Mount Everest Trek 2002
Lukla - Phakding
Freitag 08.03.02 KTM-Lukla-Phakding 2.860m über NN
Nach einer schlaflosen weil aufgeregten Nacht sind wir tatsächlich um 5 Uhr raus und mit Taxi und Felix und Ying samt Ralf zum Airport. Leider herrschte am Flughafen fetter Nebel der uns zu vielen Ziggis zwang. Zwei Stunden später konnten wir dann endlich starten.
Die Maschinen waren 16-Sitzer mit zwei Propellern. So Dinger wie die in den Abenteuerfilmchen der späten Achtziger, die die Robinson Familie aus den Wäldern Kanadas vorm Buschbrand retten.
Aber unser absolutes Gottvertrauen zwängte uns in die Doppelsitzerreihen. Mal sehen was die Höhenmesser Uhr kann. Noch schnell zwei Wattebollen in die Ohren zwecks dem Lärm, ein ekliges Bonbon zum Lutschen eingeworfen und dann Leinen los!!
Der Flug war widererwartend sehr ruhig und entspannt und nach knapp 40 min landeten wir in Lukla auf 2.860m.
Mir schenkte die Höhe dann auch gleich ganz dick einen ein.Einen 30kg Seesack zur 200m entfernten Lodge zu schleifen geht heftig auf die geplagten Lungen. Dort oben in der Himalayan Lodge erwartete uns dann auch unser Träger. Ein schmächtiger 21-jähriger Sherpa der so gar nicht nach Tragen und Schleppen aussah.
Nach einem ausgedehnten Mittagsmahl ( Reis mit Gemüse) sind wir dann gestartet.
Auf zum Gipfelsturm !!!!!!!!!
Frohen Mutes und bestens gelaunt ließen wir Meter um Meter unsere hartnäckigen, geistigen Verfolger hinter uns. Der Weg gestaltete sich sehr steinig, auf und ab, eng und breit und vor allem sauwarm. Jeder Schritt mußte genauestens ausgeführt werden um nicht schon auf der ersten Flachetappe weit hinters Peloton zu fallen. In der "Poursuivant" Rolle machten wir eine gute Figur.
Das atmen fiel uns schon deutlich schwerer war aber mit zunehmender Zeit kein wirkliches Problem. Ralf und Ying fielen dann in Ghat aus der Verfolgergruppe raus und wurden von den Nepal Lumpensammlern in eine Lodge gebracht. Sprich, sie haben hier gepennt um nochmal tiefer zu sein. Wir sind nach 3,5h in Phakding auf 2.625m angekommen. Glücklicherweise sind wir dem anschließenden Regenschauer noch rechtzeitig entkommen. Die Namaste Lodge sollte unsere Unterkunft werden. Ein Steinhaus mit einem Stockwerk, einem Gemeinschaftsraum mit Ofen und den Zimmern im ersten OG - ohne Ofen. Die Höhe macht einen recht zügig müde, sodaß wir gegen 18.30 Uhr in die Falle sind. Um 22.30 Uhr war dann wieder aufstehen angesagt. Pinkeln...
Leider war danach nicht mehr an einschlafen zu denken. Zwei Stunden pennen und um 8 Uhr wieder raus aus den Federn. Die Nacht über hatten wir sieben Grad im Zimmer. Was wir nicht wußten war, daß das eine der wärmeren Nächte sein sollte. Aber dazu später...
Unten beim Frühstück erfuhren wir, das unser Träger das Handtuch wirft, seine Trägerkarriere an den Nagel hängt und uns nicht mehr hilft. Hmm, kurz drauf stand schon ein neuer Träger da, der auch robuster aussah. Er war der Onkel des Geflüchteten, was wir aber erst später erfahren haben.
Nurie Sherpa No.1 war in unser Leben getreten.
Er sollte ein treuer Kamerad und Freund werden, der uns viel Spaß und Hilfe brachte...
Aufbruch: | März 2002 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | April 2002 |