Oliven, Ouzo & Poseidon - 2012 und 2013

2.9.
Laut Wetterbericht war für die nächsten zwei Tage Starkwind mit 5 Beaufort aus N angesagt. Um den höher werdenden Wellen zu entgehen fuhr ich deshalb bereits bei Sonnenaufgang rüber zur Insel Skopelos in den Hafen von LOUTRAKI. Das waren zwar nur ein paar Meilen, die Wellen reichten aber bereits und ich freute mich auf den ruhigen Liegeplatz am geschützten Schwimmsteg (anlegen mit Heckanker) von Loutraki. Am letzten Ende fand ich noch einen Platz, der Rest war vollständig mit Chartersegelbooten belegt. Meine erste Inselerkundung brachte mich zuerst über einen Eselsteig zur 300 Höhenmeter oberhalb gelegenen Ortschaft GLOSSA, die förmlich am Hang klebt und nur zu Fuß erkundet werden kann. Enge steile Gassen, die Häuser weiß-blau-rosa-braun bemalt, dazwischen Blumentöpfe und über die Mauern der Innenhöfe schauten teilweise die Äste von Obstbäumen und Weinreben heraus - Griechenland pur. Den Rückweg nahm ich in einem großen Bogen zur Hauptstraße und bestellte bei einer Tankstelle 6 Kanister Benzin. Die Lieferung erfolgte sofort, ich hatte quasi ein Retourtaxi. Danach wieder Roller ausborgen und Insel erforschen. Die Gegend um Nea Klima ist mir dabei besonders positiv aufgefallen, ich denke hier werde ich nächstes Jahr ein paar Tage mit Andrea verbringen. Es gibt aber weitere schöne Plätze auf Skopelos. Zum Beispiel die kleine Kirche auf dem Kastri Felsen im Norden, die sogar schon als Filmkulisse ("Mama mia") herangezogen wurde, usw.
3.9.
Am Nachmittag war wieder weniger Wind vorhergesagt und es sah beim Hafen Loutraki auch so aus. Also starte ich gegen 15h Richtung Alonissos. Nach nach einigen Meilen (insgesamt 15,5 NM), als ich bei einem Kap um die Ecke bog, war`s mit der Ruhe wieder mal vorbei und meine Lieblingswellen rauschten voller Elan entgegen. Es waren wieder so langgezogene Dinger wo ich das Gefühl hatte das Boot verschwindet in den Wellentälern. Vielleicht kommt`s mir nur so vor, aber ich glaub da waren auch schon manche mit knapp 3m dabei. Wenigstens war der Wind nicht mehr so stark und ich kam halbwegs trocken in den schmucken Hafen PATITIRI. Allerdings gab`s selbst dort kein ruhiges Platzerl, sämtliche Boote und Yachten schaukelten hin und her.

Das Abendlicht war prächtig und ich nützte es mit einer Rollerausfahrt hinauf zum ehemaligen Hauptort CHORA, der nach einem Erdbeben 1965 aufgegeben und in den letzten Jahren wieder renoviert worden ist. Mich erwartete der bisher schönste Ort Griechenlands! Total geschmackvoll und ohne Kitsch, eine Augenweide. Wieder ein Fixpunkt, den ich mit Andrea nächstes Jahr aufsuchen möchte.
Am Abend war ich wieder unten im Hafen und während des Abendessens ertönte griechische Livemusik. Der "Sporadentrachtenverein" gab eine Tanzvorführung für die Touristen. Die Burschen und Mädchen tanzten sich unter dem Beifall der Zuschauer die Seele aus dem Leib. Griechenland lebt - von einer Krise nichts zu spüren.
4.9.
Der Vormittag verging mit einer Erkundung des Nord/Ostteiles von Alonissos. Man merkte die ersten Septembertage, denn ich war auf den Straßen fast alleine. Hervorzuheben wäre noch der kleine Hafen STENA VALI, ein schöner Anblick im Osten der Insel. Beim Naturhafen GERAKAS war praktisch schon Saisonende und das ältere griechische Pärchen mit der fahrbaren Gyrosbude fadisierte sich. Na gut, konsumierte ich halt einen griechischen Kaffee....
Gegen 15 Uhr war der Abreisezeitpunkt gegekommen. Diesmal jedoch mit den Wellen bis zur Hälfte von Skopelos, danach ging`s gemütlich bis Koukounari/Skiathos zum selben Hafen wie vor 4 Tagen.