Mein Schottlandbericht

Reisezeit: Mai 2005  |  von Lena H.

Der 10.Tag-Loch Maree/Isle of Skye

10. Tag, Donnerstag, der 12.05.

Am Vormittag verließen wir nach einem ausgiebigen Frühstück den Campingplatz und machten uns auf den Weg Richtung Süden. An diesem Tag wollten wir es bis zur Isle of Skye schaffen. Wir fuhren also die aussichtsreiche A832 vorbei an dem Loch Maree, welches einfach sensationelle Ausblicke bietet.

Für diese Fahrt sollte man genug Zeit einplanen, denn die Aussicht ist so gigantisch schön, dass man am liebsten alle 5 Minuten anhalten würde, um Fotos zu machen. Das Loch Maree mit seinem Naturreservat zählt zu den schönsten Seen, die Schottland zu bieten hat. Ab hier werden die Highlands auch wieder etwas grüner, die Berge sind wieder bewaldet und die Braun-Beigenfarbtöne weichen. Bei Achnasheen wechselten wir auf die A890. Dort ist es zwar nichts mehr so grün, aber man kann viele Tiere sehen, z. B. Hirsche. Auf der A890 fährt man immer wieder vorbei an kleinen Seen, welche die Autofahrt zu einem wunderschönen Ereignis machen. Nach einiger Zeit erreichten wir den kleinen Ort Kyle of Lochalsh. In der Nähe dieser Stadt befindet sich die Brücke auf der man mit dem Auto das Loch Alsh überqueren und so die Isle of Skye erreichen kann. Aber vorher informierten wir uns noch im Touristenzentrum der Stadt über die Übernachtungsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten auf der Insel.

Die Fahrt über die Brücke dauert gerade einmal 3 Minuten und schon erreicht man den ersten Ort der Insel Kyleakin. Dort gibt es keinerlei Sehenswürdigkeiten. Kyleakin dient mehr oder weniger als Ankunfts- und Abreiseort. Ich suchte auf der Landkarte nach einem zentralen Ort, von dem man viele Touren über die Insel unternehmen kann ohne die meisten Strecken mehrmals zurück legen zu müssen. An diesem zentralen Ort wollten wir einen Campingplatz suchen und unser Zelt aufschlagen, da wir für Skye 3 Tage unseres Urlaubs einkalkuliert hatten. Und sofort stach mir die Hauptstadt der kleinen Hebrideninsel Portree ins Auge. Also führte uns unser Weg über die A850 und A855 Richtung Norden nach Portree, 2000 Einwohner. Diese Stadt liegt an der Ostküste in der Mitte der Isle of Skye. Auf meiner Karte war ein Campingplatz kurz hinter der Hauptstadt von Skye eingezeichnet. Wir fuhren durch die Stadt in Richtung Staffin und wenige km hinter dem Ort stießen wir auch schon auf den Campingplatz der Familie Torvaig. Dort gab es jedoch so was wie eine Kasse nicht und man konnte ebenfalls keine Informationen zum Campingplatz einholen. Am Eingang stand nur ein Schild, auf dem steht, dass das Geld (4,50 € pro Person) jeden Morgen eingesammelt wird. Wir suchten uns also einen ebenerdigen und windgeschützten Platz und bauten unser Zelt auf.

Als nächsten wollten wir unsere Lebensmittelreserven wieder auffüllen. So fuhren wir also den kurzen Weg nach Portree zurück und kauften dort bei einem Somerfield, ganz in der Nähe der Promenade, ein.

Da der Tag noch relativ jung war, erkundeten wir noch etwas die Insel. Zuerst wollten wir die östliche Nordspitze unter die Lupe nehmen. Wir fuhren die A855 weiter nördlich Richtung Staffin, kurz vor Staffin erreichten wir den Kiltrock.

Eine Klippe, die durch die Evolution und Ablagerungen das bräunliche Muster eines Kiltes bekommen hat, daher auch der Name Kiltrock. Kiltrock befindet sich auf der oberen Hälfte von Skye an der Westküste.

Dort gibt es eine Besucherplattform, von dieser man sich die wunderschönen Klippen angesehen und den Blick auf das Meer genießen kann.

