Adventure vs. Maroc

28.03.2012

Nun kann es endlich losgehen. Pünktlich holt uns Walter ab und wir rollen gemütlich in Richtung Memmingen zum dortigen "Airport". Jetzt waren wir dann nur gespannt, wie die vier Ritter in ihren Rüstungen durch die Security-Checks kommen.

Es ging aber alles problemlos von statten und nach einem gemütlichen Kaffee bei den Kollegen der Flughafenpolizei hoben wir dann mit einer guten halben Stunde Verspätung ab in Richtung España.

Böse Zungen behaupten, verspätungstechnisch hätten wir dann auch mit der Deutschen Bummelbahn fahren können ....

Nach eineinhalb Stuendchen "Kaffeefahrt" landeten wir dann voller Vorfreude in Barcelona. Während des Fluges kamen etwa alle fünf Minuten die freundlichen Mitmenschen des Kabinenpersonals und boten Snacks, Parfüm, Ryanair-Lotterielose und dergleichen an. Hätte nur noch eine Heizdecke gefehlt....

Die Taxifahrt ging auch relativ schnell vorüber und gegen 15.30 Uhr trudelten wir bei der Spedition ein. Hier sei einmal angemerkt, daß Taxifahren bald teurer ist wie Fliegen. Der Flug von Memmingen nach Barca kostete uns knapp vierzig Euronen pro Nase, das Taxi von Barca zur Spedition etwas über 20 €. Dort konnten wir unsere geliebten Schätzchen in Empfang nehmen und trafen uns mit unserem Hardcorebiker Karlheinz.

Nach einem kurzen Check fuhren wir dann noch gute drei Stunden und übernachteten in Calafell bei Taragona. Dort bekamen wir ein gutes 3-Gänge-Menü mit Wein und Wasser bis zum Abwinken serviert ... und das alles für 12 € pro Nase.

29.03.2012

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es heute weiter in Richtung Denia, wo wir in der Villa eines befreundeten Ehepaars übernachten konnten. Ein feines Häuschen, dass uns vermutlich noch nicht das letzte Mal gesehen hat. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Edgar und Heidi, dass das kurzfristig so super geklappt hat.

Natürlich waren wir an diesem Tag Selbstversorger. In Denia gut eingekauft speisten wir am Abend und am folgenden Morgen wie die Fürsten.

30.03.2012

Von Denia aus fand Walter eine wunderschöne Strecke durch die Berge in Richtung Valencia, gefolgt von einer längeren Autobahnetappe und einer geilen Wedelstrecke am Meer entlang bis nach Almeria.

So muss der Saisonbeginn aussehen ....

Im Hafen angekommen mussten wir dann leider feststellen, dass das Schiff nach Marokko ohne uns fährt. Es war ausgebucht, da die Rally Oriental stattfand. Wir konnten dann nur noch eine Fahrkarte für die Samstagsfähre für schlappe 135,- € holen und bis zum nächsten Morgen warten.

Um das Warten auf die Fähre etwas zu verkürzen und die Nacht etwas angenehmer zu gestalten, suchten wir einfach in Almeria ein Hotel. Und wir nutzten die Gelegenheit, ausgiebig Tapas zu probieren.

Einige Runden Tapas und Vino Tinto später kamen wir wieder satt und zufrieden zu unserem Hotel zurück, wo wir zugegebenermaßen dann etwas schlecht schliefen. Dies lag jedoch nicht nur daran, daß unsere Mopeds draußen auf der Straße übernachten mussten, sondern auch an dem Umstand, daß die Spanier am Freitag Abend erst spät ausgehen und auch dementsprechend lautstark feiern.

31.03.2012

Am Samstagmorgen hieß es dann früh aufstehen, um rechtzeitig am Hafen zu sein und dort auf das Schiff nach Marokko einzuchecken. Dort trafen wir dann auf eine Meute Endurofahrer, die ein paar Tage in Marokko ihre Wüstenfertigkeiten und Navigationskenntnisse verfeinerten. Die Jungs halfen uns dann auch mit ein paar Tipps und Tricks bei der Einreise in Marokko.

Mit einer guten Stunde Verspätung (also für afrikanische Verhältnisse fast pünktlich) starteten wir nun mit viel Sonne in Richtung Afrika. Etwa auf der Hälfte der Strecke drehte sich das Wetter jedoch und es regnete in Strömen. Dies ließ uns schon das Schlimmste befürchten.

Allein die Passkontrolle zur Einreise auf dem Schiff brauchte schon eine gute Stunde Schlange stehen, so dass uns nicht langweilig wurde. Der Grenzbeamte, der seine Arbeit im Jogginganzug verrichtete, wollte nicht unbedingt fotografiert werden ....

Bei der Ankunft in Nador nach gut sieben Stunden riss der bewölkte Himmel jedoch wieder auf und wir kamen relativ schnell durch die Immigration.

Was längere Zeit in Anspruch nahm, war die "Anmeldung" des mitgeführten Fahrzeuges an der Grenze. Zunächst muss ein Durchschreibesatz in dreifacher Ausfertigung ausgefüllt werden. Danach hieß es gut eine Stunde in der Schlange stehen, bevor der freundliche Beamte die Einreisenummer im Pass auf das ausgefüllte Formular übertrug und wir von den Zollbeamten den ersehnten Einreisestempel holen konnten.

So, nun konnte das Abenteuer Marokko losgehen. Nachdem es dort auch den ganzen Tag wohl mehr oder weniger viel geschüttet hatte, waren wir auf den staubigen und teilweise schlammigen Straßen innerhalb kürzester Zeit eingesaut. Sowohl wir als auch die Moppeds waren sofort mit einer gewissen Fernreisepatina überzogen (um nicht im Klartext zu sagen: Nach einem Kilometer sahen wir von oben bis unten aus wie die Sau).

Nun blieb uns nur noch wenig Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit, um uns ein ordentliches Quartier zu suchen. Etwas außerhalb von Nador fanden wir eine vernünftige und günstige Unterkunft im Paris-Dakar-Motel. Auch die Mopeds konnten wenigstens im Trockenen schlafen.

Die ersten Eindrücke von Marokko:

Sehr staubig; in den Ortschaften hat es sehr viel Dreck auf der Strasse. Dies rührt aber daher; daß viele Nebenstraßen ungeteert sind und durch die Regenfälle viel Schmutz auf die Hauptstraßen gespült wird.

Die Leute schauen teilweise sehr ernst, wenn nicht gar unfreundlich.

Der Verkehr ist total chaotisch, insbesondere in den Großstädten.

Da bin ich mal gespannt, was auf uns zukommt.

DOCH ES SOLLTE ANDERS KOMMEN ...