Oliven, Ouzo & Poseidon - 2012 und 2013
Nafpaktos Ithaka und Meganisi
15.07.
Am Vormittag setze ich meinen Weg Richtung Westen fort. Außer einem kurzen Abstecher zum Hafen der kleinen Insel Trizonia ging`s 33 SM schnurgerade bis NAFPAKTOS (Nordseite, kurz vor der Patrasbrücke). Der kleine, kreisrunde Hafen dieser Ortschaft erinnert an das Mittelalter, denn er ist hinter dicken Festungsmauern verborgen. Allerdings sind dort nur ein paar Liegeplätze für Bootstouristen und ich hatte Glück, dass noch etwas frei war. Nafpaktos ist ein sehr geschäftiger Ort und erstmals kam ein Hafenpolizist der mich und einen zuvor eingetroffenen Segler aufforderte, mit den Papieren ins Office zu kommen. Der freundliche Beamte war schon in der Wachau und schwärmte vom schönen Österreich. Jedenfalls musste er einige Zettel ausfüllen, die Gebühr nach einer Formel (Bootslänge mal X, usw.) ausrechnen und ich bezahlte 5,50€ für diese Nacht. Irgendwie sind die Griechen da ungeschickt, der Aufwand ist hier weit höher, als die Einnahme. Ich wäre da für gleichbleibende Preise und Verwaltungsvereinfachung. Als Abendspaziergang bot sich eine Wanderung hinauf zur angrenzenden Burg an. Im Licht der untergehenden Sonne sah ich bereits die gewaltige Brücke von Patras, das erste Ziel für morgen.
Am Abend war noch eine Folkloreveranstaltung und beschallte den gesamten Hafenbereich. Nach Mitternacht kehrte wieder Ruhe ein.
16.7.
Der Wetterbericht war gut, Wind 2-3, und ein Blick nach draußen zeigte spiegelglattes Wasser. Einen Kaffee gekocht und los ging`s - ca 60 SM bis zur Insel Ithaka. Ich hatte wirklich Glück und die Verhältnisse blieben halbwegs konstant. Unter der gewaltigen Patrasbrücke durch, ein Stück die Küste entlang und abschließend ca 20 SM direkt rüber zur Insel Ithaka (östlich von Kefalonia). Ich war nun im ionischen Meer eingetroffen. Nach einem kurzen Abstecher in die Bucht von Vathi (mit Tankstelle am Wasser) setzte ich meinen Weg zur Bucht von Fikres fort. Ein sehr kleiner Ort im Nordosten der Insel. Ein paar Segler lagen längsseits und es war zu Mittag ziemlich ruhig. Dies änderte sich jedoch, und mit jeder Stunde trafen nach und nach weitere Segler ein, die sich Seite an Seite zusammenhängten (Paket bis zu 4 Segler). Aufgrund des Platzmangels legte ich mein kleines Boot längsseits an das Schiff einer englischen Seglerfamilie. Siehe da - ein Kollege. Wir hatten uns natürlich einiges zu erzählen, und zusätzlich bekam ich wertvolle Infos über diese Gegend. Ab 15h brausten ziemliche Fallwinde den Berg herab und die Boote begannen etwas zu schlingern. Insgesamt jedoch ein brauchbarer Platz, wobei man aber nicht zu spät eintreffen sollte. Denn eines war klar ersichtlich - hier ist eindeutig mehr los, als in der nördlichen Ägäis.
17.07. - 21.07.
Ich wollte wieder weiter und bin deshalb Richtung Insel Megasini (östlich von Lefkas), die mir als sehr beschaulich und nett empfohlen wurde. Da noch einiges an meiner Abschlussarbeit zu tun war, suchte ich einen kleinen Hafen mit W-Lan und Taverne. Dies fand ich unterhalb des Ortes Spartochori im Porto Spiglia - ein Schlaraffenland für Bootstouristen. Freie Liegeplätze mit Strom und Wasser, und in der angrenzenden Taverne die schönsten sanitären Einrichtungen seit der gesamten Reise. Dafür sollte man natürlich in dieser Gaststätte für Umsatz sorgen
Mit Mooringleinen hatte ich auch nicht gerechnet und beim erstmaligen Anlegen brav meinen Heckanker geworfen. Ein ungewollter Tauchgang war die Folge, denn mein Anker ist bei in einer am Grund liegenden Kette hängen geblieben.
Insgesamt ein nettes Stückchen Griechenland - so herrlich unkompliziert, mit hilfsbereiten Menschen und gutem Essen. Insgesamt blieb ich vier Tage. Unterbrochen mit ein paar Ausflügen in die Umgebung, teils mit einem gemieteten Motorroller auf der Insel, sowie mit meinem Schifferl zu den Inseln Lefkas und Kalamos. Dazwischen immer wieder ein paar Stunden am Computer.
Generell ist die Insel Meganisi mit ihren vielen Buchten sehr zu empfehlen. Es gibt zwar eine ziemliche Dichte an Booten, doch irgendwie findet jeder seinen Platz.
Jedenfalls ist mir der Abschied etwas schwer gefallen
Aufbruch: | 15.08.2012 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 15.09.2013 |