Xin chào! Oder v2.012

Reisezeit: Februar 2012  |  von Marcel und Wong G. und T.

Mekong Delta: Mekong - Homestay

Die Tour ging heute Vormittag mit Fahrrädern auf - wahrscheinlich am ehesten mit Landstraßen zu vergleichenden Wegen - weiter. Si zeigte uns eine wunderschöne Pagode des Dorfes sowie das harte Leben am Rande des Existenzminimums oder noch darunter, das uns wieder die Augen öffnete. Nicht alle Familien haben es so gut wie unsere (insbesondere meine Verwandtschaft mütterlicher- wie auch väterlicherseits), die durch Familien im Ausland finanzielle Unterstützung erhalten.
So wie eine junge Frau mit einer kleinen 7jährigen Tochter, welche durch Stickereien ihren Lebensunterhalt und das Schulgeld ihrer Tochter verdient. Sie ist Mitte zwanzig, geschieden und muss sich um ihre Eltern und die Tochter kümmern, da ihrer Handarbeit die einzige Einnahmequelle einer vierköpfigen Familie ist. Dies besteht in dem Besticken von Tüchern. Durchschnittlich benötigt Sie für ein Tuch mit einem Motiv ca. 3 Stunden und verkauft ein Tuch für 50.000 Dong - also nicht mal 2 EUR. Das Geld ist meist so knapp, dass die Tochter wegen der Schulgebühren noch nie eine Schule besuchen konnte. Das Schulgeld, so haben wir uns sagen lassen, kostet im Jahr 600.000 vietnamesische Dong (umgerechnet 22 EUR). Ab und an liest bzw. hört man immer mal, dass es den besonders Armen auf unserer Welt doch gut geht, da sie glücklicher sind, als der ein oder andere, der sich in der westlichen Welt keine Sorgen machen muss, ob er sich in der nächsten Woche, oder vielleicht sogar am Abend das Essen leisten kann. Bei den auf unserer Tour kennengelernten Menschen hatten wir tatsächlich das Gefühl, dass es ihnen in einem gewissen Sinn "Gut" geht, auch wenn die Zukunft alles andere als rosig sein dürfte.

Nachdem ich (Wong) in der Stick-Kunst belehrt wurde, schenkten wir der kleinen Tochter das Schulgeld für das nächste Jahr und hoffen damit, dass wir mit dieser winzigen Finanzspritze ihr eine kleine Chance geben, mit der Bildung aus der Spirale der Armut zu entkommen.

Frisch gestärkt mit unseren selbst zubereiteten Frühlingsrollen und einem zauberhaften Mittagessen unserer Homestay-Familie, kehrten wir aus dem ländlich idyllischen Mekong-Delta in das Großstadtleben Saigons zurück.

© Marcel und Wong G. und T., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Kern einer Reise sollte darin bestehen, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit abzugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu erleben und zu sehen, wie sie wirklich sind. (nach Samuel Johnson)
Details:
Aufbruch: 07.02.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.02.2012
Reiseziele: Vietnam
China
Der Autor
 
Marcel und Wong G. und T. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.