Italien 2011 - Fortsetzung des Berichtes Frankreich 2011
Eine Tour über 39 Tage, von Niederbayern, durch Frankreich (Zentralmassiv) und weiter nach Italien (Ligurien und Aostatal).
Hier der zweite Teil - Italien.
Campochiesa, Ligurien – Italien
Ceriale - An dem kleinen Mini-Strand tummeln sich einige Sonnenanbeter, ältere Leute machen einen Strandspaziergang.
4. Oktober 2011 - 28. Tag - Gefahrene Kilometer: 389
Fortsetzung des Reiseberichtes Frankreich - Italien 2011
2. Teil - Italien - Ligurien (Riviera de Ponente)
Campochiesa, Ligurien - Italien
Campingplatz: Bella Vista
Wir stehen um 8 Uhr auf, die Nacht war nicht so gut, zu warm, zu laut. Mir fehlt langsam auch wieder unser gutes Bett Zuhause. Mein Rücken macht sich bemerkbar. Rolf holt an der Rezeption ein Baguette, welches das schlechteste Brot ist, was wir je hatten. Wir frühstücken draußen, in unserem kleinen Kastel und fahren um 10 Uhr los. Zunächst müssen wir beim Carrefour tanken und einkaufen, dort herrscht heute ein regelrechts Chaos, so dass wir erst um 10.30 Uhr aus Avignon fortkommen. Es geht Richtung A 7, auf die Autobahn. Wir wollen nach Albenga, Riviera de Ponente (Ventimiglia bis Genua). Dieser Teil des Küstenabschnittes teilt sich in Riviera delle Palme, zwischen Varazze und Laigueglia, und Riviera die Fiori, zwischen Imperia und Ventimiglia. Die alte Römerstraße Via Aurelia, ist schwierig zu befahren, nicht nur wegen ihrer Enge und der vielen Kurven, sondern auch wegen des lebhaften Verkehrs. Parallel zu dieser Küstenstraße wurde die Autobahn A 10 angelegt, die wir nehmen wollen, durch Tunnel und über Viadukte. Die Fahrt durch die Provence ist herrlich, eine wechselnde Landschaft, Weinanbau, hin und wieder einzelnen Häuser in den niedrigen Sträuchern bzw. der Macchia. Die Sonne lacht vom Himmel, so hoffen wir auf weitere schöne Tage in Ligurien. Gegen 12.30 Uhr passieren wir das Massiv des Maures, ein Mittelgebirge, welches zahlreiche Esskastanienwälder aufweist. Es ist sehr warm, 30 Grad. Vorbei am Roche Roquebrun, viel Macchia und verbrannter Wald ist hier zu sehen.
Um 13.10 Uhr erreichen wir die Cote d'Azur. Entlang der Autobahn befinden sich große Pferdegestüte mit prachtvollen Tieren. Durch Cannes müssen wir durch, sehr viel Verkehr und es wird wie verrückt gebaut. Nicht geschenkt möchte ich dort leben. Nizza, viel Smog und Verkehrschaos, nein, Danke, auch hier wollen wir uns nicht niederlassen. Und dann die Abzocke mit den Autobahngebühren. Alle paar Meter muss man bezahlen. Die Fahrt geht von einem Tunnel in den anderen, von einer Brücke über die andere, schon gewöhnungsbedürftig. Um 13.40 Uhr passieren wir Monaco und um 14.10 Uhr erreichen wir Italien. Hier sind auch sofort die ersten Raser unterwegs. Ich telefoniere zum Campingplatz Bella Vista in Campochiesa, Nähe Albenga. Die freundliche Dame am Telefon garantiert uns einen Platz und so fahren wir dorthin. Rolf fährt 100 km/h, ein Transporter überholt uns rasant und fällt fast um. Die Franzosen fahren eindeutig disziplinierter als die Italiener. Kurz drauf, auf der Gegenfahrbahn geschieht ein schwerer Unfall. Die Blechsplittern fliegen Rolf fast ins Fenster. Um 14.40 Uhr sind wir in Imperia, dort gibt es viele Gewächshäuser. Schon immer habe ich festgestellt, dass die schöne Küstenlandschaft hier total verhunzt wurde. Wir befinden uns nun auf der Autostrada die Fiori, mal sehen, was die kostet. Modernes Raubrittertum ist das, für 80 km zahlen wir 21,40 Euro.
Gegen 15.35 Uhr erreichen wir den Campingplatz, nachdem wir eine abenteuerliche Zufahrt (eng, unübersichtlich) hinter uns haben. Die Besitzerin, Danielle Romein, eine Holländerin, ist nicht sehr freundlich. Sie meckert Rolf an, weil der nicht am Stoppschild hielt. Er konnte aber dort nicht halten, weil ein anderer Camper den Platz verlassen wollte. Doch wir lassen uns von der unfreundlichen Dame nicht verdriessen und suchen uns einen schönen Platz aus, mit Blick auf die hier grünen Berge und eine traumhafte Villa. Um 16.30 Uhr haben wir uns eingerichtet. Rolf hat alle Fahrzeuge auf dem relativ kleinen Platz gut untergebracht und wir können relaxen. Wir müssen die Campingplatz-Besitzer im Zentralmassiv in Frankreich loben, man kann sich in der Nachsaison hinstellen und ausbreiten wie man wollte, es waren eh kaum Leute mehr da. Laut dem Campingplatz-Faktotum, einem Deutschen, ist hier nur Saison in den Monaten Juli und August, obwohl der Platz ganzjährig geöffnet ist. Die jungen holländischen Besitzer (zwei Schwestern, eine nette am Telefon und eine unfreundliche beim Empfang) haben den Platz 2009 von ihren Eltern übernommen. Andreas, der hier "Mädchen für Alles" ist, erzählt uns einiges aus seinem Leben. Er stammt aus Thüringen. Heute Abend haben wir kalte Küche mit Schinken, Käse, Salat, Trauben, Brot und Rotwein. Es ist ein lauer Abend und wir sitzen lange draußen.
Bilder-Alben unter www.harley-rolf.de
Albenga - Piazza del Popolo
Albenga, eine der schönsten Altstädte Liguriens. Trotz der zahlreichen Kunstschätze - abgesehen von Mailand und Ravenna, besitzt keine oberitalienische Stadt vergleichbare spätantike Kulturgüter - lassen die meisten Touristen Albenga "links" liegen.
Albenga - Wenn man in das enge, von einer schützenden Mauer umschlossene Gassengewirr eintaucht, erliegt man der Fazination dieses geschichtsträchtigen Ortes.
Aufbruch: | 07.09.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 15.10.2011 |