Mount Everest Trek 2002
Pheriche - Dingboche
Sonntag 17.03.2002, Pheriche - Dingboche 4.230m - 4.410m
Die Nacht, nun ja, was soll ich sagen... Ihr wißt schon 
Wieder waren wir mit dem nicht vorhandenen Hahnenschrei aus den Federn und stürzten uns todesmutig ins Freie um eine kleine Körperhygiene vorzunehmen.
Mit freiem Oberkörper schrubbten wir unsere geschundenen Leiber und auch das Haupthaar bekam eine Packung samt Spülung verpasst. Der Topf mit kaltem Wasser musste dann auch noch als Sockenwaschmaschine herhalten. Danach sah das Wasser aus als hätte man es aus Südindien oder dem Libanon importiert. Und als ob das nicht genug wäre hielten wir auch noch unsere Füße ins kühle, braungraue Nass.
Trotz dieser doch sehr unangenehmen Nebenerscheinungen war es ein erhebendes Gefühl und wir beide fühlten uns aprilfrisch.
Am heutigen Ruhetag wollten wir einen kleinen Ausflug ins benachbarte Dingboche machen. Um 11.30 Uhr sind wir zusammen mit Nurie aufgebrochen.
Nach einer lächerlichen ¾ Stunde waren wir am Ziel und besuchten die erstbeste Lodge. Im Wintergarten saß oder besser, lag Gerd, einer der Drei Deutschen die wir in Namche kennen gelernt hatten. Er hatte ordentliche Kopfschmerzen und erholte sich bei einer verdammt guten Tomaten Creme Suppe.
Nach einem Plausch und gemütlichem in der Sonne sitzen brachen wir wieder auf in Richtung Pheriche. Gegen 14.30 Uhr trafen wir in unserer Lodge ein, in der sich inzwischen ein ganzer Haufen Australier breit gemacht hatte.
Um 15 Uhr hielt eine Ärztin in der benachbarten Himalayan Rescue Association einen Vortrag über akute Höhenkrankheit. Die HRA ist eine von Spenden lebende Organisation die während der Saison in Pheriche stationiert ist. Die US-Ärztin erläuterte Ursachen, Folgen und Maßnahmen der Höhenkrankheit.
Es ist tatsächlich so, daß jährlich mehrere Trekker der AMS (Acute Mountain Sickness) zum Opfer fallen und sterben.
Folglich sind Poldi und Ich mit unserer Taktik ganz weit vorne. Langsam aber stetig und dann klappt das alles auch ohne Probleme. Und sollte es widererwartend doch zu Problemen kommen, stehen hier in Pheriche sämtliche Medikamente, Gerätschaften und Maßnahmen zur Wiederherstellung zur Verfügung.
Anschließend nahmen wir bei Lemon Tea wieder unser Backgammon Duell in Angriff. Leider kamen wir über ein 2 : 2 nicht hinaus. Gesamtspielstand bis dahin: Simon 41 Poldi 39. Entscheidung vertagt auf später.
Morgen wollten wir uns aufmachen in Richtung Doughla auf ca 4.600m. Unsere drittletzte Station vorm Ziel.
Aufbruch: | März 2002 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | April 2002 |