuft parallel zu der historisch berühmten High Street. Wir stiegen am Edinburgh Castle aus und konnten sofort, dass auf dem hohen Felsen gelegene wunderschöne Castle bestaunen.
Als erstes begaben wir uns allerdings auf die Suche nach einem Touristenzentrum, welches sich auf er Princess Street befindet, da wir uns einen Explorerpass kaufen wollten. Ein Explorerpass ist eine Art Gutschein mit dem man freien Eintritt in über 70 Sehenswürdigkeiten hat, darunter auch Edinburgh Castle, Stirling Castle und Urquhart Castle am Loch Ness. Wir entschlossen uns den Explorerpass für 7 Tage mit Gültigkeit innerhalb von 14 Tagen zu kaufen, d. h. dass wir an 7 Tagen freien Eintritt in Sehenswürdigkeiten haben, die von dem Explorer abgedeckt werden. Diese 7 Tage müssen allerdings innerhalb von 14 Tagen genutzt werden. Bei der Einlösung des ersten Tages wird das Anfangsdatum und das Enddatum vermerkt. Er kostete ca. 35 €. Für uns war dieser Pass grade richtig, da wir 14 Tage in Schottland blieben und viele Sehenswürdigkeiten besuchen wollten. Mit diesem Pass haben wie während unseres Urlaubes bares Geld gespart.
Nachdem wir endlich den Pass in den Händen hielten machten wir uns auf zum Edinburgh Castle. Es liegt, wie gesagt, hoch auf einem schwarzen Basaltfelsen. Der Weg war zwar anstrengend, aber durchaus zu bewältigen. So liefen wir also die High Street hoch zum Castle, welches im 13. Jh. erbaut wurde. Oben angekommen genossen wir erst mal die wunderschöne Aussicht über die Stadt. Man kann bei schönen Wetter ganz deutlich das Firth of Forth und die Grenzen der Stadt erkennen. Die Burg hat die strategisch günstige Lage mit einer Seite am Wasser und hoch auf einem Felsen.
Als wir durch das erste Tor, das Argylltor die Burg betraten, sah ich an der rechten Wand eine Uhr hängen mit dem Schild "nächste Führung 16.00". Mittlerweile war es 5 vor 4, also warteten wir mit einigen anderen Personen auf die kostenlose Führung über das Gelände der mittelalterlichen Burg. Der Leiter, traditionell in Kilt gekleidet, erklärte uns ausführlich die Geschichte der einzelnen Gebäude und die Geschehnisse innerhalb der Burg. Es war sehr interessant und aufgrund der deutlichen Aussprache, war alles sehr gut verständlich für uns. Zum Schluss konnte man sich die gesamten Gebäude der Burg auf eigene Faust anschauen, unter anderem das wohl älteste Gebäude des Komplexes, der St. Margaret´s Chapel, erbaut 1090.
Sie ist zwar sehr klein, doch stellt sie ein interessantes Beispiel früher normannisches Baukunst dar. Es waren außerdem viele mit großen Puppen nachgestellte Szenen in den Hauptgebäuden zu bewundern, wie z. B. die Krönung der Queen of Scots, Mary oder wie die schottischen Kronjuwelen hergestellt wurden. Im Hintergrund lief dazu passende Musik. Die schottischen Kronjuwelen konnten natürlich auch bestaunt werden. Sie waren genau so gut gesichert wie die Englischen im Tower of London, nämlich durch cm dicke Tresortüren und in Glaskästen präsentiert. Durch den Explorerpass hatten wir freien Eintritt, ansonsten würde der Eintritt pro Person 15 € und pro Kind 5,50 € betragen. An die Höhe der Eintrittsgelder sollte man sich im Laufe des Schottlandurlaubes gewöhnen, da die Eintrittgelder immer so extrem hoch sind. Es gab keine Sehenswürdigkeit, wo ich dachte, dass hier wirklich das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Da unsere Zeit leider nicht reichte, um noch mehr von Edinburgh zu sehen, mussten wir nach dem Besuch des Edinburgh Castles leider schon wieder zurück zu unserem Auto. Mir tat es sehr leid, denn Edinburgh ist die wohl schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe. Schon der kurze Tag reichte, um meine Leidenschaft für diese wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt zu entfachen. Der Charme und die schönen, alten und gut erhaltenen Gebäude haben mich in ihren Bann gezogen. Als wir die High Street runter liefen, beschlossen wir, dass wir in nächster Zeit auf jeden Fall noch einmal wiederkommen werden und dann für eine längere Zeit. Edinburgh ist eine eigene Reise wert und viel zu schade für nur einen Tag.
Die nächste Nacht wollten wir in der Nähe des kleinen Vorortes Edinburghs Linlithgow mit 4300 Einwohnern verbringen, da wir uns am nächsten Tag die Ruinen von Linlithgow Palace anschauen wollten. Wir fanden nach langer Suche einen geeigneten Campingplatz, welcher privat geführt wurde. Für den Platz zahlten wir 6 € pro Zelt. Die Sanitärenanlagen waren nicht sauber und ich hätte mich nach einer Dusche wohl dreckiger gefühlt als vorher, aus diesem Grunde verzichtete ich gerne. Am Abend machten wir uns noch mit unserem Bunsenbrenner eine leckere Frühlingssuppe und aßen dazu frisches Brot mit Fleischwurst. Des weiteren schauten wir was wir am nächsten Tag besichtigen könnten. Es sollte ebenfalls noch Stirling Castle auf dem Plan stehen.
Aufbruch: | 03.05.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2005 |