Fahrt man auf der A855 weiter erreicht man nach einiger Zeit den nördlichsten Punkt der Insel, genannt Trotternish. Dort befindet sich eine sehr verfallene Burgruine, dessen Name ich leider vergessen habe. Sie ist in keinem Reiseführer erwähnt, aber sehr wohl einen Besuch wert, schon allein wegen der traumhaften Aussicht auf das Meer. Man erreicht diese Ruine, wenn man an der Nordspitze runter zu dem Hotel geht und von dort aus, kann man sie schon hoch auf dem Felsen liegen sehen. Es wird dort kein Eintritt verlangt. Von diesem Punkt aus, kann man wunderbare Fotos von der Bucht und den kleinen vor dem Strand gelagerten Felsen machen.

Ich hab dort Fotos in allen möglichen Farben geschossen. Diesen Teil der Isle of Skye zu erkunden, ist ein wirkliches Muss!

Die Straßen führen immer wieder an der Küste entlang und lassen einen Blick auf das Meer und die traumhaften karibischen Strände erhaschen. Die Landschaft dort ist weit und grün. Wie im Film. Die Isle of Skye hat es mir wirklich angetan. Es ist dort einfach nur wunderschön!

Nachdem ich genug Fotos geschossen hatte und wir hoch zu der Ruine gewandert sind, fuhren wir die A855 bis zu dem Skye Museum of Island Life. Dieses Museum besteht aus 7 alten Cottages. Die reetgedeckten Häuschen vermitteln einen Einblick in das bäuerliche Leben der Crofter um die Mitte des 19. Jh.s. (Öffnungszeiten: 9.00 - 17.30).

Bei unserer Ankunft war das Museum leider schon geschlossen. Wir konnten es deshalb nur von außen besichtigen. Direkt neben dem Skye Museum of Island Life befindet sich ein kleiner Friedhof, auf dem die Nationalheldin von Skye Flora MacDonald begraben ist. Der schottische Thronfolger Bonnie Prince Charlie flüchtete nach der Schlacht von Culloden, in der die Schotten den schottischen Thron zurück erobern wollten, aber gegen die Engländer verloren und brutal niedergemetzelt wurden, auf die Isle of Skye. Hier lernte er während seiner Flucht die junge Frau Flora MacDonald kennen und einer Legende nach auch lieben. Sie half dem jungen schottischen Thronfolger immer wieder neue Verstecke für ihn zu finden, damit er sich vor den englischen Truppen verstecken konnte. Einmal verkleidete Flora Bonnie Prince Charlie auch als Magd und brachte ihn dadurch immer wieder in Sicherheit, bis er dann schließlich zurück nach Italien ging, wo er sein bisheriges Leben im Exil verbrachte. Nachdem der Bonnie Prince Charlie zurück in das Exil ging, floh Flora nach Amerika und begann dort ein neues Leben ohne den schottischen Prinzen. An ihrem Lebensabend kam sie aber wieder zurück auf die Isle of Skye und starb auch dort. Überall auf der Insel findet man so genannte Prince Charles` Cave. Das sind Höhlen, in denen sich Bonnie Prince Charlie während der Zeit versteckt haben soll.

Wir führten unseren Weg weiter auf der aussichtsreiche A855, die später in die A856 übergeht. Auch hier hat man immer wieder wunderschöne Aussichten auf den Atlantik und die traumhafte Landschaft Skyes. Nach wenigen km durchquerten wir das kleine Fischerdorf Uig. In dem Hafen von Uig legen Boote zu den äußeren Hebriden ab und an. Die Fahrt zu den äußeren Hebriden dauert durchschnittlich 1,5 - 2 Std.. Man sollte für eine Fahrt zu den Inseln allerdings mehrere Tage einplanen, aber dafür hatten wir leider keine Zeit. Wir fuhren die A856 weiter bis wir wieder Portree und den Campingplatz erreichten.

© Lena H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Mai 2005 habe ich eine Rundreise mit einem Mietwagen und einem Zelt im Gepäck durch Schottland gemacht. Sind im Osten gestartet und durch den Norden in den Westen gereist. Vorbei an Wäldern, Seen, Hügeln, braunem Land, grauem Land, beigen Land und grünem Land...aber es war traumhaft und unvergesslich!!!!
Details:
Aufbruch: 03.05.2005
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 17.05.2005
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Lena H. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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