Eine Reise durch die arabische Welt
Tag 8: Dubai
Samstag, 25.02.2012
Dubai - Persicher Golf - Straße von Hormuz
Heute nun unser erster Tag an Bord. Nach dem Frühstück, das wirklich mehr als ausreichend dimensioniert ist, mit einem riiiesigen Buffet, Omlettestand, diversen Obst und Brotständen, Kuchen, Würstchen, Baked Beans usw. überlegten wir alle miteinander, was wir denn heute so mit dem Tag anfangen sollten. Unserer Reisegruppe war nun mit 11 Leuten komplett.
Da das Schiff bereits um 13 Uhr ablegte, würde sich ein Landausflug nicht mehr lohnen, zumal 11:45 Uhr die Notfallübung gestartet wurde, die seit dem Unglück der Costa Concordia nun schon vor dem Auslaufen stattfindet. So tröteten dann auch pünktlich und mit Ansage die Sirenen und alles trottete zum vorgeschriebenen Platz in voller Montur mit Schwimmweste. Alle Passagiere wurden in Reih und Glied aufgestellt, große Männer hinten, kleinere Frauen und Kinder weiter vorn. Heißt für Marco, im Notfall kommt er zuletzt dran. Hmpf. Dann wurde uns kurz die Schwimmweste erklärt (ähnlich wie im Flugzeug vor dem Start) und damit waren wir auch schon wieder entlassen. Wir ahnen, dass es im Ernstfall um einiges unkoordinierter ablaufen würde.
Das Auslaufen gegen 13 Uhr war dann schon ein interessantes Ereignis. Wenn sich zig tausend Tonnen Stahl millimetergenau in Bewegung setzen, ist das schon eine spannende Geschichte. Natürlich standen alle ganz beeindruckt an Deck und guckten.
Später erkundeten wir das Schiff selbst ein wenig. Es ist schon irre, wie lange man braucht, bis man von Bug bis Heck auf einer Etage durch ist. Das Herzstück ist Deck 5, welches auch als einziges Deck komplett zu durchlaufen ist. Es gibt neben unzähligen Bars eine Schokoladenbar, viele Geschäfte, ein Theater über 3 Etagen, ein 4D-Kino, einen Formel1 Simulator mit einem Original Formel 1 Rennwagen, einen Golfplatzsimulator, Tischtennisplatten, einen Kicker, einen Basketball- wie auch Tenniscourt und natürlich einen Fitnessraum und die obligatorische Joggingstrecke auf Deck 11. Stichwort Deck 11. Alles in Allem besteht das Schiff aus 12 Decks über Wasser und ist 63m über Wasserlinie hoch. Zum Vergleich, das Haus des Lehres in Berlin besteht auch aus 12 Etagen aber: darunter geht's nicht noch einmal weiter. Mit anderen Worten, würde man die Costa Favolosa auf den Alex stellen, würden die Häuser ringsum, wie Spielzeug aussehen. Und die Länge von 290m ist auch nicht zu unterschätzen. Im Prinzip ist das so, als wenn man auf dem umgekippten Fernsehturm auf Reisen ginge. Der Wahnsinn!
Selbstverständlich darf der Casinobereich nicht fehlen, der wirklich riesig ist. Wir konnten es kaum fassen, dass bereits jetzt kurz nach dem Auslaufen einige Gäste ihr Geld verjuckelten. Da gingen mal eben mehrere Hundert Euro über den Tisch und waren auch gleich wieder verloren. Eine kleine ältere japanische Gruppe spielte gerade Black Jack. Ein älterer Herr war dabei so enthusiastisch zu Gange, dass wir nicht anders konnten, als eine Weile zuzusehen und uns köstlich zu amüsieren. Auch eine Bibliothek darf an Bord nicht fehlen. Da wir das bereits wussten, hatten wir nur wenige Bücher mitgenommen und liehen uns dort ein paar aus. Es gibt eine große Auswahl deutscher, holländischer, italienischer oder englischer Bücher. Zwischendurch dann an einem der vielen Buffets einen Happen gegessen und der eine oder andere Cocktail an einer der vielen Bars ist auch schon geflossen.
Damit war denn auch schon bald die Zeit bis zur allabendlichen Show gekommen. Heute war zunächst nur legere Kleidung angesagt. Die Show selbst fand im Theater statt und war sehr professionell. Die Sänger und Tänzer sind weitestgehend Russen, die sich dank ihrer guten Ausbildung sicherlich diese Jobs an Land (Wasser) ziehen konnten.
Das Abendessen nahmen wir gegen 21 Uhr am Heck des Schiffs ein. Wir stellten dabei fest, dass wir wohl die größte Truppe auf dem Schiff stellen, da wir einen extra großen runden Tisch zugewiesen bekamen. Das freute uns alle, da sich so immer alle an den Gesprächen beteiligen konnten und niemand extra sitzen muss. Nach einem Toast auf die Reise und die Organisation durch Helmut wählten wir dann unsere Speisefolge aus, die im Maximalfall aus 6 Gängen bestehen kann. Das ist ab sofort übrigens jeden Abend so. Hallo Bauch, sag ich da nur.
Alles schmeckte klasse und die Kellner sind echt super. Gegen Mitternacht wurden wir dann praktisch aus dem Restaurant gebeten. Wir waren mal wieder die Letzten. Die Stimmung ist gut, das Essen ist gut, das Schiff ist toll und das Wetter passt sowieso. Juhuuu Urlaub.
P.S. kleine Anmerkung. Etwas stört uns doch. Neben der waaaahnsinnigen Verschwendung an sich, die wir nicht ändern können, aber im Prinzip nicht so extrem kennen und uns erstmal dran gewöhnen müssen (dass wir z.B. zweimal am Tag das Handtuch gewechselt wird), ist man teilweise schon beschämt, wie sich einige Deutsche aufführen. Da wird gemeckert, dass sich die Balken biegen und das über Lapalien, die in keinem Verhältnis stehen. Tja, Meckerdeutsche findet man irgendwie überall auf der Welt. Traurig, traurig!
Kreuzfahrergrüßlies
H&M
Aufbruch: | 20.02.2012 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 03.03.2012 |
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