Xin chào! Oder v2.012

Reisezeit: Februar 2012  |  von Marcel und Wong G. und T.

Saigon

Der typische Saigon-Soundtrack setzt sich aus dem allgegenwärtigen Knattern von Myriaden Mopeds, einem ebenso allgegenwärtigen Straßengeschrei vom dem Buhlen der Händler um die Touristen und dem Klingeln der Pagodenglöckchen zusammen. Schließt man die Augen und blendet die Geräusche aus, steigen einem unterschiedlichste Gerüche der Garküchen in die Nase. Die Vielfalt reicht hierbei von köstlich über tolerierbar bis widerlich - und dass in einem Abstand von vielleicht 5 Metern. Für Neugierige und Experimentierfreudige verkaufen viele kleine Wägelchen an den Straßenseiten Leckereien, die definiert von B wie Brot bis O wie Obst oder gar U wie Undefinierbarer, nicht schlecht aber auch nicht gut schmeckender Teigwaren zusammengefasst werden können.

An vielen Stellen prallt das 21. Jahrhundert mit voller Wucht auf quasi mittelalterliche Lebensweisen - sieht man an der einen Straße noch glitzernde Fensterfassaden, wird um die Ecke in einem Zuber der Nachwuchs gebadet und im gleichen Wasser das Geschirr gewaschen. Die Vietnamesen sind besonders emsig, wenn es um Geschäfte geht. In einer Reportage hörten wir vom Bild der "Preußen Asiens". Doch viel Preußisches ist hier nicht zu finden. Straßenmarkierungen und Ampeln sind nett gemeinte Ratschläge und so manchem Nichteingeweihten ist eine unbeschadete Überquerung der Straße ein Rätsel. Wir haben nach ein paar Stunden die Scheu verloren, auf die grüne Ampel zu warten und einfach langsam loszugehen: nach dem Motto der Stärkere gibt Acht vor dem Schwächeren - das hierfür stets eingesetzte "Hilfsmittel ist die Hupe" und so könnte man die Vietnamesen auch die "Italiener Asiens" nennen.

Besonders die Bestuhlung der Straßen"restaurants" ist ein unmissverständliches Zeichen, dass wir uns nicht mehr in Europa befinden. Eine Bestuhlung, die bei uns nur in Kindergärten zu finden ist, prägt zu den Essenszeiten das Stadtbild. Die weitere und erst einmal letzte Erfahrung für den heutigen Tag war, dass Marcel die europäische und ich die vietnamesische Menükarte an einem Straßenrestaurant erhielten, mit dem Hinweis, dass erstere auch noch wesentlich teurer war. Wir haben draus gelernt, zukünftig werde ich (Wong) mehr das Sagen haben dürfen, um an günstigere (einheimische) Preise zu kommen

Das alles ist vollkommen anders und jeder Neuankömmling muss es wohl für sich selber verarbeiten und bewerten. Persönlich habe ich (Marcel) das gemacht und muss sagen, ich find's saugeil und möchte gerade nirgends anders auf der Welt sein.

Gleich geht's noch zur obligatorischen Fußmassage und dann mit einem kleinen Schlummertrunk ist Bettchen, damit wir den Schlafdefizit des Fluges beheben können.

© Marcel und Wong G. und T., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Kern einer Reise sollte darin bestehen, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit abzugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu erleben und zu sehen, wie sie wirklich sind. (nach Samuel Johnson)
Details:
Aufbruch: 07.02.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.02.2012
Reiseziele: Vietnam
China
Der Autor
 
Marcel und Wong G. und T. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.