Dänemark per Interrail Juli 2012

Reisezeit: Juli 2012  |  von Jason Staab

Fahrt nach Klitmoller

Am 13.7. morgens um 6 ist die Nacht vorbei. Wirklich gut geschlafen habe ich nicht, denn die Vorfreude wechselt sich mit der Aufregung ab. Das ist auch der Grund, warum ich absolut keinen Hunger habe, und das Haus ohne Frühstück verlasse.

Um 7.29 sitze ich im Regionalzug nach Flensburg. Während ich so aus dem Fenster schaue, frage ich mich, ob nun nicht Urlaubsstimmung aufkommen sollte, aber mein Hirn möchte lieber weiter schlafen. Nichts da!!

In Flensburg suche ich vergeblich eine Wechselstube, kaufe dann ein paar BiFi, weil ich nun doch Hunger habe, und gehe zu Gleis 1, wo bereits ein dänischer Zug steht. Laut der Anzeige soll er jedoch nach Fredericia fahren. Da mein Zug, ein IC nach Kopenhagen, erst in einer Stunde fahren soll, setze ich mich noch auf den Bahnsteig und warte. Doch etwa 20 Minuten später ändert sich die Anzeige, und der Zug soll nun doch der nach Kopenhagen sein. Was solls? Also eingestiegen, Rucksack ins Gepäckfach gewuchtet und weiter gewartet.

Um 8.56 fährt der Zug los, ab hier und jetzt bin ich offiziell ein Railer, und ich bin schon ordentlich stolz, als ich dem Schaffner mein Ticket zeige. Er fragt, bis wo ich fahre, ich sage, bis Odense. Etwas wundert mich die Frage schon, denn ich wurde in einem deutschen Zug noch nie gefragt, wo ich hinfahre. Zumindest nicht vom Zugpersonal.

Der Zug ist verhältnismässig leer. Um 11.11 steige ich in Odense aus.
Erstmal erspähe ich eine Wechselstube, und tausche 100€ gegen dänische Kronen. Dann kaufe ich mir in einem 7eleven etwas zu trinken, finde raus, ab welchem Gleis der Anschlusszug geht, und warte dort.

Um 12.07 steige ich, mit vielen anderen, in einen IC nach Thisted. Die anfängliche Freude über einen rasch gefundenen Sitzplatz, verfliegt schnell wieder. Warum steht da plötzlich als Fahrtziel Aalborg?!
Die nette Schaffnerin erklärt mir, dass der Zug aus 2 Teilen besteht, von denen eins nach Thisted fährt, und das Andere eben nach Aalborg. Ich sitze natürlich im falschen Teil..
Aber wieder erstaunt mich die Hilfsbereitschaft des Zugpersonals, denn die gute Frau öffnet mir 2 Türen, die normalerweise nicht für Passagiere gedacht sind, und ermöglicht mir somit, während der Fahrt, in den richtigen Teil umzusteigen.

Bis nach Struer, das ist mehr als die Hälfte der Fahrt, sitze oder stehe ich mit vielen anderen im Gang. So sehe ich zwar wenig von der Landschaft, aber ich sage mir, dass eine Bahnreise keine richtige Bahnreise ist, wenn man nicht wenigstens 3 Stunden davon auf dem Fussboden verbracht hat. Ich habe ja dank einiger überfüllter ICEs schon so meine Erfahrungen

Nach 4,5 Stunden Fahrt komme ich dann in Thisted an. Zuerst überlege ich, ob ich nicht dort bleiben will, entscheide dann aber, dass ich nach Klitmoller will, an die Nordsee.

Mit dem Bus 322, der von Thisted nach Hanstholm fährt, fahre ich für 30DKK mit bis Klitmoller. Dort folge ich dem Wegweiser Richtung Campingplatz, und bin nach wenigen Metern da.

Ich baue mein Zelt auf dem ziemlich durchweichten Klitmoller Camping auf. (Klitmoller Camping) Meine Platznachbarn, ein älteres Ehepaar aus Deutschland, mit riesen Wohnwagen, erzählt von Starkregen und einem überschwemmten Platz. Mal sehen, ob ich morgen früh im Wasser liege.

Der Campingplatz ist recht klein, die sanitären Anlagen alt, aber sauber. Für die Duschen braucht man eine Karte, auf die man einen gewissen Betrag laden muss. Ich lasse mir für 10 Minuten Geld aufladen. Ansonsten hat der Platz 2 Räume mit Kochplatten und Mikrowellen, sowie eine Waschmaschine und einen Trockner. Diese funktionieren auch mit der Karte. Am Platz selber kann man Getränke und einige Lebensmittel (Chips, Marmelade, Ketchup) kaufen, und Klamotten für Frauen. Die Besitzerin spricht neben Dänisch auch Englisch.

Es gibt in Klitmoller noch einen anderen Campingplatz, was ich leider nicht wusste, da scheinbar nicht gut genug recherchiert. Dieser ist näher am Strand und wohl grösser und neuer. Zumindest sagen das meine Nachbarn.Ich beschliesse trotzdem, auf dem jetzigen Platz zu bleiben.

Home, sweet home

Home, sweet home

Mein Abendessen an diesem Tag. Und das Urlaubstagebuch wartet auf seinen ersten Eintrag.

Mein Abendessen an diesem Tag. Und das Urlaubstagebuch wartet auf seinen ersten Eintrag.

© Jason Staab, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen durch Dänemark per Interrail, mit Rucksack und Zelt.
Details:
Aufbruch: 13.07.2012
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 27.07.2012
Reiseziele: Dänemark
Der Autor
 
Jason Staab berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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